Gesellschaft | Flüchtlinge

Verschwiegenes Volk

Nach den positiven Meldungen über die Aufnahme von Flüchtlingen wirft Ulli Mair der Caritas den Versuch vor, “die öffentliche Meinung zurechtzubiegen”.
Schweigen
Foto: Pixabay

“Flüchtlinge aufnehmen tut Gemeinden gut.” Zu diesem Schluss ist die Caritas nach einer Umfrage in all jenen Südtiroler Gemeinden gekommen, die Asylsuchende aufgenommen haben. Die entsprechende Aussendung, die die Caritas dazu am Dienstag verschickte, stößt nun auf Kritik.

Von “Realitätsverzerrung” und dem “Versuch, die öffentliche Meinung zurechtzubiegen” spricht die Freiheitliche Fraktionssprecherin im Landtag, Ulli Mair. Insbesondere deshalb, da die Caritas nur die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden befragt hat. “Wer sich die jüngste Veröffentlichung der Caritas zur Aufnahme von Flüchtlingen in den Südtiroler Gemeinden durchließt, kann leicht zum Schluss kommen, dass es in der Flüchtlingspolitik keine Probleme geben würde. Alles sei in bester Ordnung, die Integration laufe nach Drehbuch ab und die Gemeinden hätten durch die Aufnahme der Flüchtlinge Vorteile erworben”, interpretiert Ulli Mair die Ergebnisse der Caritas-Umfrage und die Stellungnahme von Caritas-Direktor Paolo Valente.

Dabei wisse “jeder Statistiker, dass die Einzelmeinung eines Bürgermeisters nicht die Stimmung in der gesamten Bevölkerung einer Gemeinde repräsentiert”, meint die Freiheitliche Fraktionssprecherin. “Nur wenn die Caritas eine repräsentative Umfrage unter den Bürgern der Gemeinden durchführt, kann sie entsprechende Schlussfolgerungen ziehen. Alles andere ist weder glaubwürdig noch repräsentativ.”
 
Mair vermutet, dass sich die Caritas davor hüte, “eine entsprechende Umfrage in der Bevölkerung zu machen, da das erwünschte Ergebnis ausbleiben würde. Es kämen die Ängste und Sorgen sowie die negativen Erfahrungen der Bürger ans Tageslicht und würden die heile gutmenschliche Welt mit rosa Wolken in ein anderes Licht tauchen”.
“Darüber hinaus fällt kein Wort, dass die Bevölkerung niemals befragt wurde, ob sie die entsprechenden Flüchtlingsunterkünfte in ihren Gemeinden haben wollten. Auf undemokratische Weise wurde vorgegangen und das Phänomen der illegalen Masseneinwanderung wurde stillschweigend gutgeheißen”, liest Mair aus der Caritas-Umfrage. Sie ist überzeugt: “Würde die Caritas die Bevölkerung befragen, wie zufrieden sie mit dieser politischen Entwicklung ist, wäre das Ergebnis ganz ein anders.”

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alfred frei Do., 29.03.2018 - 10:56

wie wäre es mit einer repräsentativen Umfrage unter den Bürgern: wie beliebt sind Politiker-innen, die versuchen durch eine gezielte Flüchtlingsdarstellung ihr parteipolitisches Süppchen zu kochen ?.

Do., 29.03.2018 - 10:56 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Do., 29.03.2018 - 12:28

Ganz meine Meinung. Machen wir mal eine Umfrage zu Renten und Rentenvorschüsse angefangen bei die von Frau Mair! Das Volk hat vor 5 Jahren auf den Magnago Platz genau gezeigt was es von Mair und co. hält.

Do., 29.03.2018 - 12:28 Permalink
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Manfred Klotz Do., 29.03.2018 - 14:16

"Dort steht explizit drin, dass das Asyl prinzipiell temporär zu sehen ist."
Wenn ich Ausführung ergänzen darf: Auch Asyl ist - bei allem Verständnis für die Situation - immer eine Frage von Nehmen und GEBEN.

Do., 29.03.2018 - 14:16 Permalink