Kultur | SALTO Gespräch

Mit Liebe zur Kunst

Günther Oberhollenzer leitet seit knapp über einem Jahr das Künstlerhaus in Wien. Ein Gespräch zum Jahreswechsel. Über Systemrelevanz. Vor allem aber über Kunst.
Foto
Foto: Irina Pozdorovkina
  • SALTO: Sie leiten seit Oktober 2022 das Künstlerhauses in Wien. Ein Jahr später eröffnete die von Ihnen kuratierte große Ausstellung „Systemrelevant“. Wie blicken Sie auf das abgelaufene Jahr?

    Günther Oberhollenzer: Es war ein aufregendes Jahr, in dem ich viel zugehört, mit Künstler*innen und Kulturschaffenden zahlreiche Gespräche geführt und sehr viel Kunst in Museen, Galerien, Ateliers angeschaut habe. Nach kleineren Projekte im Laufe des Jahres konnte ich dann im Herbst mit der Ausstellung „Systemrelevant“ offiziell mein inhaltliches Programm starten und, damit verbunden auch die Grundpfeiler der Programmierung für die Jahre 2024 und 2025 einschlagen. 
    2023 war das erste Kunstjahr nach Corona und Kunst und Kultur sind wieder stark präsent, gleichzeitig müssen wir Kunstschaffende viel um unser Publikum werben, damit es wieder den Weg zurück in den analogen Kunstraum findet. Dies gelingt, davon bin ich seit jeher überzeugt, durch einen niederschwelligen Zugang, getragen von einer Kunstbetrachtung auf Augenhöhe, auch ohne Scheu vor Sinnlichkeit und Emotion. Daneben leben wir in einer Zeit, in der es mir notwendig erscheint, an die gesellschaftsbildende wie -verändernde Kraft von Kunst zu glauben sowie die Freiheit der Kunst gegenüber Angriffen unterschiedlichster Art zu verteidigen. 

  • Systemrelevanter Kurator: Günther Oberhollenzer studierte Geschichte und Kunstgeschichte an der Leopold-Franzens Universität in Innsbruck und an der Università Ca’Foscari in Venedig. Anschließend absolvierte er ein Masterstudium in Kulturmanagement an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Von 2006 bis 2015 war Oberhollenzer Kurator der Sammlung Essl in Klosterneuburg. Ab Anfang 2016 war er Kurator für das 2019 eröffnete Kunstmuseum in Krems, der Landesgalerie Niederösterreich. Mit 1. Oktober 2022 übernahm er als Nachfolger von Tim Voss die künstlerische Leitung des Künstlerhauses Wien. Foto: eSel

    Warum fanden Sie den titelgebenden Begriff „Systemrelevant“ – er huscht mal mehr, mal weniger relevant durch die Medien – gerade für diese Ihre erste große Schau im Künstlerhaus passend?

    Die Ausstellung „Systemrelevant“ ist keine Rechtfertigung, keine Analyse und kein Lamentieren darüber, wie relevant oder wenig relevant Kunst und Kultur in Österreich und Europa, in unserer Gesellschaft, unserem Staat und dem hiesigen „System“ sind. Und sie ist nicht objektiv oder gibt vor, es zu sein. „Systemrelevant“ ist vielmehr eine Schau, die sich dieses so vieldiskutierten Begriffs bemächtigt und von dem jeder, jede eine Meinung hat, um ihn – und das kann gute Kunst – neu und anders zu denken, um Fragen zu stellen, ohne die Antworten zu kennen. Sie ist aber auch eine Standortbestimmung für mich als neuem künstlerischen Leiter, eine bewusst persönliche und auch programmatische Schau, die sich nicht davor scheut, mit den Mitteln einer Ausstellung darüber nachzudenken, was ein – analoger – Kunstraum im 21. Jahrhundert sein kann. Mit „Systemrelevant“ möchte ich einen ersten Eindruck davon vermitteln, welchen inhaltlichen Weg das Künstlerhaus in den nächsten Jahren beschreiten wird: Fragen zu Identität und Kultur, Menschenwürde und Feminismus, Natur und Technik werden in zukünftigen Ausstellungen weiter vertieft, teils auch in eigenen Ausstellungen behandelt. Dabei lebt die Schau Diversität, aber auch spartenübergreifendes Denken und Partizipation. 
     

    „Ich tue mich mit dem Begriff Work-Life-Balance schwer, da die Kunst mein Leben ist und ich nicht zwischen Arbeit und Freizeit trenne.“

  • Mit Gabriela Oberkofler, Hannes Egger, Peter Senoner sind auch drei Südtiroler Positionen im systemrelevanten Ausstellungsreigen vertreten. Sehnsucht Südtirol?

    Ich betone in der Ausstellung, dass jede Kuratierung auch immer eine subjektive Perspektive hat. Ich stehe zu meiner Herkunft, meiner Sozialisation, verfolge mit großer Neugierde und anhaltendem Interesse das Kunst- und Kulturleben in Südtirol und darf hier auch immer wieder Projekte umsetzen. Die drei Künstler*innen haben stimmig in mein Ausstellungskonzept gepasst: die zarten, feingliedrigen Naturzeichnungen von Gabriela Oberkofler, die Biodiversität und die Beziehung von Menschen und Natur verhandeln, das neue, eigens für die Ausstellung entwickelte, partizipative Projekt von Hannes Egger zu Fragen der Kunst, des Kunstraumes und der Kunstbetrachtung, die futuristisch androgyne Skulptur von Peter Senoner, die am Beginn der Ausstellung die Besucher*innen begrüßt und zusammen mit neuen Malereien im Spannungsfeld von menschlichen Existenz, Technologie und Lebensraum steht. Eine große Bereicherung für die Schau! 

  • Futuristisch androgyne Skulptur: Eine Arbeit von Peter Senoner begrüßt am Beginn der Ausstellung die Besucher*innen Foto: Michael Nagl
  • Sie schielen von Wien aus immer wieder nach Südtirol, gelten als Verehrer des Schaffens von Markus Vallazza, Gotthard Bonell, Esther Stocker oder Lois Anvidalfarei. Für welchen Südtiroler Künstler, welche Künstlerin, haben Sie, zu deren Kunst, eine besondere Liebe entwickelt?

    Ach, da gibt es viele! Südtirol hat eine starke Künstler*innenschaft, die mit ihrem Schaffen immer wieder auch weit über die Grenzen des Landes gesehen und gezeigt werden. Ich verehre z.B. die Grödner Bildhauerszene und freue mich, dass hier in jüngerer Zeit auch Bildhauerinnen an Bedeutung gewinnen. Neben Walter Moroder, Aron Demetz, Gerald Demetz und Bruno Walpoth, zeigen etwa Sophie Eymond, Christiane Runggaldier oder Valeria Stuflesser einen ganz neuen Blick auf diese so traditionelle künstlerische Ausdrucksform. In Wien leben eine ganze Reihe von erfolgreichen Südtiroler Künstler*innen, die ich schätze, wie Elisa Alberti, Karin Ferrari, Siggi Hofer, Irene Hopfgartner, Sonja Leimer, Sissa Micheli, Jörg Reissner, Martina Steckholzer, Letizia Werth und Linda Wolfsguber. Ich verfolge daneben auch die Arbeit von Gino Alberti, Julia Bornefeld, Robert Bosisio, Nicoló Degiorgis, Barbara Gamper, Michal Fliri, Julia Frank, Mirijam Heiler, Jörg Hofer, Ingrid Hora, Wil-ma Kammerer, Hans Knapp, Florin Kompatscher, Cornelia Lochmann, Brigitte Mahlknecht, Christian Niccoli, Walter Niedermayr, Martin Pohl, Karin Schmuck, Felix Tschurtschenthaler, Andrea M. Varesco, Andreas Zingerle und vielen vielen anderen mehr. 

    Und auf welche Namen von Künstler*innen internationalen Ranges würden Sie sich festlegen, wenn Sie müssten?

    Es ist schwierig, sich hier auf ein paar wenige Namen festzulegen. Sehr beeindruckt bin ich vom Werk von Małgorzata Mirga-Tas, die 2022 auf der Documenta in Kassel Arbeiten gezeigt und im selben Jahr als erst Roma-Künstlerin den polnischen Pavillon auf der Biennale in Venedig bespielt hat. Ihr ungemein farbenfrohen Bildcollagen finden ihre Inspirationsquelle in der Rom*ja Kultur – ich fühle mich geehrt, dass ich von ihr einige Arbeiten in der Ausstellung „Systemrelevant“ zeigen darf. Sehr begeistert mich das Werk von Francis Alÿs, ein belgischer Fotograf, Maler, Aktions- und Videokünstler. Wohl sein Hauptwerk habe ich heuer in der Halle für zeitgenössische Kunst in Kopenhagen gesehen: seit 1999 arbeitet er an der Werkserie „Childrenˋs Game“, sie zeigt in mehreren Dutzend kurzen Filmsequenzen Kinder auf der ganzen Welt bei unterschiedlichen spielerischen Aktivitäten. Die ganze Kunsthalle war voll mit Filmprojektionen und erfüllt von Kinderlachen. Sehr besonders war mein letztes Projekt in der Landesgalerie Niederösterreich in Krems (2022): die japanische Künstlerin Chiharu Shiota realisierte eine neue, raumgreifende Installation. Das dichte Geflecht aus roten Wollfäden – verbunden mit am Boden liegenden Booten – war ungemein sinnlich wie poetisch und nahm sowohl auf die Architektur wie auch auf den Standort des Museums Bezug.

  • Grundsätzliche Fragen: Kann man Kunst verstehen? Was ist überhaupt Kunst? Wie kann man sie vermitteln? Und was macht eigentlich ein Kurator? Foto: Limbus Verlag

    „Von der Liebe zur Kunst“ ist ein Essay in Buchform, den Sie 2014 publiziert haben. 2023 wurde das Buch wieder aufgelegt. Wie hat sich Ihre Liebe zur Kunst seitdem verändert?

    Es ist viel passiert in den letzten Jahren! Als das Buch „Von der Liebe zur Kunst“ 2014 in erster Auflage erschien, war ich Kurator für zeitgenössische Kunst im privaten Essl Museum in Klosterneuburg bei Wien, der Hashtag #metoo noch in einiger Ferne, Corona ein mexikanisches Bier, die Digitalisierung im musealen wie künstlerischen Kontext in den Kinderschuhen und NFTs (Non-Fungible Token) waren noch nicht erfunden. Von Nachhaltigkeit im Kunst- und Kulturbetrieb - im Sinne von Klima- und Umweltschutz - war auch nicht sonderlich viel die Rede. Und dass in Europa im Jahr 2022 ein Angriffskrieg stattfinden würde, hätte damals wohl auch kaum jemand für möglich gehalten. Die überarbeite und erweiterte Auflage reflektiert und kommentiert diese so vielfältigen Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf das Kunstgeschehen, die Debatten rund um #metoo, kulturelle Aneignung und cancle culture ebenso wie den postkolonialistischen Diskurs und digitale Möglichkeiten etwa durch die künstliche Intelligenz.
     

    Die Kunst ist und bleibt ein Grundwesen unseres Menschseins.

  • Wir leben in turbulenten, unsicheren Zeiten, viel ist von Zukunftsängsten und einer Spaltung der Gesellschaft die Rede. Die Frage welche Rolle hier der Kunst zukommt, wird leidenschaftlich diskutiert. Gerade in einer Welt im Wandel kann die Kunst ein Ort der Einkehr und Ruhe, aber auch der kritischen Auseinandersetzung mit und Reflexion unserer Wirklichkeit sein. Manches hat doch Bestand: Die Kunst ist und bleibt ein Grundwesen unseres Menschseins. In Krisenzeiten kann sie eine kulturelle Kraft sein, in der Grenzen und Nationalitäten keine Bedeutung haben, eine Kraft, die sich damit beschäftigt, was es heißt, Mensch zu sein – ein großes Projekt der Menschlichkeit. Das mag ein idealistischer, vielleicht auch naiver Gedanke sein, den ich mir aber nicht nehmen lassen möchte. Und auch meine Liebe zur Kunst ist geblieben – eine wohl lebenslange Beziehung –, verbunden mit dem Wunsch, diese mit interessierten und neugierigen Menschen zu teilen.

  • Günther blickt auf Aldo: „Gerade den Humor und die Ironie schätze ich sehr an ihm, wir nehmen uns in der Kunst alle viel zu ernst.“  Foto: Oberhollenzer

    Die Neuauflage glänzt nicht nur mit einer Überarbeitung und zusätzlichen Kapiteln, sondern auch mit einem Titelbild des Künstlers Aldo Giannotti, der außerdem in Ihrer aktuellen Ausstellung „Systemrelevant“ zum Aufgebot zählt. Was bringt der begnadete Zeichner immer wieder genial auf den Punkt?

    Aldo Giannotti hat ein sehr feines Gespür für gesellschaftliche wie kulturelle Phänomene und eine unverwechselbare künstlerische Handschrift, um diese in Zeichnungen aber auch Installationen und Aktionen umzusetzen – tiefsinnig aber stets auch mit einem Augenzwinkern. Gerade den Humor und die Ironie schätze ich sehr an ihm, wir nehmen uns in der Kunst alle viel zu ernst. 
    Bei „Systemrelevant“ wird während der gesamten Dauer der Schau von Giannotti jeden Tag eine andere Person eingeladen, eine Stunde im Ausstellungsraum zu verbringen und mit Besucher*innen ins Gespräch zu kommen. Eine wunderbare Idee, die den Ausstellungsraum in einen sozialen Raum verwandelt, in dem die menschliche Interaktion selbst zum Kunstwerk wird. Schon bei der Eröffnung im Oktober waren alle Termine bis zum Ausstellungsende im Februar ausgebucht.  

  • Die Ausstellung „lebt Diversität als Selbstverständlichkeit“, heißt es - auszugsweise - in den einleitenden Worten zu "Systemrelevant". Wann wird das Künstlerhaus zum Künstler*innenhaus?

    Vorab: Diversität ist mehr als ein Sternchen beim Wort Künstler*innen. In der Ausstellung „Systemrelevant“ sind achtzehn künstlerische Positionen vertreten, darunter elf Künstlerinnen, sechs Künstler und ein Künstler*innenkollektiv. Es sind Menschen dabei mit Migrationshintergrund und zahlreichen Nationalitäten, Menschen mit unterschiedlichem Alter und sexueller Orientierung. Das alles hat sich so ergeben und war kein großes Bemühen, denn wenn man mit offenen Blick auf unsere Gesellschaft, Kultur und Kunst schaut, dann fällt es eigentlich ganz leicht, divers zu agieren. Zum Künstler*innenhaus: ein wichtige Aspekt, mit dem ich mich auch schon stark auseinandergesetzt habe und es immer noch tue. Da es sich bei dem Wort „Künstlerhaus“ um einen Markennamen handelt ist das Thema komplexer, als es im ersten Augenblick scheint, aber 2024 wird sich hier voraussichtlich einiges tun, verbunden mit einem künstlerischen Projekt. Mehr kann ich aber leider noch nicht verraten. Manches geht jetzt schon: ich verwende in der mündlichen Rede meist die Bezeichnung Künstler*innenhaus.

  • Singen und schmusen: Eröffnungsperformance des Schmusechors im Künstlerhaus Foto: eSel
  • Ein paar Highlights des Jahres 2024 kann ich schon verraten. Die drei Hauptausstellungen stehen unter dem Jahresthema „Vielfalt“


    Wie festgefahren sind altehrwürdige Institutionen? Was konnten Sie in knapp mehr als einem Jahr umgestalten? Was können Sie sich abschminken?

    Natürlich gibt es einige Herausforderungen, etwa die Komplexität der Vereinsstruktur oder auch unser Nachbar, die Albertina Modern, mit dem die Zusammenarbeit noch ausbaufähig ist. Ich bin hier aber guter Dinge. So ist es überaus spannend und reizvoll, ein künstlerischer Leiter in einer altehrwürdigen Institution wie der Vereinigung bildender Künstlerinnen und Künstler auszuüben - gegründet 1861 und damit älteste im deutschsprachigen Raum -, bei der man auf Bestehendem aufbauen kann, daneben aber vieles auch noch frei gestalten und neu denken kann. Zentrale Anliegen, mit denen ich angetreten bin, sind eine klare inhaltliche Handschrift und Professionalisierung der Strukturen und des Betriebs, eine gesteigerte Sichtbarkeit und ein erstarktes Selbstbewusstsein als relevante Künstler*innenvereinigung und Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst. Hier sind wir - ich gemeinsam mit Geschäftsführung, der Präsidentin und dem Vorstand - auf einem sehr guten Weg. Die Ausstellung „Systemrelevant“ lässt in diesem Zusammenhang keine Wünsche offen sowohl was das Besucher*inneninteresse anbelangt - allein mehr als 1000 Gäste bei der Eröffnung, und danach über Tage dutzende geteilte Fotos und Videos der Eröffnungsperformance des Schmusechors - wie auch der medialen Resonanz in Print-, Onlinemedien und im TV. „Ein MUST SEE“, betonte die Generaldirektorin des Belvedere Stelle Rollig kürzlich bei einem Besuch.

  • Besuch aus Südtirol: Hannes Egger und Gabriela Oberkofler im Künstlerhaus in Wien Foto: Künstlerhaus

    Sie haben in weniger als zwei Jahrzehnten weit über 50 Ausstellungen kuratiert und arbeiten wahrscheinlich unentwegt. Wie kunstfrei gestaltet sich Ihre schmal bemessene Freizeit?

    Ich tue mich mit dem Begriff Work-Life-Balance schwer, da die Kunst mein Leben ist und ich nicht zwischen Arbeit und Freizeit trenne. So setze ich etwa immer wieder nebenberuflich Kunstprojekte um, einfach weil es mir Spaß macht und ich die beteiligten Küster*innen schätze. Ich habe das Glück, meine Leidenschaft zum Beruf zu haben. Gleichzeitig kann man es auch übertreiben, und hier werde ich achtsamer, mehr ein Privatleben zu pflegen, mir Auszeiten zu gönnen, auch mal komplett abzuschalten - etwa in den Bergen oder am Meer - und andere schöne Aspekte des Leben zu genießen.

  • Was erwartet die Besucherinnen und Besucher Künstlerhaus 2024. Was können Sie den SALTO-Leser*innen bereits verraten?

    Ein paar Highlights des Jahres 2024 kann ich schon verraten. Die drei Hauptausstellungen stehen unter dem Jahresthema „Vielfalt“: die Frühlingschau mit dem wunderschönen Titel „Auf den Schultern von Riesinnen“ – Eröffnung 8. März, kuratiert von Nina Schedlmayer – zeigt eine Vielfalt, die lange Zeit zu wenig gesehen wurde: das Werk von Künstlerinnen in Dialog von Vergangenheit und Gegenwart; die von mir kuratierte Ausstellung „Wunderkammer“ – Eröffnung am 27. Juni – ist die Mitgliederausstellung, sie feiert, inspiriert von den natur- und kunsthistorischen Kabinetten, die beeindruckende Vielfältigkeit der Künstlerhaus Mitglieder in ihren Medien, Themen und Ausdrucksformen und lässt uns staunen; „Substanz“ – Eröffnung am 31. Oktober, kuratiert von Christian Bazant-Hegemark und Esther Mlenek – zeigt das Engagement von Künstler*innen, die ihr Schaffen eng mit einem gesellschaftlichen Handeln verschränken – eine Vielfalt an künstlerischer Produktion, die die Definition des Kunstbegriffs immer wieder neu auslotet. Daneben bereiten wir für den kleinen Ausstellungsraum, die „Factory“, eine Schau über das filmische Werk von Maria Lassnig vor, bei dem Ausstellungsprojekt „Kubus“ kooperieren wir mit der Wiener Klimabiennale, bei dem international ausgerichteten Projekt „Imagine Klima Dignity“ arbeiten wir mit dem österreichischen Außenministerium zusammen, das ImPulsTanz-Festival wird auch wieder bei uns zu Gast sein und und und… 

  • Kollektive Arbeitsprozesse: Vom Gemälde Sisters (Phenia) von Małgorzata Mirga-Tas ist Günther Oberhollenzer schwer beeindruckt. Es ist auch in der Ausstellung „Systemrelevant“ zu sehen. Foto: Künstlerhaus