Chronik | Blut und Boden

CasaPound reicht dem Hofer die Hand

Die neofaschistischen Gruppierungen um die Rockaforte in Bozen und den Baluardo in Trient werben mit Andreas-Hofer-Plakaten für Freiheit vom sanitären Ausnahmezustand.
Andreas Hofer
Foto: La Vedetta d'Italia

Zum Todestag von Andreas Hofer werben die Gruppierungen um die "Rockaforte" in Bozen und dem "Baluardo" in Trient mit Hofer-Plakaten für eine Blut-und-Boden-Ideologie und stemmen sich gleichzeitig im selbsterklärten "Punk-Style" gegen die Einschränkungen der Corona-Politik. Beide Gruppierungen sind Teil der neofaschistischen Bewegung CasaPound.

 

Dass gerade der Tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer im Punk-Stil für die Blut-und-Boden-Ideologie der neo-faschistischen CasaPound-Sympathisanten werben soll, scheint ein Farce; ist laut dem Blog "La Vedetta d'Italia" paradoxerweise aber wahr: Die Anhänger der beiden Vereine haben zum Todestag von Andreas Hofer am Sonntag Plakate angebracht, in denen der Tiroler Freiheitskämpfer, der 1809 die Rebellion gegen die bayrisch-französischen Truppen anführte, als Punk dargestellt wird und für "Vaterland, Krieg und Boden" wirbt. Dabei ist das Vaterland, das angerufen wird, nicht das Hofer'sche Heimatland, sondern ein verklärtes Bild in faschistischer Tradition.

Den Hintergrund der Aktion scheinen die durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen zu bilden, gegen die sich die Anhänger der neo-faschistischen Gruppierungen stemmen: "Cosa farebbe un’aquila in gabbia? Morirebbe lentamente o tenterebbe di liberarsi?", heißt es in einer Stellungnahme zu den Manifesten. "Libertà! Questa è la parola che più si sente gridare da ogni uomo libero contro lo stato d’emergenza permanente e il potere sanitario e finanziario apolide, che vuole distrutta la dignità del lavoro e della Tradizione in Europa."

Mit der Aktion wolle man den "mutigen Anführer dieser Grenzregion an seinem Todestag ehren" und somit "den Südtiroler Brüdern für die geteilte Geschichte und eine gemeinsame Erlösung die Hand reichen".