Gesellschaft | Chancengleichheit

Der Frauenlandtag kommt

Alle Frauen im Landtag, in den Gemeinderäten und die Bürgermeisterinnen sollen im März 2015 zu einem Tirol-Südtiroler Frauenlandtag zusammenkommen. Das haben die Landesrätinnen für Chancengleichheit Martha Stocker und Christine Baur beschlossen.

"Über die Grenzen hinweg" soll der erste Tirol-Südtiroler Frauenlandtag nicht nur ein Symbolzeichen setzen. "Wir wollen das Miteinander in Sachen Chancengleichheit, Frauenanliegen konkret weiterbringen und organisieren deshalb gemeinsam diesen Frauenlandtag," sagte Landesrätin Martha Stocker beim Gespräch in Bozen mit ihrer Tiroler Amtskollegin Christine BaurUlrike Oberhammer vom Landesbeirat für Chancengleichheit und der Tiroler Frauenreferatsleiterin Elisabeth Stöger-Schwarz. Stattfinden soll der erste grenzüberschreitende Landtag voraussichtlich rund um den kommenden Welttag der Frau, also den 8. März 2015.

„Frauen in der Politik machen einen wesentlichen Teil der Demokratie aus", unterstrich Landesrätin Baur. „Es ist wichtig, wie wir in der Gesellschaft miteinander verhandeln, dass sozialer Frieden herrscht", sagte Baur. Es gehe nicht nur darum, eine Ausgewogenheit zwischen Männern und Frauen zu schaffen, sondern auch eine Ausgewogenheit zwischen den Themen, denn Frauen seien anderen Themen näher als Männer, erläuterte Baur. Die Tiroler Landesrätin betonte zudem, dass gerade in der Frauenpolitik Zusammenarbeit über die Parteien hinaus gelinge.

Die Landesrätinnen  stellten bei einem Vergleich fest, das in beiden Ländern der Anteil von Frauen in höheren politischen Ämtern gestiegen sei, es aber im Bereich Gemeindepolitik noch Aufholbedarf gebe. Durch den gemeinsamen Landtag sollten mehr Frauen für Politik begeistert werden.

Mögliche gemeinsame Themen sollen "Frauen und Gewalt" sein mit entsprechenden Sensibilisierungsmaßnahmen, aber auch die Gendermedizin bei den Patienten selbst und beim Gesundheitspersonal, betonte die Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit Ulrike Oberhammer; ebenso der Sektor Sport, wo Frauen noch immer weniger Sponsoren und Preisgelder als Männer bekämen. Weiter zusammenarbeiten sollten Südtirol und Tirol beim Projekt „Frauen entscheiden", wo sie auch bisher treibende Kräfte waren, so Oberhammer.

Neben der Förderung von Frauen in der Politik lege sie Wert auf die Stärkung der Frauen in den Verwaltungsräten, wo derzeit ein Drittel Frauen vertreten sein müssten und der Prozentsatz aktuell am Steigen sei, so Stocker. „Frauenpolitik ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, gerechte Verteilung von Geld und Mitbestimmung herbeizuführen", hob Landesrätin Baur hervor. Gerade für die Fürsorge- und Pflegearbeit, von denen die Frauen das Gros leisten würden, brauche es mehr Wertschätzung, so Baur. Das Bild „arme Frauen - böse Männer" müsse in den Köpfen abgebaut werden, und zwar in jenen der Männer und Frauen, meinte Baur.

 

Bild
Profil für Benutzer Anita Strauß
Anita Strauß Mi., 28.05.2014 - 10:23

...wollen wir dann mal hoffen, dass in Zukunft Frauensolidarität Männerseilschaften was lehrt..Zukunftsmusik oder Chance? ...soziale Gerechtigkeit über Parteigrenzen hinweg?

Mi., 28.05.2014 - 10:23 Permalink
Bild
Profil für Benutzer gorgias
gorgias Mi., 28.05.2014 - 12:17

Der Frauenlandtag ist eine schöne Ergänzung zum Kinderparlament.
Wollen Politikerinnen also wirklich nicht ernst genommen werden?

Mi., 28.05.2014 - 12:17 Permalink