Politik | Standseilbahn

Konkrete Vorschläge auf dem Tisch

Die gestrige Meraner Gemeinderatssitzung stand ganz im Zeichen des Standseilprojektes. Mittlerweile liegen bereits konkrete Trassenvorschläge auf dem Tisch.
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Foto: Stadtgemeinde Meran
Während in der Februar-Sitzung einzig und allein feststand, dass eine Standseilbahn von Meran nach Schenna gebaut werden soll, haben Martin Vallazza, Ressortdirektor für Infrastruktur und Mobilität, und Alexander Alber vom Landesamt für Infrastruktur und nachhaltige Mobilität im Rahmen der gestrigen (11. Mai) Gemeinderatssitzung, die live via YouTube übertragen wurde, die konkreten Ergebnisse vorgestellt, die in den Work-Shops und Bürgerbeteiligungsprozessen erarbeitet wurden. Eingangs ging Vallazza auf die Verkehrssituation in Meran und dem damit zusammenhängenden Mobilitätsplan sowie auf die Vorgaben des Klimaplans ein. Damit in Zusammenhang steht auch die Anschaffung einer neuen mit Wasserstoff betriebenen Busflotte, die über PNRR-Gelder finanziert wird. Wie Alber erklärte, habe man sich intensiv mit den Fragen, Anliegen, Anregungen und Vorbehalten seitens der Bürger und Bürgerinnen sowie der verschiedenen Stakeholder auseinandergesetzt. Auch eine eigene Webseite sei eingerichtet worden, um den Interessierten die Möglichkeit zu bieten, Einsicht in die verschiedenen Varianten zu geben.
 
 
 
 
„Auf Anregung der Grundeigentümer und Interessensvertreter haben wir auf der Grundlage des ursprünglichen Trassenverlaufs verschiedene Varianten analysiert“, so Vallazza. Als Ergebnis habe man 12 verschiedene Trassenvarianten ausgearbeitet, die jeweils verschiedene Vor- und Nachteile bieten. Wie der Ressortdirektor erläuterte, könnten nach wie vor Anpassungen vorgenommen werden, was beispielsweise den exakten Standort der Talstation – Karl-Wolf-Prakplatz oder Galilei-Straße  oder die definitive Gestaltung betrifft. Stand man dem Standort in der Galilei-Straße ursprünglich aus technischen Überlegungen heraus skeptisch gegenüber – man befürchtete Interferenzen mit der bestehenden Baustelle in der Kavernengarage – habe sich mittlerweile eine Untervariante ergeben, die technisch ohne weiteres machbar sei. „Der Standort in der Galilei-Straße hat den Vorteil der direkteren Anbindung an die Altstadt und der geringeren Auswirkung auf die Wohnviertel. Der Nachteil ist allerdings, dass es zu einer großen Konzentration von Menschenflüssen kommt“, erklärte der Ressortdirektor. Beim Standort beim Karl-Wolf-Prakplatz hingegen besteht die Möglichkeit einer direkteren Anbindung an das Bus-Netz, sie liegt näher an den Schulen und am Krankenhaus zudem ergibt sich eine bessere Verteilung der Menschenflüsse. Nachteilig ist, dass die Station näher zum Wohnviertel liegen würde und eine Verkleinerung des bestehenden Parkplatzes in Kauf genommen werden müsste.
 
 
Der Standort in der Galilei-Straße hat den Vorteil der direkteren Anbindung an die Altstadt und der geringeren Auswirkung auf die Wohnviertel. Der Nachteil ist allerdings, dass es zu einer großen Konzentration von Menschenflüssen kommt.
 
 
Bei der freien Trasse wurden mehrere Varianten studiert, die sich darin unterscheiden, an welchem Punkt die Passer überquert wird, erklärte Ingenieur Alber. Je nachdem, wo die Talstation errichtet wird, wird der Kreuzungspunkt bzw. die Mittelstation entweder rechts oder links des Flusses bzw. auf Meraner oder auf Dorf Tiroler Seite liegen. Auch habe man versucht, so grundsparend wie möglich zu planen. Wie Alber erklärte, habe sich während der Workshops eine Trassenführung ergeben, die auf den Wünschen und Anregungen der Teilnehmer basiere und auf die breiteste Zustimmung gestoßen sei. Diese „Wunschtrasse“ (rote Linie siehe Grafik) quert die Passer nicht direkt bei der Hanwerkerzone Tirol oder erst bei der Radbrücke, sondern relativ mittig. Durch diese Variante wird der Grundverbrauch am gerechtesten verteilt. Auch bei der Bergstation in Schenna habe es mehrere Vorschläge gegeben, berichtete der Ingenieur. Verbessert worden sei die Variante beim Vereinshaus, eine weitere Variante sieht die Bergstation in der Moar-Wiese vor und jene, die auf die breiteste Zustimmung stieß, befindet sich in der „Praier-Wiese“. Diese bietet den Vorteil, dass sie nicht nur im Zentrum liegt, sondern auch in der Nähe der Hauptstraße und den Bushaltestellen.
Die detaillierten Ausführungen der beiden Techniker können auf der YouTube-Seite der Gemeinde Meran verfolgt werden.