Kultur | Bibliophile Fragen

„Ich lese tatsächlich nur E-Books“

Manar Lardjane hat ein Buch über die Aktivistin Djamila Bouhired und mutige Kolonialismus-Kämpfe vorgestellt. Und sie hat die immer gleichen Fragen von SALTO beantwortet.
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Foto: OEW
  • SALTO: Welches Buch hat Sie in Ihrer Kindheit nachhaltiger geprägt, als Sie damals je geglaubt hätten?

    Manar Lardjane: Ich kann mich noch gut an Geronimo Stilton erinnern. Ich habe damals Stunden in der Bibliothek verbracht, um diese Bücher zu lesen, besonders die Reihe Nel regno della fantasia hat mir gefallen.

    Welcher letzte Satz eines Romans ist und bleibt für Sie ganz großes Kopfkino?

    Ich lese zurzeit das Buch As Long as the Lemon Trees Grow von Zoulfa Katouh und ein Satz, der mich tief berührt hat, lautet: „We don't have to stop living because we might die.“ (Wir müssen nicht aufhören zu leben, nur weil wir sterben könnten.)
     

    Ich würde über alles andere reden, außer über Lokalkrimis. 

  • Revolutionary Stories: Die OEW und die Straßenzeitung zebra präsentierten am 20. März das zweite Buch der Jugendbuchreihe „Revolutionary Stories“ von Manar Lardjane über die algerische Widerstandskämpferin Djamila Bouhired. Foto: OEW

    Reimen ist doof, Schleimen ist noch doofer… Auf welches – anscheinend gute – Buch konnten Sie sich nie wirklich einen Reim machen?

    Ich meide meistens Bücher, die nicht gut bewertet sind, und kann mich kaum an ein Buch erinnern, das mir nicht gefallen hat. Außer vielleicht in der Schulzeit, bei einigen Pflichtlektüren.

    Ein Fall für Commissario Vernatschio. Wie erklären Sie einem Außerirdischen die geheimnisvolle Banalität von Lokalkrimis?

    Ich würde über alles andere reden, außer über Lokalkrimis. Aber wenn ich erklären müsste, würde ich einfach eine Lokalkrimigeschichte erfinden und sie so erzählen, als wäre sie wirklich passiert.

  • Ein "Cliffhanger"-Ende: Bitte nicht! Das ist das Schlimmste für mich beim Lesen. Foto: OEW

    Gewichtig! Welchen Buch-Tipps schenken Sie noch uneingeschränkt Vertrauen?

    Uneingeschränkt? Schwierig. Ich überprüfe meistens mehrere Quellen, bevor ich ein Buch lese. Ich lasse mir gerne Bücher empfehlen und bin offen für alle Genres. 

    Was für ein Fehlschlag! Welches Buch würden Sie auf einer einsamen Insel zurücklassen?

    Wahrscheinlich ein Buch, das keine Fortsetzung hat, aber mit einem Cliffhanger endet. Das ist das Schlimmste für mich beim Lesen. 

    Das Rauschen des Blätterns. Welches Buch würden Sie auf keinen Fall am E-Book-Reader lesen?

    Ich lese tatsächlich nur E-Books. Das ist für mich am praktischsten. Nur Architekturbücher lese ich nicht so gern im e-Format. Ich habe lieber die farbigen großen Skizzen auf Papier vor mir.

    Welches Buch zu Südtirol oder eines/einer Autors/Autorin aus Südtirol würden Sie unbedingt weiterempfehlen?

    Leider lese ich viel zu wenig Bücher über Südtirol oder von Südtiroler*innen. Was ich jedoch sehr gerne mag, sind die Fiabe d’Inverno und Fiabe di Primavera von Maria Paola Asson. Sie sind vielleicht für ein junges Publikum gedacht, aber auch ich habe Freude daran, sie zu lesen.