Umwelt | Mobilität

Meran setzt (sich) aufs Fahrrad

Meran startet eine Fahrradoffensive. Mit einem kostenlosen Bike-Sharing-Dienst und Fahrradboxen zur sicheren Aufbewahrung will die Gemeinde das Radfahren fördern.
Fahrräder
Foto: Pixabay

In Meran ist eine große Neuigkeit im Anrollen: Im Sommer startet in der Passerstadt ein Bike-Sharing. Der Dienst ist nur ein Teil der Offensive, die die Gemeinde in Angriff nehmen will, um das Fahrradfahren zu fördern.

Der Gedanke dahinter ist einfach. “Die Menschen wollen mobil sein und gerade das Stadtzentrum einfach erreichen: Das Fahrrad ist dafür das ideale Mittel. Und jedes Mal, wenn jemand sich dafür aufs Fahrrad setzt statt ins Auto, entlastet das die Meraner Straßen vom Verkehr”, erklärt Mobilitätsstadträtin Madeleine Rohrer. Gemeinsam mit Bürgermeister Paul Rösch hat sie Mitte der Woche die von der Stadtregierung geplanten Maßnahmen präsentiert.

 

Fahrrad leihen leicht gemacht

 

Im heurigen Sommer wird ein kostenloser Bike-Sharing-Dienst eingerichtet.
Dafür werden 60 Fahrräder aus dem Bestand des derzeitigen Fahrradverleihs der Gemeinde mit sogenannten Smart-Locks ausgerüstet: Diese im Fahrrad integrierten Schlösser können über eine App auf dem Smartphone entsperrt werden. Nach der kostenlosen Erstregistrierung können die Nutzer ein Fahrrad in wenigen Sekunden entsperren und kostenlos ausleihen – und zwar bei einer der vier geplanten Stationen (Bahnhof Meran, Bahnhof Untermais, Sandplatz, Thermenallee).

“Der Vorteil des System liegt nicht nur in der Einfachheit und Schnelligkeit, mit der ein Fahrrad geliehen werden kann. Durch das vollautomatisierte System stehen die Fahrräder jeden Tag rund um die Uhr zur Verfügung. Das Fahrrad kann auch an einer beliebigen Station zurückgegeben werden und ist daher auch für Fahrten nur in eine Richtung (One-Way) perfekt geeignet. An der Zielstation erkennt das System mit Hilfe eines sogenannten ‘Geo Fences’, dass sich das Fahrrad in der Nähe befindet und zurückgegeben werden kann”, erklärt Rohrer.
 

60 Fahrräder sollen nur ein erster Schritt sein. “Wir gehen davon aus, dass das Bike-Sharing großen Anklang findet und in den kommenden Jahren Schritt für Schritt ausgebaut wird”, so die Stadträtin. “Dann können mehr Fahrräder zur Verfügung gestellt und bei Bedarf auch neue Stationen eingerichtet werden.”
Die nötigen Geldmittel für die Einrichtung des Bike-Sharing-Dienstes werden vom mit EU-Mitteln geförderten Interreg-Projekts Mentor zur Verfügung gestellt. Der Dienst soll auch mit der bestehenden Mobilitätsplattform verbunden werden. Die Ausschreibung für die Bereitstellung der Smart-Locks und der nötigen Software hat die Gemeinde bereits veröffentlicht.

 

Fahrradboxen für 100 Räder

 

Außerdem hat die Meraner Stadtregierung beschlossen, einen Wettbewerb für die Errichtung von 50 verschließbaren Fahrradboxen auf dem Meraner Gemeindegebiet in die Wege zu leiten. In jeder der Boxen können bis zu zwei Fahrräder sicher abgestellt werden.
Die Radboxen sollen im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft (PPP) von einem interessierten Unternehmen errichtet werden, das im Gegenzug die Boxen für eine gewisse Zeit verwaltet. Einkünfte könnte das Unternehmen durch eine geringe Benutzungsgebühr erzielen.

“Wer für sein Fahrrad oder E-Bike mehrere tausend Euro ausgegeben hat, möchte es auch in Sicherheit wissen, während er oder sie Erledigungen macht oder das Stadtzentrum besucht”, meint Rohrer. “Im Verbund mit Privaten werden wir für dieses Bedürfnis eine Lösung anbieten.”
Als Standorte sind unter anderem die beiden Meraner Bahnhöfe, der Parkplatz der Algunder Kellerei und jener der Gärten von Schloss Trauttmansdorff, der Theaterplatz (Rückseite der Bibliothek) und der Thermenplatz nahe der Theaterbrücke vorgesehen. “Boxen könnten aber auch an weiteren zentralen Knotenpunkten errichtet werden wie beispielweise am Brunnenplatz in Obermais, am Sandplatz und beim School Village in der Karl-Wolf-Straße”, zählt Rohrer auf. Die genauen Standorte und die jeweils vorgesehene Anzahl an Boxen sollen gemeinsam mit dem privaten Anbieter ausgearbeitet werden.

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Markus Lobis Mo., 29.04.2019 - 08:14

Gut und wichtig! Die Gemeinde Meran hat die Dringlichkeit und die Vorteile einer fahrradfreundlichen Politik erkannt. Nun geht es darum, stadtquerende Fahrradachsen herauszubilden, auf denen sich Radfahrer mit Vorrang und mit möglichst wenigen Stops durch die Stadt bewegen können (Verbindung von Sinich ins Zentrum, Untermais-Achse, Verbindung Bahnhof-Stadt (Meinhardstraße?). Gleichzeitig ist an die Errichtung einer Rad-Schnellweg-Verbindung Algund-Meran heranzugehen und eine weitere Achse (die mit der Sinich-Anbindung kombiniert werden kann) sollte Lana-Industriezone Lana-Gewerbezone Sinich und Meran-Zentrum miteinander verbinden.

Mo., 29.04.2019 - 08:14 Permalink
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Karl Trojer Mo., 29.04.2019 - 18:04

Fahrräder für Dörfer, Städte und deren Umfeld sind der effizienteste, billigste und zukunftsfähigste Beitrag des Verkehrs zum Klimaschutz, zur Lebensqualität und Gesundheit ! Voraussetzung ist allerdings, dass die Fahrradwege gut vernetzt und sicher sind.

Mo., 29.04.2019 - 18:04 Permalink