Knoll
Foto: Seehauserfoto
Gesellschaft | Medien

Svens Doppelmoral

Sven Knoll droht SALTO mit Klage. Die absurde Geschichte macht deutlich, wie manche Politiker vor dem Athesia-Konzern kriechen und gegen die „Kleinen“ austeilen.
  • Am Mittwochnachmittag meldet sich Sven Knoll telefonisch in der SALTO-Redaktion. Der Landtagsabgeordnete hat eine klare Botschaft: „Entweder der Artikel wird innerhalb einer Stunde herausgenommen oder ich klage“, sagt er freundlich, aber bestimmt. 
    In der Redaktion muss man erst einmal klären, um welchen Artikel es sich überhaupt handelt, der da dem Kopf der Südtiroler Freiheit so bitter aufstößt. Nach wenigen Minuten wissen wir mehr. Denn am selben Nachmittag hat eine SALTO-Leserin einen Community-Beitrag mit dem Titel „Svens Schokoküsse mit Beigeschmack“ online gestellt. 
    Im Vorspann des nicht-redaktionellen Beitrages wird der Inhalt so zusammengefasst: 

    „Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit Sven Knoll präsentiert sich zu Fasching mit Afro-Perücke, Schokoküssen und Umhängeschild "Negerküsse für Meran". Das Foto wird in der "Dolomiten" ohne kritische Aufarbeitung veröffentlicht.“

    In einem Telefongespräch mit dem Autor dieser Zeilen wiederholt Sven Knoll wenig später sein Ultimatum. „Ich lasse mir das nicht gefallen und wollte Euch nur vorwarnen, das Ganze vorab zu lösen“, meint Knoll. 

     

    „Man tut alles, um ja nicht die Gunst des großen Medienkonzerns Athesia zu verlieren. Das geht bis hin zur Selbstverleugnung.“

     

    Es ist eigentlich eine Geschichte, die zum Lachen wäre. Doch in Wirklichkeit ist es zum Weinen. Kommt an dieser absurden Episode am Aschermittwoch des Jahres 2024 doch ein System zum Vorschein, das Politiker selbst der Opposition in diesem Land völlig ungeniert praktizieren. Man tut alles, um ja nicht die Gunst des großen Medienkonzerns Athesia zu verlieren. Das geht bis hin zur Selbstverleugnung. Vom großen Platzhirschen lässt man sich alles gefallen, aber bei den kleinen Medien spielt man dann den starken Mann.
    Sven Knolls Vorgehen in diesem Fall macht augenscheinlich, wie dieses System funktioniert. 

  • Das Foto

    Am Faschingsdienstag erscheint in den Dolomiten traditionell eine Faschingsseite. Auch in diesem Jahr. Unter dem Titel „In den Mund gelegt“ findet man darauf acht Fotos, auf denen Politiker oder Personen des öffentlichen Lebens zu sehen sind, denen in Sprechblasen witzige oder wenig lustige Aussagen in den Mund geschoben werden.

  • Dolomiten-Faschingsseite: Nur bei einem fehlt die Sprechblase. Foto: Dolomiten
  • Nur bei einem Foto fehlen diese Sprechblasen. Dort ist Sven Knoll mit eingeschwärztem Gesicht, Afro-Frisur und einem Tablett mit Schokoküssen zu sehen. Der Politiker trägt zudem ein Schild um den Hals, auf dem „Negerküsse für Meran“ steht. 
    Im Dolomiten-Text heißt es zum Foto:

    „From Sven with love: Nachdem die geharnischten Pressemitteilungen gegen Ausländer-Gewalt in Meran nicht wirklich etwas gebracht haben, ändert Sven Knoll nun Strategie und versucht´s im Guten – mit picksüßen Negerküssen“.

    Im Bildhinweis steht „privat“.
    Kein Wort davon, dass es eine Fotomontage ist.
    Und man muss schon mehrmals schauen, um sie als solche zu erkennen.

  • Der Beitrag

    Die SALTO-Userin hat das Foto – wie viele andere – für echt gehalten. Deshalb hat sie sich in einem Beitrag auch über diese Aktion äußerst empört gezeigt. Dabei bekommt nicht nur Sven Knoll sein Fett ab, sondern auch das Ebner-Tagblatt.
    Die junge Boznerin schreibt:

    „Der Unsinnige Donnerstag sollte kein Freifahrtschein für die Verbreitung rassistischer und xenophober Werte sein, und die Politik sollte sich ernsthaft und konkret mit den Herausforderungen in unserem Land auseinandersetzen. Während Sven Knoll in seinem unsinnigen Faschingsauftritt die Grenzen des Anstands verschwimmen lässt, scheint die "Dolomiten" auf einen kritischen Kommentar zu verzichten. Ein Unsinniger Donnerstag ohne kritische Reflexion? Das ist nicht nur unsinnig, sondern auch bedenklich.“

    Sven Knoll aber sieht diese Meinungsäußerung als diffamierend an. 
    Wäre das Foto echt und der Patriot hätte sich wirklich so verkleidet, hätte er selbst seinen Ruf beschädigt. Denn "blackfacing" wird heute in weiten Teilen der Gesellschaft als Reproduktion rassistischer Stereotype und jedenfalls als nicht akzeptabel betrachtet. 
    Vor diesem Hintergrund ist es aber falsch, Knoll vorzuwerfen, er habe rassistischen Stereotype bedient. Das ist der Grund, warum wir den Community-Beitrag letzlich auch gelöscht haben.
    Knolls Reaktion und Klagedrohung hinterlassen aber weit mehr als nur eine faden Beigeschmack. 
    Denn es waren nicht SALTO und der Community-Beitrag, die Knolls Ruf möglicherweise beschädigt haben. Sondern jene, die dieses Foto veröffentlicht haben. 
    Aber das scheint den Politiker nicht zu stören. Denn gegen die nicht gekennzeichnete Dolomiten-Fotomontage hat der Politiker offiziell nichts einzuwenden. Im Telefongespräch mit dem Autor meint er nur: „Warum soll ich die Dolomiten klagen?“.

  • Dolomiten-Fotomontage: Dagegen hat Sven Knoll nichts einzuwenden. Foto: Dolomiten
  • Gegen SALTO und die Community-Userin will der Sieger der Landtagswahlen 2023 dagegen mit juristischen Mitteln vorgehen. 
    Wie gesagt: In Absprache mit der Autorin haben wir beschlossen, den Beitrag offline zu stellen. Nicht aus Angst. Denn es wäre ein mehr als interessanter Prozess geworden, bei dem auch die Frage erörtert worden wäre, ob man Fotomontagen (und erst recht ehrenrührige Fotomontagen) veröffentlichen kann, ohne sie als solche kenntlich zu machen. In einem Verfahren wäre damit das Ebner-Blatt wohl auf jeden Fall in die Bredouille geraten. 

     

    „Bei den Großen und Mächtigen kriechen und gegen die Kleinen schießen. Das gehört anscheinend zur groß gepriesenen Südtiroler Freiheit.“

     

    Sven Knoll hat mit seinem Verhalten und der Klagedrohung gegen SALTO aber die eigene Doppelmoral offenbart.
    Bei den Großen und Mächtigen kriechen und gegen die Kleinen schießen.
    Das gehört anscheinend zur groß gepriesenen Südtiroler Freiheit.

     

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Stefan Zelger Do., 15.02.2024 - 19:51

Aha. Die SaltoAtesini würden es also begrüßen, wenn man Medien für satirische Beiträge verklagt?

- Bedenklich ist wohl eher, wie leicht sich einige Kommentatoren täuschen lassen. Wir haben Angst vor KI, dabei reichen manchmal schon rudimentärste Photoshop-Kenntnisse.

- Bedenklich ist auch, dass mal wieder ein geifernder Artikel publiziert wurde, ohne die Betroffenen einfach mal kurz zu fragen, was da dran ist oder was sie sich dabei gedacht haben (betrifft leider nicht nur euer Medium).

- "Die SALTO-Userin hat das Foto – wie viele andere – für echt gehalten." Achso? Auf einer Faschingsseite? Bei uns haben sich die "vielen Anderen" jedenfalls nicht gemeldet...

- „Man tut alles, um ja nicht die Gunst des großen Medienkonzerns Athesia zu verlieren“. Nana Herr Franceschini. Die, die wir brauchen, sitzen schon eher in Menlo Park… Beste Grüße!

Do., 15.02.2024 - 19:51 Permalink
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Klemens Riegler Do., 15.02.2024 - 20:56

Antwort auf von Stefan Zelger

Stefan, ich hatte diese Dolo-Scherzseite auch kurz angeschaut, zum Teil gelesen und den Rest überflogen. Meine Ansicht dazu obwohl ich Photoshop kenne und schon manchen Unfug damit getrieben habe.
- mir ist es ohne Brille beim Drüberfliegen auch nicht aufgefallen. Im Gegenteil, ich war irritiert und hab den Witz gar nicht verstanden, weil ich den Sven nicht erkannt hatte ... hab mich eher gefragt "was soll das ? und wo ist der Witz"
- Auffallend ist außerdem, dass alle anderen Fotos dieser Seite wohl ECHT sind und eben nur mit fragwürdigen, teils eher witzlosen "Sprechblasen" versehen wurden. Jenes von Sven fällt diesbezüglich aus dem Seitenrahmen.
... den Salto-Community-Kommentar (auch ein Beitrag ist ein Kommentar) hatte ich nicht geschafft zu lesen, kann also nicht darüber urteilen. Ob eine Klage von Sven angebracht gewesen wäre kann ich also nicht sagen. Aber Salto ist ein ziemlich "freies" Portal und in der Community sollte eigentlich für mehr Platz sein, als nur für die Salto-Blattlinie. Zumindest solange elementare Grundregeln und Beleidigungen außen vor bleiben.

Do., 15.02.2024 - 20:56 Permalink
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Martin Ancient Do., 15.02.2024 - 22:16

Antwort auf von Stefan Zelger

Mit dem Täuschen habt ihr wohl einige Ahnung. Was bei euch Realität und was Fantasie ist, spielt doch keine Rolle. Man sehe sich nur mal die verbreiteten Falschinformationen der Knollpartei kurz vor der Wahl an. Ein Stichwort gefällig: Kruzifixe in der Grundschule der Gemeinde Prad im Vinschgau. Erlogene Geschichten verbreiten und dann dünnhäutig daherschwimmen. Opportunisten eben.

Do., 15.02.2024 - 22:16 Permalink
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Manfred Klotz Fr., 16.02.2024 - 07:33

Antwort auf von Stefan Zelger

Wortspiele sind eine Kunst Herr Zelger, die Sie offenbar nicht beherrschen. Sie verwechseln Sie doch wohl eher mit abgedroschenen Slogans aus der Parteizentrale.
Im Übrigen haben Sie offenbar auch nicht verstanden, dass es in der Kolumne nicht um die Klageandrohung als solche geht, sondern darum, dass Sven Knoll offenbar zweierlei Maß anwendet, d.h. vom eigentlichen Urheber der Fotomontage lässt er sich die "Beleidigung" gefallen, von Salto nicht. Dass Sie das nicht als logischen Kurzschluss erkennen, beweist, dass Franceschini mit seiner Anmerkung genau richtig liegt. Als Pflichtverteidiger haben Sie jedenfalls ordentlich versagt.

Fr., 16.02.2024 - 07:33 Permalink
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Luca Marcon Do., 15.02.2024 - 20:24

«Wie gesagt: In Absprache mit der Autorin haben wir beschlossen, den Beitrag offline zu stellen. Nicht aus Angst. Denn es wäre ein mehr als interessanter Prozess geworden, bei dem auch die Frage erörtert worden wäre, ob man Fotomontagen (und erst recht ehrenrührige Fotomontagen) veröffentlichen kann, ohne sie als solche kenntlich zu machen. In einem Verfahren wäre damit das Ebner-Blatt wohl auf jeden Fall in die Bredouille geraten.»

E quindi qual è la vera ragione per la quale l'articolo è stato tolto?

Do., 15.02.2024 - 20:24 Permalink
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rotaderga Do., 15.02.2024 - 20:53

Thema Klimawandel: Im Landtag herrscht die gleiche und permanent aufgeladenen Gewitterlage wie in der 4° Gewalt. (ENA)

Do., 15.02.2024 - 20:53 Permalink
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Salto User
Michael Lochmann Do., 15.02.2024 - 21:09

Herr Franceschini, bei diesem Ihrem Text verstehe ich nun nicht, ob er Kommentar, Bericht, journalistischer Aktionismus oder sonstwas ist. Vielleicht mal Luft rauslassen, halblang machen und nicht die linke Blattlinie bei jeder kleinen und großen Gelegenheit dem Leser mit der Faust aufs Auge hauen. Sonst wird der edle Gralsritter für Meinungsfreiheit schnell zum Don Quijote auf Rosinante

Do., 15.02.2024 - 21:09 Permalink
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Salto User
Cicero Do., 15.02.2024 - 21:15

Oje, wie aufgestachelt ist bitte mittlerweile die Atmosphäre in Südtirol? Eine Dame erkennt eine offensichtliche und nicht mal gut gemachte Fotomontage nicht und fühlt sich bemüßigt sofort einen Beitrag voller Empörung und erhobenem moralischen Zeigefinger zu veröffentlichen. Ein Landtagsabgeordneter hat nicht die Größe bei Salto anzurufen, den Sachverhalt kurz aufzuklären und die Redaktion darum zu bitten den Artikel doch offline zu nehmen. Und die journalistische Speerspitze Saltos muss sofort mit einem Artikel gegen den offensichtlich fälschlich der political uncorrectness beschuldigten Knoll und das Haus Athesia zurück keilen. Wenns doch oft ein paar Nummern kleiner und unaufgeregter ginge…

Do., 15.02.2024 - 21:15 Permalink
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Salto User
Milo Tschurtsch Fr., 16.02.2024 - 10:25

Antwort auf von Cicero

Wahrscheinlich hat Sven Knoll zuerst angerufen mit der Bitte um Löschung, als man dem nicht nachkommen wollte, mit Klage gedroht. Ich weiß es nicht, aber vorstellbar.
Die Sache ist aber ganz eine andere: Nachdem jeder Blinde erkennen kann, dass es sich bei dem Dolomiten-Bild um eine Fotomontage handelt, verstehe ich nicht wieso man einer Salt-Leserin mit einem derartigen Post eine Bühne bietet, wobei man dieser so quasi Unbedarftheit unterstellt, ein Fake nicht zu erkennen. Aber einen Artikel oder eine Lesermeinung, die ein bestimmtes Maß an Aufgeregtheit bietet, ist es allemal wert zu bringen.
Wenn man aber der Sache auf den Grund geht, dann ist zu sagen dass sich die Aufreger einer bestimmten Blase immer mehr als pingelig-prüde- humorlos äußern indem sie ihre Empörung über tatsächlichen oder vermeintlichen Rassismus ständig produzieren müssen. Ich finde das Bild der Dolomiten jedenfalls lustig, genauso die anderen daneben. Wenn man sich über alles aufregen wollte, dann sei einmal an den Abgeordneten zum Deutschen Bundestag Markus Ganserer erinnert, der als biologischer Mann ständig in Frauenkleidern im Bundestag sitzt. Als Frau würde ich mich da (aufgrund des Aufzugs) kulturell, pardon geschlechtlich "angeeignet" fühlen. Aber egal er FÜHLT sich als Frau und das genügt. Jedenfalls nehme ich mir da heraus mich auch von Zeit zu Zeit als Schwarzer (bin mir nicht sicher was der politisch korrekte Ausdruck dafür momentan ist) zu FÜHLEN und mich dementsprechend auszustaffieren, kulturelle Aneignung, blackfacing hin oder her. Sich als etwa anderes zu FÜHLEN als man ist, muss wennschon für alle gelten (Geschlechter, Rassen) und wenn es die einen zeigen dürfen, dann dürfen es auch die anderen.
Jedenfalls mache ich mir langsam Sorgen um die woke Blase: Die Humorlosigkeit und Obermoral könnte sich gesundheitsschädlich auswirken.

Fr., 16.02.2024 - 10:25 Permalink
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Manfred Klotz Fr., 16.02.2024 - 16:46

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Sie liegen offenbar falsch mit Ihrer Vermutung: „Entweder der Artikel wird innerhalb einer Stunde herausgenommen oder ich klage“. Da diese Aussage unter Anführungszeichen steht, ist es die Aussage von Knoll. Sie schreiben aber auch am Thema vorbei. Der Knackpunkt ist, dass Knoll sein Fake-Foto in der Dolomiten offenbar als lustig empfindet (sonst hätte er dort auch interveniert) und auf Salto nicht.

Fr., 16.02.2024 - 16:46 Permalink
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Salto User
Milo Tschurtsch Fr., 16.02.2024 - 19:17

Antwort auf von Manfred Klotz

Ich sagte ja, bezugnehmend auf die Aussage von Stefan Zelger, Knoll hätte freundlich nachgefragt : Zitat von mir: "WAHRSCHEINLICH hat Sven Knoll zuerst angerufen mit der Bitte um Löschung, als man dem nicht nachkommen wollte, mit Klage gedroht. ICH WEIß ES NICHT, ABER VORSTELLBAR. (vorstellbar wiederum auf die Aussage Zelgers (freundlich nachgefragt) bezogen. Wie das Gespräch wirklich abgelaufen ist, wissen eh nur die Betroffenen selbst, darüber kleinteilig zu sinnieren ist also müßig.
Der Knackpunkt ist tatsächlich, dass Knoll sein Fake-Foto in der Dolomiten offenbar als lustig empfindet (ganz meine Meinung) "und auf Salto nicht", (Zitat von Ihnen) und das ist unrichtig. Er hat die AUSSAGEN der Kommentatorin auf Salto als nicht lustig empfunden und nicht das selbe Bild einmal als lustig und einmal als nicht lustig empfunden. Es ging immer um die Aussagen und nicht um das Bild.
Ich bin nicht der Meinung, dass ich am Thema vorbeischreibe, denn ständig mit dem Moralgehabe, der Prüderie und der Humorlosigkeit einer bestimmten Blase belästigt zu werden, wird langsam "streng".

Fr., 16.02.2024 - 19:17 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Sa., 17.02.2024 - 08:03

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Wenn Sie eine Aussage unter Anführungszeichen lesen, dann ist das O-Ton, da ist es zwecklos irgendwelche Vermutungen anzustellen, was er gesagt haben könnte. Wäre eigentlich nicht schwer zu verstehen.
Die Aussage der Kommentatorin bezieht sich auf das Foto, daher ist das Problem schon das Foto, bzw. die Fotomontage.
SIe schreiben schon wieder am Thema vorbei, denn es geht nicht um die "Moralkeule" der Kommentatorin, sondern um den Kniefall Knolls vor den Dolomiten einerseits und dem resoluten Auftreten gegenüber Salto andererseits in der selben Angelegenheit. Wäre eigentlich auch nicht schwer zu verstehen.

Sa., 17.02.2024 - 08:03 Permalink
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Salto User
Milo Tschurtsch Sa., 17.02.2024 - 09:45

Antwort auf von Manfred Klotz

Ob Anführungszeichen oder nicht, es kann jeder behaupten der andere habe das so oder anders gesagt. Wie das Gespräch wirklich abgelaufen ist, wissen nur die Betroffenen selbst. Wir können es nicht überprüfen. Da ist es müßig zu spekulieren.
Die Aussage der Kommentatorin beziehen sich natürlich auf das Foto aber was Knoll stört, ist nicht das Foto selbst sondern was sie davon ABLEITET. Sie behauptet nämlich Knoll wäre wirklich so durch Meran gelaufen, weil sie aus Unbedarftheit nicht erkannt haben will (was jedes Kind erkennt) dass es bloß ein Fake war. Sie schreibt: "Während Sven Knoll in seinem unsinnigen Faschingsauftritt!! die Grenzen des Anstandes verschwinden lässt...."
Francheschini schreibt wörtlich: " Sven Knoll sieht diese Meinungsäußerung als diffamierend an. Wäre das Foto echt und der Patriot hätte sich wirklich so verkleidet hätte er selbst seinen Ruf beschädigt. Vor diesem Hintergrund ist es falsch Knoll vorzuwerfen er habe rassistische Stereotype bedient. Das ist der Grund warum wir den community- Beitrag letztlich auch gelöscht haben."
Der community- Beitrag, der behauptet er wäre wirklich so durch Meran gelaufen, hat Knoll gestört, was mMn auch verständlich ist.
Das Foto selbst suggeriert in keinster Weise er wäre so durch Meran gelaufen, denn wie gesagt es ist so schlecht gemacht dass es wirklich keiner Kennzeichnung als Fake bedurfte, überhaupt nicht am Unsinnigen Donnerstag. Deshalb stört Knoll das Foto auch nicht. Francheschini oben : " Denn gegen die nicht gekennzeichnete Foto-Montage hat der Politiker nichts einzuwenden".
Wie hätte er auch, es gibt Leute die so etwas lustig finden, andere sehen da in einer bloßen Fotomontage schon eine Rassismus-bzw. Moralkeule. Knoll eben nicht. Ihn stören die ABLEITUNGEN. bzw. Behauptungen die aus dem Foto gezogen und veröffentlicht wurden (er wäre wirklich so durch Meran gelaufen).
Bleibt noch die Frage warum ein solch unsinniger community -Beitrag überhaupt gebracht wurde. Außer dass man die Usein als so unbedarft bloßstellen wollte, ein plumpes Fake nicht zu erkennen, fällt mir nichts ein.

Sa., 17.02.2024 - 09:45 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Mo., 19.02.2024 - 08:24

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Nein, wenn ein Journalist etwas in Anführungszeichen setzt, kann er damit nicht einfach behaupten jemand hätte das so gesagt, wenn er keine rechtlichen Konsequenzen befürchten will. Community-Beiträge werden von den Leseren veröffentlicht und erst in einem zweiten Moment eventuell von der Redaktion gelöscht. Es sind in der Tat zig unsinnige Community-Beiträge immer noch aufrufbar.
Das Grundproblem bleibt jedenfalls immer die verschiedene Gewichtung der Veröffentlichung, selbst wenn Sie Knoll noch so vehement verteidigen.

Mo., 19.02.2024 - 08:24 Permalink
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Salto User
Milo Tschurtsch Mo., 19.02.2024 - 12:49

Antwort auf von Manfred Klotz

Naja wie es mit den rechtlichen Konsequenzen eines nicht aufgezeichneten Gesprächs ausschaut lassen wir dahingestellt sein.
Zur Verantwortlichkeit eines Community Beitrags bzw. zum Löschungsgrund schreibt Herr Francheschini weiter oben selbst (Zitat): Die Klage würde sich gegen die Autorin und den Chefredakteur von Salto richten( rechtlich zu klären ob er dafür belangt werden kann).
Dabei geht es nicht um „unsinnige“ Community- Beiträge sondern um den Wahrheitsgehalt einer Aussage, die in diesem Fall nicht gegeben war, denn Herr Knoll ist NICHT in diesem Aufzug durch Meran gerannt, wie die Schreiberin auf Salto behauptet hat.
Dabei geht es nicht um die verschiedene Gewichtung der Veröffentlichung, denn es gibt nur eine Veröffentlichung und das ist eine unwahre Behauptung. Gegen eine auf den ersten Blick erkenntliche Fotomontage zu klagen würde man sich höchstens lächerlich machen zumal wenn man diese als lustig und humorvoll empfindet. Eine unwahre Aussage ist da schon ein anderes Kaliber, da braucht man Knoll nicht zu verteidigen.

Mo., 19.02.2024 - 12:49 Permalink
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler Do., 15.02.2024 - 21:39

Die "Dolomiten" haben sich ja mit der miserabel gemachten Fotomontage selbst disqualifiziert. Sven Knoll hätte trotzdem gut daran getan, die Zeitung zu einer Richtigstellung aufzufordern, zu der sie verpflichtet gewesen wäre. Kollege Franceschini hätte sich als Aufdeckungsjournalist betätigen und die ebenso plumpe wie ehrenrührige Fälschung bloßstellen können, anstatt in das gleiche Horn zu rülpsen wie die "Dolomiten".

Do., 15.02.2024 - 21:39 Permalink
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Profil für Benutzer Josef Fulterer
Josef Fulterer Fr., 16.02.2024 - 07:02

Sich vor den oputinistischen nach-gestrickten Schwarzhemden fürchterlich grausen, aber selber in der "braunen Sch... herum-fingern," passt wohl nicht sehr gut zusammen.

Fr., 16.02.2024 - 07:02 Permalink
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Salto User
Günther Alois … Fr., 16.02.2024 - 07:30

Warum hat Knoll nicht die Dolomiten angezeigt? Angst,dass sie nichts mehr über ihn schreiben???? Ob Satire,Fasnacht,oder nichts! Salto hat er gedroht,warum nicht auch den heiligen Brüdern?? DOPPELZÜNGIGKEIT????? Knoll lass die Anzeigen und Drohungen,machst dich lächerlich!

Fr., 16.02.2024 - 07:30 Permalink
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Profil für Benutzer Harald Knoflach
Harald Knoflach Fr., 16.02.2024 - 19:32

"Kein Wort davon, dass es eine Fotomontage ist.
Und man muss schon mehrmals schauen, um sie als solche zu erkennen.
Die SALTO-Userin hat das Foto – wie viele andere – für echt gehalten."

Ernsthaft jetzt? Das kann ja angesichts von KI heiter werden, wenn so eine plumpe Photoshop-Montage auf einer Faschingsseite (!) die Leute schon überfordert.

Und gleichzeitig ist Knoll offenbar überfordert, denn Unterschied zwischen Redaktion und einem Community-Blog zu verstehen.
https://www.youtube.com/watch?v=yaqK2quhJP4

Mannomann - da steuern wir noch auf etwas zu.

Fr., 16.02.2024 - 19:32 Permalink
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Profil für Benutzer gorgias
gorgias So., 18.02.2024 - 10:56

Antwort auf von Harald Knoflach

Wir steuern schon lange auf etwas zu. Wer sich längerfristig dem eifernden Wokismus hingibt, der verblödet langfristig. Er verliert das Gefühl für Zwischentöne und Nuanciertheit. Der Humor wird vom Cringe abgelöst. Die Sprache wird umständlicher, hässlicher, konfuser und ideologisch aufgeladen, wie sonst nur in totalitären Systemen. Die Verstümmelung des eigenen Körpers wird als Selbstverwirklichung zelebriert. (Kurioserweise wird das zunehmend bei Genitalien akzeptiert und weniger bei Gliedmaßen https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1127127/ ) Opfertum wird so weit als Status zelebriert, dass manche ihn vortäuschen um die eigene abgehangene Karriere als Prominenter zu vitalisieren. Kulturelle Traditionen ( https://www.spiegel.de/panorama/tuifltog-wie-eine-angebliche-karnevalst… ) und Kulturgüter ( https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/berghuette-in-italien… ) werden aus dem Zusammenhang genommen und angegriffen um in einem donquichottesquen Scheingefecht Wohlfühlpunkte für die eigene moralische Überlegenheit zu sammeln.
Und da haben wir einen Fall von einer Person, die gleich von null auf hundert in den Empörungsmodus schaltet. Man kann die Dolomiten sicher zurechtweisen, dass nicht jeder kapiert, dass dies kein unbearbeitetes Foto sei und man es formal korrekt kennzeichnen sollte. Aber dieser Person möchte ich sagen, sei es der Ramen in dem das Bild gezeigt wurde, sei es, dass man dabei ist öffentlich Kritik zu üben, sollte man sich doch besser vergewissern. Aber dafür war der Reiz jemand an den Pranger für Blackfacing und Rassismus zu stellen wohl zu groß. Zudem noch ein rechter Politiker. Denn wer dieses Bild ein zweites Mal mit kritischem Auge betrachtet und nicht erkennt, dass es manipuliert ist, für dem befürchte ich hat die Narrenzeit noch lange nicht geendet.

So., 18.02.2024 - 10:56 Permalink
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler So., 18.02.2024 - 14:27

Antwort auf von gorgias

Das Problem ist doch nicht, dass die "Dolomiten" mit einer miserablen Fotomontage versucht haben, einen missliebigen Politiker unter dem Deckmantel eines Faschingsscherzes in ein schlechtes Licht zu rücken, sondern dass das Portal Salto, das in diesem Fall wie so oft seine Doppelmoral unter Beweis gestellt hat, diese Verleumdungsaktion begeistert aufgenommen und einem Kommentar, der leicht erkennbar auf vollkommen falschen Grundlagen beruhte, gerne Raum geboten hat. Journalistische Sorgfaltspflicht musste, wie so oft, hinter ideologischem Eifer zurückstecken. Und trotz aller dieser üblen Machenschaften ist Salto immer noch das Südtiroler Online-Portal, das am wenigsten Zensur ausübt und seinen Kommentatoren am meisten Spielraum gewährt. Das wirft ein bezeichnendes Licht auf die anderen Portale.

So., 18.02.2024 - 14:27 Permalink
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Profil für Benutzer Christoph Moar
Christoph Moar Mo., 19.02.2024 - 13:20

Antwort auf von Hartmuth Staffler

Herr Staffler, Sie sind jetzt seit Jahren fleißiger Kommentator auf diesem Portal und haben - das entnehme ich Ihrem Kommentar - offensichtlich echt noch nicht realisiert, dass niemand - weder Redaktion noch Ausgeher - Communitybeiträge "freischaltet" oder "auf die Seite setzt". Ich lüfte eine unerhörte und unvorstellbare Sache: hier auf Salto schaltet jedes Communitymitglied seine Beiträge selbst frei. Zu jeder Zeit und zu jedem Inhalt. Eingegriffen wird nur, wenn ein Beitrag gegen Netiquette oder AGB verstößt, und wenn natürlich ein solcher Verstoß über die eigens vorgesehene Funktion "gemeldet" wird oder zufällig jemand von Salto selbst es liest und intern meldet.

Ich weiß, schlimm. So ganz ohne Zensur und voller übler Machenschaften.

Mo., 19.02.2024 - 13:20 Permalink
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Salto User
Milo Tschurtsch So., 18.02.2024 - 20:14

Antwort auf von Harald Knoflach

Was macht es da in der Sache aus ob es ein Kommentar der Redaktion oder ein community-Beitrag war ? Soviel ich weiß untersteht alles was gebracht wird, letztlich der Verantwortung des Chefredakteurs. Knoll fühlt sich von der AUSSAGE der Kommentatorin beleidigt, er wäre tatsächlich so durch Meran gelaufen wie es auf der Foto-Montage gezeigt wurde, was für einen Politiker der in der Öffentlichkeit steht, auch eine verständliche Reaktion ist. Solche Falschaussagen werden gerne geglaubt, wie die Erfahrung zeigt und beschädigen das Image.
Welche Motivation dahintersteckt eine solche Falschbehauptung, die für jeden halbwegs klar denkenden Menschen als Fake erkennbar war, als community-Beitrag zu veröffentlichen, würde mich echt wundern. Letztlich wurde die Kommentatorin als dermaßen b...........bloßgestellt, ein plumpes Fake nicht erkannt zu haben, was für sie nicht gerade schmeichelhaft ist.

So., 18.02.2024 - 20:14 Permalink
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Profil für Benutzer Evelin Grenier
Evelin Grenier Mo., 19.02.2024 - 12:13

Angeblich aber findet Sven Knoll und die Dolomiten Redaktion den Scherz mit der Fotomontage sehr lustig. Ich vermute also dass Sven Knoll mit der Idee schon vor der Publizierung einverstanden war.
Er glaubt also dass diese Fotomontage ihn in ein gutes Licht wirft.

Oder hat er einfach akzeptiert den Clown zu spielen ohne sich über eventuelle Imageschaden zu kümmern?

Mo., 19.02.2024 - 12:13 Permalink
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler Mo., 19.02.2024 - 13:19

Dass die "Dolomiten"-Redaktion ihren üblen Scherz "sehr lustig" findet, glaube ich sofort. Sonst hätte sie den Unsinn wohl nicht veröffentlicht. Was Sven Knoll über diesen üblen Scherz denkt, könnte wohl nur er selbst klärten. Ihm zu unterstellen, dass er glaubt, die Fotomontage stelle ihn in ein "gutes Licht" ist aber eine vollkommen haltlose Unterstellung. Vermutungen, was Knoll wohl über die Fotomontage denkt und ob er sogar im voraus damit einverstanden gewesen sein könnte, bringen uns hier wenig weiter. Man kann alles und von allem das genaue Gegenteil vermuten. Beurteilen kann man hier nur Tatsachen, und Tatsache ist, dass der Faschingsscherz der "Dolomiten" weniger Scherz als vielmehr Verleumdung war, und dass die Salto-Redaktion einen darauf aufbauenden noch weiter verleumderischen Kommentar auf die Seite gestellt hat. Alles andere, was über diese Tatsachen hinausgeht, ist reine Spekulation.

Mo., 19.02.2024 - 13:19 Permalink
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Profil für Benutzer Evelin Grenier
Evelin Grenier Mo., 19.02.2024 - 15:04

Antwort auf von Hartmuth Staffler

Tatsache ist, dass der Faschingsscherz der "Dolomiten" weniger Scherz als vielmehr Verleumdung war

Tatsache ist dass er sich gegen diese Verleumdung in den "Dolomiten" nie ausgesprochen hat, ganz im Gegenteil.
Er hat das Bildl im Grossformat (A4) gedruckt und auf YouTube nochmal der ganzen Welt gezeigt.

Damit alle sehen können dass die "Dolomiten" ihn zum Clown gemacht hat.

Mo., 19.02.2024 - 15:04 Permalink
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Salto User
Milo Tschurtsch Mo., 19.02.2024 - 17:00

Antwort auf von Evelin Grenier

Am Unsinnigen Donnerstag wird die ganze Politikerriege zum Clown gemacht, wobei das "Verkleiden" (Foto-Montage) eine zentrale Rolle einnimmt. Das hat Tradition. Wohl denen die es mit Humor nehmen. Griesgräme gibt es genug.
Empörte Falschbehauptungen (er wäre wirklich so rumgerannt) sind etwas anderes.

Mo., 19.02.2024 - 17:00 Permalink