Wirtschaft | Sanität

Ernennung & Abgang

Christian Kofler ist der neue Generaldirektor des Sanitätsbetriebes. Luca Armanaschi wird neuer Verwaltungsdirektor. Gleichzeitig tut sich aber eine neue Baustelle auf.
SABes
Foto: SALTO
  • Die Entscheidung ist nach einer längeren Diskussion gefallen. Die Landesregierung hat am Dienstag den neuen Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes ernannt. Dabei hat sich Christian Kofler deutlich gegen Thomas Schael durchgesetzt (siehe nebenstehenden Kasten).
    Die Wahl fiel damit auf jemanden, der den Sanitätsbetrieb bestens kennt. Der 53-jährige Jurist aus dem Sarntal war zehn Jahre lang im Gesundheitsbezirk Brixen als Abteilungsdirektor tätig, bevor er 2009 zum Personalchef des Südtiroler Sanitätsbetriebes berufen wurde. Im November 2021 wird Kofler dann zum Direktor der kurz zuvor neu geschaffenen Abteilung „Gesundheitsleistungen und wohnortnahe Versorgung“ ernannt.'#
    Jetzt erfolgt der Karrieresprung an die Spitze der Südtiroler Sanität.

  • Vorstellung des Neuen: Christian Kofler an die Spitze des Sanitätsbetriebes berufen. Foto: SALTO
  • Der neue Sabes-General und der amtierende Landesrat Hubert Messner kennen sich seit vielen Jahren. Als Vorsitzender der Gewerkschaft der Primare (ANPO) hat Messner mit dem damaligen Personalchef Christian Kofler einige Sträuße ausgefochten.
    Demnach kennt Messner alle Stärken und Schwächen des neuen Generaldirektors

  • „Keinen Rekurs“

    Thomas Schael zeigt sich als fairer Verlierer. „Ich gratuliere dem Christian für die Ernennung“, sagt der ehemalige Sabes-Chef. Und weiter: „Ich wünsche ihm viel Glück und gutes Gelingen, das wird er auch brauchen, weil Einiges auf ihn zukommen wird.“
    Gleichzeitig will Thomas Schael aber eine Sache klarstellen. „Ich werde keinen Rekurs gegen diese Ernennung machen“, sagt er zu SALTO.
    Nach dieser Ankündigung wird vielen im Land und im Sanitätsbetrieb ein Stein vom Herzen fallen.

    Foto: Asl Lanciano
  • Der neue Verwaltungsdirektor

    Eine der ersten Amtshandlungen von Christian Kofler wird die Ernennung des neuen Verwaltungsdirektors des Sanitätsbetriebes sein. Auch diese Personalentscheidung ist bereits gefallen. Obwohl nicht direkte Befugnis der Landesregierung, wurde auch diese Berufung auf der Sitzung der Landesregierung angesprochen.
    Die Nachfolge von Enrico Wegher wird Luca Armanaschi antreten. Der 45jährige Armanaschi war früher Verwaltungsdirektor im Gesundheitsbezirk Bozen und dann Direktor der Abteilung für Personalentwicklung. Mit der Ernennung von Irene Pechlaner zur Sonderkommissarin hat Luca Armanaschi geschäftsführend ihren Job als Direktor des Gesundheitsbezirkes Bozen übernommen.

  • Neuer Verwaltungsdirektor Luca Armanaschi: Wird von Kofler demnächst ernannt werden. Foto: LPA
  • Nach Informationen von SALTO soll Armanaschi ob seiner geplanten Beförderung nicht in Freudentaumel ausbrechen. Das Erbe, das Florian Zerzer und Enrico Wegher, nach dem Maskenskandal hinterlassen haben, scheint doch schwerer zu sein als von vielen angenommen.
    Irene Pechlaner wird in ihren früheren Job als Bezirksdirektorin zurückkehren. Die Frage ist aber wohin?  Pechlaner macht kein Geheimnis daraus, dass sie am liebsten an ihre alte Arbeitsstelle, in die Direktion des Gesundheitsbezirkes Meran zurückkehren möchte.
    Umgekehrt, sieht der ehemalige Bozner Bezirksdirektor Umberto Tait die Rotation und seine Versetzung nach Meran von Beginn an als Strafaktion. Zerzer hatte Tait versprochen, dass er nach zwei Jahren wieder nach Bozen zurückkehren kann.
    Es wird sich zeigen, ob die Rotation an der Bezirksspitze jetzt unter Kofler wieder rückgängig gemacht wird.

  • Kommissarin in Rom

    Gleichzeitig mit der Ernennung der neuen Sanitätsspitze tut sich aber eine neue Baustelle auf. Nach gesicherten Informationen von SALTO wird Isabella Mastrobuono den Südtiroler Sanitätsbetrieb verlassen. Sie wird in den nächsten Tagen zur Kommissarin an der römischen Universitätsklinik Tor Vergata ernannt werden.

  • PNNR-Beauftragte Isabella Mastrobuono: Berufung nach Rom Foto: Upi
  • Die Fachärztin für Kinderchirurgie und Pädiatrie und Direktorin der komplexen operativen Einheit „Entwicklung von Primarversorgungs- und Chronifizierungsnetzwerken“ steht im Sanitätsbetrieb auch der Struktur Basismedizin im Gesundheitsbezirk Bozen vor.
    Vor allem aber wurde die Primaria am 25. Mai 2022 von Landeshauptmann Arno Kompatscher zur offiziellen Beauftragten für die PNRR-Förderprojekte und -programme im Gesundheitsbereich ernannt.
    Mit dem Abgang von Mastrobuono tut sich jetzt mitten in der Umsetzungsphase eine gefährliche neue Baustelle in diesem wichtigen Bereich auf.
    Christian Kofler wird hier zusammen mit Hubert Messner eine Lösung finden müssen.

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Sepp.Bacher Di., 12.03.2024 - 17:55

Mich würde die politische Vergangenheit des Herrn Kofler interessieren. Ich erinnere mich dass bei den Landtagswahlen 2013 ein bestimmter Kofler, ebenfalss Neffe des Ex-Landesrats bei der SVP kandidiert hat, aber nicht gewählt wurde. Falls es sich um die selbe Person handelt, hat er jetzt einen prestigereichen und herausfordernden Job, bei dem er vielleicht mehr verdient und keine Parteiabgaben hat.

Di., 12.03.2024 - 17:55 Permalink
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Klemens Riegler Di., 12.03.2024 - 23:21

Antwort auf von Sepp.Bacher

Leicht daneben ist auch daneben! Dieser "Kofler" heißt Albin, ist langjähriger Bürgermeister (mit kurzer Unterbrechung) der Gemeinde Karneid, Bezirksgemeinschaft-Präsi Salten-Schlern-usw. Albin Kofler stammt auch nicht aus dem Sarntal sondern aus dem mehrere Gemeinden umfassenden Eggental.
Soweit mir bekannt, gibt es keine "große politische" Vergangenheit des Christian Kofler. Außer vielleicht Aktivitäten für den Jugendbereich vor 30 Jahren in der Gemeinde Sarntal.
Und warum immer so negativ ? von vorne herein leicht boshaft ? unterstellend ?
Kofler könnte ein Glücksgriff für den Sanitätsbetrieb und somit für die gesamte Bevölkerung sein. Die kollegiale und respektvolle Gratulation von Dr. Schael unterstreicht diese These. Und wenn ein Christian Kofler sich bisher nichts hat zu Schulden kommen lassen (nicht einmal einen Hauch davon), dann sollte das respektiert werden, und nicht versucht werden irgendwo zu graben wo es nichts zu schürfen gibt.
P.s.; ich war immer ein großer Fan von Dr. Schael, schätze ihn jetzt nach seinem Rekursverzicht noch mehr. Und nun hoffe ich auch großer Fan von Dr. Christian Kofler zu werden. Ich bin guter Hoffnung, dass mit einer gewissen Vorlaufzeit das Schiff auf Kurs kommt.

Di., 12.03.2024 - 23:21 Permalink
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Sepp.Bacher Mi., 13.03.2024 - 11:51

Antwort auf von Klemens Riegler

Ja ihr habt Recht, ich habe mich um 10 Jahre vertan. Entschuldigung!
Bei den Landtagswahlen 2003 hat ein Dr. Christian Kofler, Neffe des Ex-Landesraten und -Senators Dr. Alois Kofler für den Landtag kandidiert. Er hat zwar beachtliche 5.552 Stimmen erhalten, diese reichten aber bei weitem nicht, um in den Landtag einzuziehen.
Ich kann mich deshalb an diese Begebenheit erinnern, weil das Sarntal und das Passeiertag hatten immer Alois Kofler unterstützt und nun sollte die Sarner - so war die Abmachung - den langjährigen Bürgermeister von St. Leonhard i. P. Konrad Pfitscher unterstützen. Die Sarner wollten von dieser Abmachung nichts mehr wissen, denn sie hatten einen eigenen Kandidaten, eben den Christian Kofler. Pfitscher hat dann seine Kandidatur zurückgezogen, denn er hätte ebenfalls keine Aussichten ghabt, gewählt zu werden.
https://civis.bz.it/vote/landtag2003/vorzug240_suedtirol.htm

Mi., 13.03.2024 - 11:51 Permalink
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Klemens Riegler Mi., 13.03.2024 - 00:15

Sehr geehrter Herr Autor Franceschini, dürfte ich rückfragen was dieser Satz bedeutet? „Entwicklung von Primarversorgungs- und Chronifizierungsnetzwerken“
- brauchen die PRIMARE jetzt Versorgung? oder muss diese Versorgung noch entwickelt und dann vernetzwerkt 😅werden?
- Chronifizierung? ich habe kurz geeiert aaa gegoogelt:
Unter Chronifizierung versteht man den Übergang von der vorübergehenden zur dauerhaften (chronischen) Präsenz einer Erkrankung oder eines Symptoms, insbesondere von Schmerzen.

Und auch sonst weiß Franceschini anscheinend mehr als alle anderen; Noch bevor der Generaldirektor überhaupt ernannt wurde, weiß er schon wen dieser nach seiner Ernennung zum neuen Verwaltungsdirektor ernennen wird.
Mal sehen ob Christian Kofler dem "Vorschlag" von Franceschini folgen wird?!?

Bei Isabella Mastrobuono fällt übrigens auf, dass sie immer dann in Südtirol tätig ist, wenn es national sonst keine gut dotierten Pöstchen gibt. Kaum bietet sich was lukrativeres, ist die gute Frau wieder weg. In diesem Fall ohne den angenommenen und gut bezahlten Auftrag (PNNR-Abwicklung) überhaupt abgearbeitet zu haben. Schade!

Mi., 13.03.2024 - 00:15 Permalink
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Factum Est Mi., 13.03.2024 - 09:39

Den Politikern gibt man in der Regel die 100 Tage für die Einführung in das jeweilige Amt. Deshalb wäre es auch für den neuen Sanidirektor gut wenn man Ihm diese Zeit gibt. Da auch LR Messner sich in die neuen Aufgaben einarbeiten muss, und wie es scheint kein so grosser Redner zu sein scheint wie es sein „Kraxlbruder“ ist sind zwei Neue in der Sanität am Ruder.
In der Annahme dass Kofler mit dem Ex LR gleichen Namens verwandt ist kann es ja sein dass in Sachen Digitalisierung der „kurze Amtsweg“ ein weiterer positiver Schritt kommt.

Mi., 13.03.2024 - 09:39 Permalink