Wirtschaft | Tourismus

„Die Umwelt ist unser Kapital“

Der Verband der Seilbahnunternehmer verteidigt sich gegen Vorwürfe von Umweltschützern. Gleichzeitig fordert er mehr Speicherbecken für Skigebiete.
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Foto: Unternehmerverband Südtirol

Der Präsident des Verbandes der Seilbahnunternehmer Südtirols Helmut Sartori verteidigt seinen Sektor am 13. Gemeinsamen Südtiroler und Tiroler Seilbahntag: „Unser Sektor steht immer wieder im Rampenlicht der Massenmedien und wird oft harsch kritisiert. Wir werden zu oft als Umweltzerstörer abgestempelt, was nicht der Wahrheit entspricht.“ Auch die Seilbahnunternehmer würden sich bewusst sein, dass „die Umwelt auch unser Kapital ist“.

Damit versteht Sartori Natur vordergründig als „Kapital“ der Menschen, die Daseinsberechtigung von Natur fernab von wirtschaftlicher Nutzung wird von ihm nicht weiter vertieft. Ob er mit dieser Argumentation bei Umweltschutzorganisationen punkten kann, ist fraglich. Insbesondere dann, wenn er in derselben Rede mehr Speicherbecken für die Beschneiungsanlagen fordert. Denn in Zeiten des menschengemachten Klimawandels können Seilbahnanlagen und Skigebiete nicht darauf verzichten.

 

Wichtiger Wirtschaftszweig

 

„Dass die Seilbahnen entscheidend zur Wertschöpfung des Wintertourismus und mittlerweile auch des Sommertourismus beitragen, für unsere alpinen Täler Beschäftigung und Wohlstand garantieren und für alle damit verbundenen Wirtschaftsbereiche eine unverzichtbare Ressource darstellen, wird leider meistens zu wenig beachtet“, erklärt Sartori bei der Eröffnung der Tagung.

Dabei geht auf er auf den für die Bauern wichtigen Nebenverdienst ein, den die Skigebiete ihnen in den Saisonen garantieren. „Ein Großteil der Saisonbediensteten sind Landwirte“, so Sartori. Insgesamt erzielten die 360 Seilbahnanlagen in Südtirol einen Jahresumsatz von 329 Millionen Euro.

 

 

Der Skisport sei dabei das Zugpferd des Wintertourismus: „Statistiken belegen, dass für rund 70 Prozent der Winterurlauber Skifahren das entscheidende Buchungskriterium ist.“ Um den Skisport weiterhin attraktiv zu gestalten, seien weitere Investitionen nötig. In den letzten zehn Jahren flossen durchschnittlich 50 Millionen Euro pro Jahr allein in den Bau und die Modernisierung von Seilbahnanlagen.

 

Speicherbecken für Kunstschnee

 

„Große Investitionen werden in den nächsten Jahren besonders für den Bau von Speicherbecken, den weiteren Ausbau und der Potenzierung von Beschneiungsanlagen anstehen“, erklärt der Präsident des Verbandes der Seilbahnunternehmer Südtirols angesichts des Klimawandels. Derzeit werden in Südtirol für die technische Beschneiung rund 2,5 Millionen Kubikmeter Wasser gespeichert, weitere Speicherbecken mit einem Fassungsvermögen von rund 1,15 Millionen Kubikmeter sind derzeit in Projektierung.

 

 

„Um eine nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser gewährleisten zu können und um den Richtlinien des Wassernutzungsplanes gerecht zu werden, wird bis zum Jahr 2024 ein zusätzliches Speichervolumen von rund 1,50 Millionen Kubikmeter Wasser erforderlich sein, um die Beschneiung der Pisten in einer relativ kurzen Zeit zu ermöglichen“, so Sartori.

Inwieweit das Wasser während Wetterextremen wie Trockenheit zur Verfügung gestellt werden kann, spricht Sartori nicht an. Auch die Folgen der Wasserentnahme auf die Artenvielfalt in Südtirol sind kein Thema. Der von ihm angesprochene Wassernutzungsplan sieht vor, dass in Gewässern durch die Restwassermenge „die ökologische Funktionsfähigkeit des Gewässerlebensraumes und seiner Besonderheiten“ gewährleistet wird.

Ob der Wassernutzungsplan mit dem Bau neuer Speicherbecken tatsächlich eingehalten werden kann, wird sich zeigen. Als Verband der Seilbahnunternehmer hoffe man auf die Genehmigung des Recovery Fund, in welchem eine Reihe von geplanten Speicherbecken vorgesehen sind.

 

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kurt duschek Do., 14.04.2022 - 20:28

....das Klima ändert sich, Regen und besonders Schnee wird immer seltener, die Süßwasserreserven schwinden und warum man bei dieser Entwicklung unbedingt Kunstschnee produzieren will das ist mir schleierhaft. Im Schisport selbst wäre ein Gedanke über Sinn und Sinnhaftigkeit dieser Sportart ohne zukünftige natürliche "Unterlage" sicher höchst notwendig.

Do., 14.04.2022 - 20:28 Permalink
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Sepp.Bacher Do., 14.04.2022 - 20:58

Im Sinne der Nachhaltigkeit und Naturschutzes muss in Zukunft die Frage sein: Wieviel Pisten-Fläche können wir mit unseren Vorräten beschneien? Also evtl. weniger. Und die Skifahrer werden sich danach richten.
Einschränkung ist die neue Devise und nicht "immer mehr". Es gibt eh schon zu viel Pistenfläche. In dieser Frage kann Kompatscher zeigen, wie ernst es ihm ist mit seinen Klima- und Nachhaltigkeitsplänen! (Immer vorausgesetzt: er hat in der Partei und in der Landesregierung die Mehrheit?!)

Do., 14.04.2022 - 20:58 Permalink
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Herta Abram Fr., 15.04.2022 - 08:00

Ignorante, isolierte Betrachtung des Verbands der Seilbahnunternehmer!!

Werden Klimaschutzmaßnahmen zukünftig vernachlässigt, könnte es sein, dass bis ins Jahr 2100 ganze 70 Prozent der natürlichen Schneedecke verschwunden sein werden – so prognostiziert es das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) im schweizerischen Davos.

Fazit:
Künstliche Beschneiung ist eine kurzfristige Klimaanpassung
Langfristig (innerhalb von 25 bis 65 Jahren) sinkt der Anteil der schneesicheren Skigebiete auch bei massivem Ausbau der Beschneiung stark ab.

Fr., 15.04.2022 - 08:00 Permalink
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Herta Abram Fr., 15.04.2022 - 08:03

Antwort auf von Herta Abram

Der Wintersporttourismus muss sich genau jetzt diversen Herausforderungen stellen, um weiterhin moralisch tragbar zu bleiben . Dabei geht es aber nicht allein um die Natur der Berge, das Ökosystem Alpen etwa, sondern um die Natur unseres Planeten im Allgemeinen.

Fr., 15.04.2022 - 08:03 Permalink
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Peter Gasser Fr., 15.04.2022 - 09:32

Antwort auf von Herta Abram

Das sehe ich auch so.
Gleichnis:
wir fahren gleichsam mit einem Schiff über den Ozean, dessen Rumpf viele Löcher aufweist, welche wir händeringend und notdürftig zustopfen, zukleben, abdichten, mit bloßen Händen zuhalten - und müssen gleichzeitig jenen zuhören, welche “glaubhaft” belegen und wortgewaltig vor- und verführen, dass es notwendig sei, immer neue Löcher in den Rumpf zu bohren.

Fr., 15.04.2022 - 09:32 Permalink
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Ludwig Thoma Fr., 15.04.2022 - 09:43

Antwort auf von Peter Gasser

Manche von denen die solche Gleichnisse anführen, sind die gleichen, die mehr Aufrüstung fordern und dabei imstande sind komplett auszublenden, wie groß die Löcher im Rumpf dadurch werden (ein moderner Kampfjet braucht 6.000l Kerosin in der Stunde).

Fr., 15.04.2022 - 09:43 Permalink
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Peter Gasser Fr., 15.04.2022 - 10:04

Antwort auf von Ludwig Thoma

Sie scheinen krampfhaft auf meine Person fixiert zu sein, da Sie reflex- und impulshaft bei jedem meiner Kommentare “beißen müssen”.
Das sei Ihnen gern erlaubt, gleichsam sei es erwähnt und festgehalten. Ich kenne dieses Verhaltensmuster gut, Sie sind eine gute Übung zur Bewältigung des Lebens.
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Zur Sache: vom 1. Tag des Krieges an ist es meine Ansicht und meine Forderung, dass Russland SOFORT seinen Angriff einstellen soll/muss und seine Soldaten aus dem Nachbarland abziehen muss. Der Krieg muss enden. Sofortiger Waffenstillstand, Verhandlungen, und Wiederherstellung der Souveränität und Freiheit des ukrainischen Volkes.
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Seit dem 1. Tag des Krieges verweigern Sie hingegen der Ukraine das Recht auf Selbstverteidigung, verlangen deren Aufgabe von Selbstbestimmung und Freiheit und deren Unterordnung und Assimilierung. Das ist die praktische Zustimmung und nachträgliche “Genehmigung” von Eroberung und Krieg. Brutale Macht vor Recht.
Sie sind es, der mit anderen durch die Verweigerung der Verteidigung den Krieg gutheißen und Verlängern.
Niemand, keine Person und kein Volk, muss sich berauben, vergewaltigen, ermorden, vernichten lassen; auch nicht, wenn Sie das billigend zulassen wollen.
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Sie verurteilen den Verteidiger, im Kommentar kein Wort zum Angreifer, Vergewaltiger, Mörder, Vernichter.

Fr., 15.04.2022 - 10:04 Permalink
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Stefan S Fr., 15.04.2022 - 10:24

Antwort auf von Ludwig Thoma

Was hat Putins Russland an Technologie und Innovation anzubieten um dem Klimawandel entgegen zutreten?
Bitte einmal weiter denken bevor man solche reflexartige Kommentare schreibt.
Übrigens empfinde ich Ihr Auftreten gegenüber Peter Gasser so langsam als Stalking

Fr., 15.04.2022 - 10:24 Permalink
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Ludwig Thoma Fr., 15.04.2022 - 10:43

Antwort auf von Stefan S

Ich weiß nicht was Putins Russland zu bieten hat. Man ist ja jetzt in Europa bemüht nicht mehr dort einzukaufen, wegen Missachtung der Menschenrechte und Überfall auf den Nachbarn. Dafür kauft man jetzt in politisch stabilen Vorzeigedemokratien wie Katar, Ägypten, Libyen, Algerien, Angola, Kongo, Nigeria, Mosambik. Die haben alle den Vorteil, dass sie nicht in Europa liegen und nicht allabendlich im Fernsehen Bilder von Menschenrechtsverletzungen gezeigt werden. Da schläft sich's einfach besser.
Die Schwellenländer verzichten auf diese Scheinheiligkeit und kaufen weiterhin dort, wo es günstiger ist.

Fr., 15.04.2022 - 10:43 Permalink
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Stefan S Fr., 15.04.2022 - 11:26

Antwort auf von Ludwig Thoma

Da sprechen Sie einen richtigen und wichtigen Punkt an.
Alle Staaten welche in nennenswerter Menge fossile Energie und Rohstoffe anzubieten haben sind zum großen Teil Autokratien, Diktaturen etc. welche von den westlichen Demokratien oftmals unterstützt werden um an diese billigen Vorkommen zu gelangen. Genau hier liegt m. E. ein großen Problem geschlossen und fair den Klimawandel aufzuhalten. Bei jeder Klimakonferenz war und ist der faire Ausgleich der führenden Industriestaaten gegenüber den Schwellenländer das größte Hindernis um wirkungsvolle Maßnahmen zu beschließen.

Fr., 15.04.2022 - 11:26 Permalink
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Peter Gasser Fr., 15.04.2022 - 12:48

Antwort auf von Ludwig Thoma

Niemand stellt die “Aufrüstung” in Frage, Sie biegen hier wieder den geraden Ast in Ihre Richtung.
In Frage stelle ich Ihre in meinen Augen verquere Ansicht, man müsse der Ukraine die Verteidigung untersagen und dem Opfer unsäglicher Gewalttaten die Hilfe zum Überleben verweigern, während Sie es dem Angreifer erlauben und diesen durch Duldung unterstützen, sich immer neue Waffen zu besorgen, ins Nachbarland zu bringen und dieses samt seinen Bewohnern zu vernichten. Sie verweigern dem mit dem Tode bedrohten die nachbarschaftliche und gebotene Hilfe der Verteidigung; seit Wochen geben Sie unterschwellig dem Opfer und dessen Hilfeleistern die Schuld am Angriffskrieg eines mordlüsternen Tyrannen samt dessen Unterstützern, dass man Ihnen dabei nicht folgen kann, erscheint Ihnen anscheinend vermessen.
Dem Hilfebedürftigen die gebotene Hilfe zur Verteigung und zum Überleben als Einzelner, als Volk und als Staat zu verweigern, ist meiner Ansicht nach eine schwere Schuld.
.
Gleichsam dem Rat an eine Frau, sie möge doch aufgeben und sich nicht wehren und sich vergewaltigen lassen, damit man ihr nicht helfen müssen gegen den Angreifer und damit die Frau nicht neben der psychischennauch nicht auch noch physische Gewalt erleide. Man würden den Gewaltakt im Bild festhalten, und, gegebenenfalls nach Möglichkeit NACHHER den Täter schon versuchen zur Rechenschaft zu ziehen.
Dies, solange es wohl nicht die eigene Frau oder die eigene Tochter betrifft. Vielleicht auch dann, manchen ist ich dann noch das eigene Hemd näher.
.
Aber wir sollten hier, so meine Meinung, beim Thema bleiben.
Es betrifft uns alle- wie die Ukraine - wie wir mit unserer Umwelt umgehen, mit der Natur (und den Diktatoren), und es wird unsere Kinder und Enkel betreffe. Was ist die letzte Konsequenz: die Hügel überdachen, die gewaltigen Hallen kühlen, Kunstschnee erzeugen, damit Lifte und Schifahrer... die arabische Wüste läßt grüßen.

Fr., 15.04.2022 - 12:48 Permalink
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Herta Abram Fr., 15.04.2022 - 11:19

Antwort auf von Peter Gasser

Ja genau Herr Gasser!
Die großen Probleme des Wintersports:
• das Planieren von Böden
• die Sprengung von Felsen
• die Umleitung von Seen und
• das Ausheben künstlicher Speicherseen und die unsichtbare graue Energie und graue Emissionen!!
Zudem sind diverse Eingriffe notwendig, um den Bau von Parkplätzen, Zubringerstraßen, Liftanlagen, Gondeln, Hotels und so weiter zu ermöglichen.

(Die graue Energie eines Produktes ist die benötigte Energie für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung. Berücksichtigt werden auch alle Vorprodukte bis zur Rohstoffgewinnung, als auch der Energieeinsatz aller angewandten Produktionsprozesse.
Graue Energie verursacht oft klimaschädliche (graue) Emissionen, wie Treibhausgas, CO2!)
Der negative Mehrwert, grauer Energie und grauer Emissionen, MUSS dem kurzsichtigen materiellen Mehrwert gegengerechnet werden!

Fr., 15.04.2022 - 11:19 Permalink
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Stefan S Fr., 15.04.2022 - 11:41

Antwort auf von Herta Abram

Das ist mehr wie Richtig Frau Abram und dafür braucht es einen Systemwechsel vor allem in der Finanzwirtschaft. Solange die internationalen Börsen den unbändigen Ressourcenverbrauch belohnen und die Folgekosten auf nachfolgende Generationen abgewälzt werden wird sich keine signifikante Verbesserung ergeben.
Wenn ich nur bei uns hier in BW im Ballungsraum den Flächenfraß betrachte ist es das ganze Gegenteil von dem was minimal nötig wäre. Und wir haben eine von Grünen geführte Landesregierung....

Fr., 15.04.2022 - 11:41 Permalink
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Stefan TAFERNER Fr., 15.04.2022 - 08:50

Was kommt als Nächstes??? Gekühlte Unterlage, weil es zu warm wird? Noch mehr Beleuchtung zum Nachtskifahren, wei unter Tag zu heiss? Seilbahnen mit Bungee Jumping ?? Es reicht!!!

Fr., 15.04.2022 - 08:50 Permalink
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Stefan S Fr., 15.04.2022 - 12:52

„Um eine nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser gewährleisten zu können und um den Richtlinien des Wassernutzungsplanes gerecht zu werden, wird bis zum Jahr 2024 ein zusätzliches Speichervolumen von rund 1,50 Millionen Kubikmeter Wasser erforderlich sein, um die Beschneiung der Pisten in einer relativ kurzen Zeit zu ermöglichen“,
Hier das Argument der Nachhaltigkeit zu nennen ist gerade zu grotesk und zeigt die missbräuliche Verwendung dieser Begrifflichkeit.
Heini vom Quellenhof meint ja schon mit seinen 2 Tesla Ladesäulen nachhaltig zu sein. Ei ei ei verrückte Welt

Fr., 15.04.2022 - 12:52 Permalink
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Herta Abram Fr., 15.04.2022 - 15:36

Weil die Umwelt unser Kapital ist: (Auszug IPCC- Bericht)
Ein wissenschaftlicher Weckruf zu radikalem Umdenken
Im IPCC-Bericht wird deutlich: Wir können die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise noch abwenden. Es ist theoretisch sogar noch möglich, wenn auch höchst unwahrscheinlich, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu beschränken. Dafür – und das ist die schlechte Nachricht – bleiben jedoch nur noch wenige Jahre; knapp drei um genau zu sein. Die CO₂-Emissionen müssen ihren Höchststand spätesten 2025 erreichen, oder 1,5 Grad werden mit großer Sicherheit überschritten.

Entsprechend scharf formulierte UN-Generalsekretär Antonio Guterres sein Statement in stilsicherem Luisa-Neubauer-Slang: “Der jüngste IPCC-Bericht ist eine Ansammlung der gebrochenen Klimaversprechen. Einige Regierungs- und Wirtschaftsführer sagen das eine, tun aber etwas anderes. Sie lügen. Es ist an der Zeit, die Verbrennung unseres Planeten zu beenden.”

Die größte Sensation des Berichts allerdings ist eine andere. Zum ersten Mal benennt der Weltklimarat in aller Deutlichkeit den Zusammenhang zwischen Wachstumszielen und Klimakrise. Das Fazit: Ein BIP-orientiertes Wirtschaftswachstum ist mit dem Pariser Klimaabkommen nicht vereinbar. Denn solange die Wirtschaftsleistung nicht entkoppelt ist von fossilen Energien, heißt mehr BIP automatisch auch mehr CO₂. Damit rüttelt der IPCC höchst wissenschaftlich am heiligen Gral des globalen Wirtschaftswachstums.

Fr., 15.04.2022 - 15:36 Permalink
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Profil für Benutzer Josef Fulterer
Josef Fulterer Do., 28.04.2022 - 08:28

Antwort auf von Herta Abram

Der Verband der Seilbahnunternehmer verwaltet angesichts der bereits sichtbar bedrohlichen Klimakrise, recht leichtfertig die Natur und richtet seine Maßnahmen nur für den größtmöglichen Gewinn für die nächste Saison aus.
Peter Gasser schildert das in seinem Beitrag vom 15.04.2022 - 09.32 sehr treffend. Die Seilbahnunternehmer sind beim Bohren und hilflosen Zustopfen der Löcher recht sorglos mit beteiligt.
Wenn der Lebensraum für Tiere und Menschen unbedingt zerstört werden soll? Die Welt ist in den 4,6 Mio. Jahren ihres Betandes, von denen die Menschen erst in den letzten 50 Tausend Jahren vorkommen, auch ohne die Menschen zurecht gekommen.

Do., 28.04.2022 - 08:28 Permalink