Gesellschaft | In eigener Sache

Unschuldige Sarner

Die Gemeinde Sarntal hat sich für das SPRAR-Projekt ausgesprochen. Demnach landeten Franz Locher & Co unberechtigt im „Pollo der Woche“.
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Foto: Suedtirolfoto.com / Othmar Seehauser
Fehler sollte man zugeben und richtigstellen. Auch dann, wenn die Betroffenen das weder verlangen noch anmahnen. Es geht hier auch um Fairness und Glaubwürdigkeit.
Der Autor dieser Zeilen hat den letzten Pollo der Woche über jene Gemeinden geschrieben, die sich bisher weigern am staatlichen Flüchtlingsprojekt SPRAR teilzunehmen. Allen voran die reichen Tourismusgemeinden Kaltern und Corvara.
In der Kolumne war aber auch von der Gemeinde Sarntal die Rede. Doch das ist falsch.
Denn ein Leser hat uns darauf hingewiesen, dass der Gemeinderat Sarntal am 17. Mai 2017 mit 8 zu 3 Stimmen für die Teilnahme am SPRAR-Programm gestimmt hat. Für diesen Antrag stimmten der Großteil der SVP-Gemeinderäte und auch Bürgermeister Franz Locher. Die Sarner Bürgerliste stimmte dagegen.
Der unverzeihliche Fehler hat einen konkreten Hintergrund. Es war trotz mehrtägiger Recherche weder beim Gemeindeverband, noch bei den Landesämtern oder den zuständigen Politikern möglich eine Liste jener Gemeinden zu erhalten, die sich bis 14. Juni nicht zum SPRAR-Programm gemeldet haben. Offiziell gibt es diese Liste nicht. Die Wirklichkeit dürfte etwas anders sein. Man spuckt nicht in den eigenen (Partei)Teller.
Trotzdem: Ich entschuldige mich bei Bürgermeister Franz Locher und der Gemeinde Sarntal, ihnen ungerechtfertigter Weise Fremdenfeindlichkeit vorgeworfen zu haben.