Politik | Spenden-Skandale

Achammer schlägt zurück

Auf die Erpressungs-Vorwürfe seitens Heinz Peter Hager hat SVP-Parteiobmann Philipp Achammer umgehend reagiert – und wieder steht eine Drohung im Raum.
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Foto: (c) Othmar Seehauser
„Wie kommt der Benko-Vertreter in Südtirol dazu, den Rücktritt des SVP-Obmannes zu fordern? Das zeugt höchstens vom Naheverhältnis, das Herr Hager immer zur Politik haben wollte und welches ich stets abgelehnt habe. Oder passt Herrn Hager etwa nicht, dass ich mich entschieden gegen das Ötzi-Museum am Virgl ausgesprochen habe und damit den ökonomischen Interessen der Signa im Weg stehe?“, schreibt SVP-Parteiobmann Philipp Achammer in seiner Aussendung, in der er die geäußerten Vorwürfe einer „versuchten Erpressung“ als völlig haltlos bezeichnet. „Wie sollte ich denn auch Herrn Hager erpressen, bitteschön? Dieser ist doch bekanntermaßen nicht der Herausgeber des Buches!“, so Achammer.
 
Der SVP-Parteiobmann kündigte an, für Transparenz bei der Darlegung der bisherigen und Handhabung der künftigen Wahlkampfspenden zu sorgen, und erklärt: „Ich halte nichts davon, dass sich Herr Hager nun auf die Privacy beruft und vor Veröffentlichungen droht. Ich habe als Parteiobmann nichts zu verbergen, habe keinen Cent kassiert und deshalb werde ich intern alles offen wiedergeben, auch in Zusammenhang mit Spendeninitiativen, bei denen ich nicht die geringste Rolle gespielt habe.“
 
Achammer verwehrt sich gegen die seiner Ansicht nach versuchte parteipolitische Einflussnahme von Unternehmen und erklärt, dass der Vertreter jenes Unternehmens mit den derzeit wohl größten ökonomischen Interessen keine Legitimation habe, sich zu Führungsfunktionen egal welcher Partei zu äußern. Hager, der nun seinen Rücktritt fordere, habe bereits 2018 versucht, den „Head of Politics & PR“ der Signa Robert Leingruber als „Wahlkampfberater“ der SVP nahezulegen, so Achammer.
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alfred frei Di., 29.03.2022 - 17:18

Die Fronten formieren sich, die wirtschaftlichen Schwerenöter steigen selbst in den Ring und teilen aus; harte Zeiten für politische Sparring-Partner stehen bevor. Und wo bleiben die konkreten Interessen und Bedürnisse der Bürger ? nicht erschienen !

Di., 29.03.2022 - 17:18 Permalink
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Sepp.Bacher Di., 29.03.2022 - 17:21

Die hysterische Reaktion von Achammer: "Wie kommt der Benko-Vertreter in Südtirol dazu, den Rücktritt des SVP-Obmannes zu fordern? Das zeugt höchstens vom Naheverhältnis, das Herr Hager immer zur Politik haben wollte und welches ich stets abgelehnt habe."
Als zahlendes und spendables Parteimitglied müsste die Forderung grundsätzlich möglich sein!
Hager hat ja nachweislich ein Nahrverhältnis zur Politik. Wenn nicht zu Achammer aber sicher zu Zeller und wahrscheinlich auch zu Kompatscher. Insofern - so ist mein Gedankengang - hätte theoretisch Hager sicher über Zeller intervenieren können, da er ja sicher annimmt, dass Zeller hinter dieser Geschichte mit dem Skandalbuch steckt.
Dahinter steckt wohl auch die Logik der hohen Politik, man müsse nur über die richten Kontakte verfügen und intervenieren, dann kann man alles - hintenherum - erreichen.
Meine Einschätzung ist, dass Achammer total überfordert ist und unüberlegt reagiert. Wenn man mehreren Herrn dienen muss und von anderer Seite angegriffen wird, dann kann man schon mal die Nerven verlieren. Ein Parteiobmann sollte sich nicht so vereinnahmen lassen, sonst verliert er den Überblick und die Distanz, die man zum lösen solcher Konflikt bräuchte.

Di., 29.03.2022 - 17:21 Permalink
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ceteris paribus Di., 29.03.2022 - 19:43

Wenn ein Parteiobmann plötzlich mit (interner) Transparenz droht und darin sogar ein Machtpotential sieht, dann schaut's um die Partei ja bestens aus.

Di., 29.03.2022 - 19:43 Permalink
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Martin Federspieler Di., 29.03.2022 - 21:16

Wäre interessant gewesen, wenn der Obmann in seiner Gegendarstellung (Gegenangriff) aufgeklärt hätte, worum es in dem Treffen mit Hager am 29. Juli 2021 dann wirklich gegangen ist.
Vielleicht hat er ihm persönlich für die großzügigen Wahlkampfspenden danken wollen? Wäre ja nicht verkehrt.
Anstatt Skandal zu schreien, wo keiner ist.

Di., 29.03.2022 - 21:16 Permalink
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Manfred Klotz Mi., 30.03.2022 - 07:21

E vai col copione. Se almeno avesse la compiacenza, oltre che il coraggio, di rivelare la sua identità (in fondo, se è vero ciò che sostiene da mesi, non ha di che temere), potremmo capire perché lei è spinta da tanto astio. Chissà, forse poi finirebbe anche con pacche sulle spalle...

Mi., 30.03.2022 - 07:21 Permalink