Politik | SEL-Skandal

Freunde und Freunderlwirtschaft

Darauf habe ich gewartet. Wenn die Schlinge enger gezogen wird, dann beginnen die Vögel zu zwitschern. Und wie heißt es so schön im Volkslied: "Wahre Freundschaft soll nicht wanken ....... "
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Zwar zähflüssig, aber es läuft. So wie die Lava am Vulkan, nach dem Ausbruch, wälzt sie sich auf allen Seiten des Kraters vorwärts nach unten. Langsam, bedächtig, aber unaufhaltsam. So ähnlich sehe ich die Entwicklung im SEL-Skandal. Nach den letzten Enthüllungen und Aufdeckungen bekommen es die Betroffenen nun doch mit der Angst zu tun. Angst vor der Dantestraße und vor der Gewissheit, dass der Gefängnisneubau noch in weiter Ferne liegt.

Freunde waren sie alle, dicke Freunde, besser gesagt, Busenfreunde. Weiß nicht genau, woher der Ausdruck stammt. Es werden auch Busen im Spiel gewesen sein, aber noch mehr Bäuche, dicke Bäuche, so dick wie die Freundschaft. Einen großen Einfluss hat dabei natürlich die Jagd gespielt. Es waren Jagdkollegen und die verstehen was von wahrer Freundschaft. Dann war der Felsenkeller, der sie zusammengeschweißt hat. Ganz im Gegensatz zur üblichen Redensart "Beim Geld hört die Freundschaft auf", überhaupt nicht, hier hat sie beim Geld erst richtig begonnen. Der Pircher Franz klebte am Landeshauptmann, wie die Bodyguards am Berlusconi. Hoppla, schon wieder ein Berlusconi-Vergleich. Und wenn es im Pustertal nicht massiven Widerstand gegeben hätte, wäre auch die Schnellstraße gebaut worden. Das wollte der Franz und wäre auch gelungen.

Denn schauen wir mal, wie das alles abläuft, wenn eine Angelegenheit zur Chefsache wird. Die Dienststellenkonferenz lehnt das Projekt ab, der Betreiber legt Rekurs ein, die mutigen Amtsdirektoren lehnen nochmals ab, der Amtdirektor Scarperi  -alle Achtung-  erklärt dem Landeshauptmann genau warum. Dieser hat aber den Auftrag von seinem Freund, die Angelegenheit  " .... möglichst positiv zu erledigen ..." . Wer wird denn einem Freund einen Wunsch abschlagen. Im Gegenteil, einem guten Freund liest man die Wünsche förmlich von den Augen ab. Erledigt! Die Landesregierung hat beschlossen. Was wird sich der gute Scarperi dabei gedacht haben. Er wird sich mit seinem Monatsgehalt getröstet haben, mehr nicht.  Und der Laimer und der Rainer und der Stocker und, und ... ja diese Leute verstehen was von Freundschaft, Seilschaft, Machenschaft, Freunderlwirtschaft, Wirtschaft in die eigene Tasche.

Und nun wird ausgepackt. Bravo!  Nicht umsonst habe ich letzthin diesbezüglich gefordert, dass alle Mitglieder der Landesregierung, die dafürgestimmt haben, in die Dantestraße gehören. Die Spitzenkandidaten der SVP sollten zumindest so wie beim Taufgelübde öffentlich bekunden, dass sie den Freunden des Landeshauptmannes widerstehen, aller Lobby widersagen und der Freunderlwirtschaft entschlossen ein Ende setzen. Nur so kann vermieden werden, dass sich der Volkszorn erhebt und der gesamte Freundeskreis früher oder später an den Stomleitungen unseres Landes baumelt. Schließlich haben ja sie die Energie heimgeholt. Schämts euch!

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Sebastian Felderer Fr., 12.04.2013 - 14:25

Schon erledigt, Herr Grünfelder.
Vollkommen richtig, doch ich hatte bei den letzten Beiträgen den Eindruck, wenn ich nicht die Zeilen voll ausschreibe, dann macht es so komische Zischenräume.
Und schließlich wollte ich auch dem Lavastrom nachahmen, der ununterbrochen weiterfließt, bis ins Tal hinab, wo er alles ersticken wird, was sich ihm in den Weg setzt.
Wollen wir Freunde bleiben, trotz gesundheitsschädlicher Schreibweise?

Fr., 12.04.2013 - 14:25 Permalink
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Martin Schwienbacher Fr., 12.04.2013 - 21:13

Der Luis muss sich mit seiner Klage gegen die zwei Vinschger Rapper “Kravatte & Kravalle” beeilen, wenn er noch einen Cent bekommen will, bevor das Beichtgeheimnis aufgehoben wird.

Fr., 12.04.2013 - 21:13 Permalink