Gesellschaft | Aus dem Blog von Markus Lobis

Landesrätin auf Abwegen

Landesrätin Sabina Kaslatter Mur hat sich heute darüber entrüstet, dass es nicht angehe, dass Eltern ihre Kinder in den deutschen Kindergarten stecken, um bessere Chancen für die Zukunft zu haben und dann zu Hause kein "deutsches Umfeld" aufbauen, um lauter kleine Goethes aus den Sprößlingen zu machen.

Ein hanebüchener Ansatz!
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

(Vorspann, nachträglich eingebracht am 11.4.: Gestern hatte ich ein längeres Telefongespräch mit Landesrätin Kaslatter Mur, für das ich mich aufrichtig bedanke. Landesrätin Kaslatter Mur hat sich darin über die Darstellung ihrer Aussage in meinem Beitrag beschwert und ausgeführt, dass sie wesentlich differenzierter zur Sache gegangen sei: Sie habe es als Problem dargestellt, dass es in Bozen italienischsprachige Eltern gebe, die ihre Kinder in den deutschsprachigen Kindergarten einschreiben, selbst aber kein Deutsch können und dem Deutschen gegenüber eher negativ eingestellt sind. Ich hatte die Aussagen der Landesrätin auszugsweise im Sender Bozen gehört und den beschriebenen Ductus und Inhalt wahrgenommen. Unabhängig von der Wortwahl, ändert eine wie immer geartete Abschwächung der Aussagen der Landesrätin an den wesentlichen Inhalten meines Blog-Beitrages nichts und ich greife deshalb in den ursprünglichen Text meines Beitrages nicht ein. Ich räume ein, dass ich zur Polemik neige, die mir auch als Textsorte geeignet erscheint, Mißstände aufzuzeigen und Diskussionen anzufachen - wie man es hier eindrucksvoll sehen kann. Ich werde allerdings meine polemische Ader zurückdrängen, die vor allem in einer Zeit gewachsen ist, in der Andersdenkende in der Watt- und Speckrepublik ((saggra! schon wieder polemisch...)) radikal ausgegrenzt und von der öffentlichen Debatte knallhart ausgeschlossen wurden. Ich stelle erfreut fest, dass die Gesprächsbereitschaft und die Lust an grundsätzlichen Debatten auf allen Ebenen in der letzten Zeit sehr zugenommen hat. Das Problem liegt aber viel tiefer: Die Frau Landesrätin und ich waren uns einig, dass wir in allen Politik-Feldern, die Südtirol betreffen, immer wieder auf einen toten Punkt kommen: Es gibt keinen Konsens über eine mögliche Zukunft für dieses kleine Land, wir wissen nicht, wo es sich hin entwickeln soll und das führt zu einer Lähmung der Gesellschaft, Mißgunst und Egoismen, die die Abwärtsspirale antreiben. Eine Debatte über die Autonomie kann sich nicht darauf beschränken, wie der Einfluss des Staates weiter zurückgedrängt werden kann. Ihr muss vielmehr ein neues Gesellschaftsmodell zu Grunde gelegt werden, das von möglichst allen in Südtirol lebenden Menschen als erstrebenswert eingeschätzt wird.)

Ich gebe es zu: Auch ich gehöre zu den "obiettori linguistici", wie Gabriele Di Luca jene Eltern definiert, die ihre Kinder in die Kindergärten der zweiten Sprachgruppe einschreiben, bzw. eingeschrieben haben, weil meine diesem zarten Alter schon entwachsen sind. Wir ziehen also die große Bedrohung für das täglich, stündlich, minütlich, sekündlich vor sich hin sterbende Tiroler Völklein heran, potenzielle Sprach-Bastarden sozusagen.

Dabei nehmen wir nur unsere Rechte wahr und das ist auch gut so. Schon mehrmals hat Frau Kaslatter Mur mit bedauerndem bis aufgebrachtem Ton erklärt, dass - leider! - das Elternrecht in Kindergarten- und Schulfragen vorgehe und dass die Verwaltung nur sehr beschränkt in diese Rechte eingreifen kann. Man hat es ja versucht und immer wieder italienischsprachige Kinder von deutschsprachigen Kindergärten verwiesen, damit die angehenden Nobelpreisträger aus dem eigenen Sprachnest nicht an der kometenhaften Verbesserung ihrer Sprachbiographie gehindert werden.

Ich bedanke mich ausdrücklich beim Schulamt für die italienischsprachigen Südtiroler, dass mir diese hochnotpeinliche Prüfung erspart geblieben ist, als ich meine vier Kinder der Reihe nach ohne irgendwelche Italienisch-Kenntnisse in den Kindergarten bringen durfte, wo sie liebevoll und professionell betreut und schon in zartem Alter von drei und weniger Jahren aufgenommen wurden. Die ersten beiden kamen noch ins vollkommen kalte Italienisch-Wasser und - siehe da! - schon nach ein paar Wochen quasselten sie problemlos mit und verwandelten sich nicht - wie von Blut- und Boden-Apologeten an die Wand gemalt - in dumpfe Kultur-Zombies, die orientierungs-, identitäts- und heimatlos ihrem verpfuschten Leben zuwanken, von verantwortungslosen Eltern aller Zukunftschancen beraubt.

Die beiden Kleinen hatten es noch besser: Sie konnten an Versuchsklassen teilnehmen, in denen Mehrsprachigkeit in der Praxis ausgetestet wurde und wird, ja, sie genossen sogar das von uns Raben-Eltern bevorzugte Modell der mehrsprachigen Unterweisung durch Kindergarten-Lehrerinnen, die verschiedenen Sprachgruppen angehören und konsequent nur ihre Sprache sprechen. Kinder wollen nicht Politik machen, sie wollen lernen, wachsen, kommunizieren. Und sie wissen: Cinzia spricht Italienisch, um bei ihr Erfolg zu haben, ist Dantes Idiom ein gutes Mittel, während Erika ganz der Sprache des großen Geheimrats zugeneigt ist.

Ich glaube, dass es in den Kindergärten mit italienischer Unterrichtssprache keine Sektion mehr gibt, in der der antiquierte Regel-Unterricht angewendet wird, der bei Südtirols Teutonen noch als der Stein der Weisen gilt. Wo man bei den Italienern hinschaut, gibt es nur "sperimentazioni" und "progetti di apprendimento della seconda lingua" und ähnliches. Die italienischsprachigen Südtiroler haben ihre Autonomie genutzt und wagen Neues. Sie dürfen es nur nicht an die große Glocke hängen, weil die SVP den Hahn sonst wieder zudreht.

Und was macht die Landesrätin Kaslatter Mur derweil? Sie beklagt, dass italienischsprachige Eltern zu Hause kein "deutsches Umfeld" aufbauen, wenn sie schon ihren Kindern eine gute Zukunft angedeihen lassen wollen. Darüber habe ich mir als Deutsch-Verräter keine Gedanken gemacht und erst diese arroganten Aussagen der Landesrätin lassen mich vor Scham erröten: Ich habe mich noch nicht bei Südtirols Italienern dafür bedankt, dass sie meine Kinder liebevoll und kompetent aufgenommen haben, ohne von mir zu verlangen, zu Hause ein "italienisches Umfeld" zu schaffen.

Ich wüsste nicht, wie das geht...

 

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Rupert Gietl -r Mi., 10.04.2013 - 20:18

Liebe Silvia,
danke für das freundliche "Du", das nehme ich natürlich gerne an!
Ich glaube, wir sollten endlich einmal den absoluten Vorteil des Erlernens von Fremdsprachen außer Diskussion stellen, so weit sollten wir mittlerweile schon sein, sonst drehen wir uns hier nur im Kreis.
Ich geben offen zu, ein aktiver Verfechter der Wiederlöslösung Südtirols von Italien zu sein, einmal aus historischen Gründen, zum anderen aber auch, weil alle Bürger dieses Landes gemeinsam vieles besser machen könnten, wenn wir uns selber regieren würden (Wirtschaftsmodell, Umweltschutz, Energie, Verkehr,...) und uns von vielen europäischen und globalen Fehlentwicklungen lösen könnten.
Klammer zu.
Ich betreibe ein Unternehmen in dem ein Österreicher, zwei Südtiroler, zwei Trientner sowie ein Mittel- und Süditaliener als gleichwertige Partner und Freunde dreisprachig auf akademischem Niveau zusammenarbeiten.
Bitte erkläre mir ein Phänomen, das ich selber nicht genau verstehe, obwohl ich es schon lange versuche:
Wenn ich im Kontakt mit der Staatsgewalt oder in der Öffentlichkeit auf dem Recht zum Gebrauch meiner Muttersprache bestehe (und es wird mir oft genug verwehrt...), dann kostet mich das Überwindung, ich fühle mich nicht wohl dabei.
Wir alle möchten ja nett sein und unseren Mitbürgern entgegenkommen, besonders wenn es uns leichtfällt die zweite Sprache zu sprechen.
Aber wenn ich als Aktivist schon diese Hemmschwelle verspüre, wie geht es dann allen anderen?
Das ist der Druck der "Lingua Franca" was "pérvasion" meiner Meinung nach richtig beschreibt.
Betritt einmal die Vodafone-Filiale am Waltherplatz, dort sprechen alle Kunden automatisch italienisch mit den Angestellten, da herrscht eine Selbstverständlichkeit, als ob es die vielgelobte Zweitsprache gar nicht gäbe.
Auf meine Frage, ob ich hier den auch deutsch sprechen könne, erhielt ich die lapidare Antwort: "Italiano o Inglese".
Und so viel sei verraten: das Englisch war jämmerlich...
Wenn wir nicht auf der Hut sind, werden wir uns an die Mehrheit in diesem Staate zuerst sprachlich und dann auch politisch anpassen (Stichwort "normale Provinz"), nicht von heute auf morgen, aber es wird passieren...
Wenn die große Mehrheit unserer Mitbürger das will, dann ist das demokratisch legitim.
Wenn wir das nicht wollen, müssen wir uns bewusst entscheiden und bewusst vorsichtig sein, auch wenn es manchmal weh tut...

Mi., 10.04.2013 - 20:18 Permalink
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Sylvia Rier Mi., 10.04.2013 - 21:02

Antwort auf von Rupert Gietl -r

Da stellst du mir eine sehr schwierige Frage. Ich gehöre nämlich auch zu denen, die ins Italienische verfallen, allein schon dann, wenn ich merke, dass mein Gegenüber sich mit meiner Sprache ein bisschen schwer tut. Du sagst's ja selbst. Mir macht's aber Spaß, und es ist kein Problem. Jedoch: Ich (be-)merke immer öfter, dass mein italienisches Gegenüber dann von meinem Verhalten irritiert ist, fast ein bisschen beleidigt?, als würde ich seine Bemühungen(Sprachkenntnisse abwerten. Das geht nun auch wieder in eine falsche Richtung, denn wir müssen ja übrigens neidlos anerkennen, dass sich sehr viele unserer italienischen Mitbürger sehr anstrengen mit ihrer zweiten Sprache und dass ihre Anstrengungen zum Teil ganz ausgezeichnete Früchte tragen. In Fällen wie dem deinen mit Vodafone mache ich auf dem Absatz kehrt, nicht ohne dem Angestellten und dem ganzen Geschäft zuerst auf englisch einen Vortrag über gutes Benehmen gehalten zu haben und dann auf italienisch gesagt zu haben, dass ich dann doch lieber bei TIM kaufe um mich am Ende mit einem guten Südtiroler Gruß zu verabschieden ;-). In Sachen Loslösung von Italien bin ich weniger bei dir, aber das macht ja nichts, die Welt ist schön, weil sie bunt ist. Ich find's ziemlich spannend bei uns, so, wie's ist. Zur lingua franca und pérvasion würde ich mal folgendes sagen: In den Schulen, und zwar allen, angefangen im Kindergarten, praktizieren wir eine Lösung, an deren Ende fließendst (!) (mindestens) zweisprachige Südtiroler stehen. Und zwar so sehr zweisprachig, dass draußen, im Alltag, ob privat oder von Amts wegen, bei Gericht oder bei Vodafone, jeder Südtiroler exakt und ausschließlich die Sprache spricht und sprechen kann, mit der er auf die Welt kam. Das heißt, du fragst auf deutsch, und der Zanolini antwortet dir auf italienisch, usw. usf. DAS wären dann konsequent zweisprachige Konversationen, findest du nicht, und das Überleben unserer Minderheiten-Sprache wäre vermutlich auch gesichert, und alle Probleme gelöst :-). Nur die Situation der Ladiner, die belastet mich ein bisschen, denn wir können vermutlich nicht alle auch Ladinisch lernen (wenn ich persönlich das auch sehr befürworten würde), oder? Denn die sind ja wohl (auch) eine Minderheit im Sinne von pérvasion und riskieren also, von unseren beiden "lingue franche" erdrückt zu werden (falls wir denn pérvasion zugestehen wollten, dass er in dieser Sache unbedingt Recht hat...)?!

Mi., 10.04.2013 - 21:02 Permalink
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Rupert Gietl -r Do., 11.04.2013 - 08:39

Antwort auf von Sylvia Rier

"Das heißt, du fragst auf deutsch, und der Zanolini antwortet dir auf italienisch, usw. usf. DAS wären dann konsequent zweisprachige Konversationen"
Das wäre schön! Da sollten wir hin!
Alle Volksgruppen in Südtirol auf Augenhöhe, dann können wir endlich angstfrei über eine gemeinsame, bessere Zukunft beraten...
Denn das Wort "Freiheit" hat nicht nur auf deutsch einen schönen Klang!

Do., 11.04.2013 - 08:39 Permalink
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Martin Geier Mi., 10.04.2013 - 20:37

Ich habe mich nun nach einem langen Arbeitstag durch die ganzen Kommentare gelesen und kann mit Freude feststellen daß es eine sehr sachliche Diskussion ist. Ich muß zugeben daß ich kein großer Freund der generellen Immersion bin; meiner Ansicht soll neue Modelle und Experimente fein auf die jeweilige Situation abgestimmt werden. Die Autonomie im schulischen Bereich bietet uns genug Möglichkeiten punktuell einzugreifen und situationsgerecht(Stadt-Land, ethnische Zusammensetzung der Klassen und Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund ecc.) Dinge zu verbessern. Die Lage der Mehrsprachigkeit in unserem Land ist insgesamt befriedigend. Anerkenne die Probleme die Rupert Gietl in seinem Kommentar anspricht; mA ist das auch vielfach darauf zurückzuführen daß Südtirol aufgrund der desaströsen Arbeitsmarktlage derzeit Arbeitskräfte aus dem Süden "importiert". Das gilt vor allem für große Konzerne wie bsw. Vodafone die freie Stellen auch staatsweit ausschreiben. Arbeit ist aber insgesamt mobiler geworden. Entscheiden tut aber letztendlich der Kunde zumal es ja allein am Kunden liegt deutschen Service zu prämieren. Ich bin bestenfalls für punktuelle Immersion. Südtirol ist in seiner Kleinheit sehr verschieden und ein Modell für alle taugt nicht; muttersprachlichen Unterricht halte ich für alle Ethnien in Südtirol für generell sehr wichtig.

Mi., 10.04.2013 - 20:37 Permalink
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Michael Bockhorni Mi., 10.04.2013 - 21:25

hab ich a Pech, wenn in erreichbarer Entfernung keine Schule mit dem Sprachangebot ist, wie ich es mir für meine Kinder wünsche oder spiele Taxi oder ????

Mi., 10.04.2013 - 21:25 Permalink
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Markus Lobis Do., 11.04.2013 - 10:23

Ich weise hier auf einen Vorspann hin, den ich soeben in meinen Blogbeitrag eingebracht habe, nachdem ich gestern ein längeres Telefongespräch mit Sabina Kaslatter Mur hatte:

Vorspann, nachträglich eingebracht am 11.4.: Gestern hatte ich ein längeres Telefongespräch mit Landesrätin Kaslatter Mur, für das ich mich aufrichtig bedanke. Landesrätin Kaslatter Mur hat sich darin über die Darstellung ihrer Aussage in meinem Beitrag beschwert und ausgeführt, dass sie wesentlich differenzierter zur Sache gegangen sei: Sie habe es als Problem dargestellt, dass es in Bozen italienischsprachige Eltern gebe, die ihre Kinder in den deutschsprachigen Kindergarten einschreiben, selbst aber kein Deutsch können und dem Deutschen gegenüber eher negativ eingestellt sind. Ich hatte die Aussagen der Landesrätin auszugsweise im Sender Bozen gehört und den beschriebenen Ductus und Inhalt wahrgenommen. Unabhängig von der Wortwahl, ändert eine wie immer geartete Abschwächung der Aussagen der Landesrätin an den wesentlichen Inhalten meines Blog-Beitrages nichts und ich greife deshalb in den ursprünglichen Text meines Beitrages nicht ein. Ich räume ein, dass ich zur Polemik neige, die mir auch als Textsorte geeignet erscheint, Mißstände aufzuzeigen und Diskussionen anzufachen - wie man es hier eindrucksvoll sehen kann. Ich werde allerdings meine polemische Ader zurückdrängen, die vor allem in einer Zeit gewachsen ist, in der Andersdenkende in der Watt- und Speckrepublik ((saggra! schon wieder polemisch...)) radikal ausgegrenzt und von der öffentlichen Debatte knallhart ausgeschlossen wurden. Ich stelle erfreut fest, dass die Gesprächsbereitschaft und die Lust an grundsätzlichen Debatten auf allen Ebenen in der letzten Zeit sehr zugenommen hat. Das Problem liegt aber viel tiefer: Die Frau Landesrätin und ich waren uns einig, dass wir in allen Politik-Feldern, die Südtirol betreffen, immer wieder auf einen toten Punkt kommen: Es gibt keinen Konsens über eine mögliche Zukunft für dieses kleine Land, wir wissen nicht, wo es sich hin entwickeln soll und das führt zu einer Lähmung der Gesellschaft, Mißgunst und Egoismen, die die Abwärtsspirale antreiben. Eine Debatte über die Autonomie kann sich nicht darauf beschränken, wie der Einfluss des Staates weiter zurückgedrängt werden kann. Ihr muss vielmehr ein neues Gesellschaftsmodell zu Grunde gelegt werden, das von möglichst allen in Südtirol lebenden Menschen als erstrebenswert eingeschätzt wird.

Do., 11.04.2013 - 10:23 Permalink
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Martin Geier Do., 11.04.2013 - 17:19

Antwort auf von Markus Lobis

Wenn wir die lebendige Diskussion hier verfolgen dann kann man alles sagen; nur nicht daß man so schnell an einem toten Punkt gelangt. Der Fehler liegt meiner Ansicht eher darin daß man versucht mit aller Gewalt ein Problem zu konstruieren und dann versucht eine politische Lösung(ganz im eigenen Sinne) anzubieten. Hatte ein interessantes Gespräch mit (auch italienischen) Arbeitskollegen und -Kolleginnen; zu meinem Erstauen kam man zur Einsicht daß Keiner(Keine) Probleme mit dem heutigen Schulmodell hat; und noch weniger mit Proporz und Zweisprachigkeit.

MA haben die Grünen bei den Italienern auch deshalb keinen Erfolg weil sie nicht verstanden haben daß sich gegenüber Langers Zeiten (Friede seiner Asche )der Wind gedreht hat und über die Sprachgruppen hinweg ein Grundkonsens gegenüber dem heutigen Autonomiemodell besteht. Mit dem heutigen Modell(Proporz und Zweisprachigkeit sowie heutige Schule) habe auch ich im wesentlichen kein Problem.Wie Markus Lobis' Vita gezeigt hat ist mit Wechseln der Schule (mit anderen Modellen) auch heute bereits perfekte Zweisprachigkeit(unter Wahrung der Muttersprache) möglich. In der Autonomiedebatte bemängle auch ich daß es sich immer nur darum dreht was des Staates ist und was der Provinz; das Land greift bei eigenen Kompetenzen auch zu wenig ein; bsw. gilt das für einige Steuerungsmöglichkeiten die man aus Angst einige wichtige Lobbies nicht zu verprellen kaum anwendet. Das soll dann lieber der böse Staat machen während man selbst lieber Nikolaus spielt. Es werden mA bereits heute vorhandene Spielräume nicht ausgenutzt; das gilt für Schulexperimente wie auch steuerrechtliche Fragen.
Da ist nix mit "Toter Punkt".

Do., 11.04.2013 - 17:19 Permalink
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Sybille Tezzele Do., 11.04.2013 - 17:40

Antwort auf von Martin Geier

Ich finde die Diskussion hier auch sehr spannend und vielfältig.
In diesem Beitrag hier bin ich beim Satz steckengeblieben, dass von deinen Kolleginnen und Kollegen niemand Probleme mit dem heutigen Schulmodell habe. Ist damit jetzt "nur" die Sache mit der Trennung in deutsche/italienische/ladinische Schule gemeint oder allgemein das "System Schule" (inklusive Themen Stundenplan, Lerninhalte, Programme, Hausaufgaben usw. usf.)? Denn wenn letzteres zutrifft, dann wundere ich mich, bei mir ist es nämlich umgekehrt, ich kenne nämlich kaum Leute, die keine Probleme mit dem Schulmodell haben (und da sind auch Schul-Leute dabei).

Do., 11.04.2013 - 17:40 Permalink
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Martin Geier Do., 11.04.2013 - 17:52

Antwort auf von Sybille Tezzele

Nein, Nein; meinte Ersteres. Ich meine das grundlegende Modell; nicht die "Details". Auch mein Umfeld möchte Verbesserungen oder andere Modelle in diesem und jenen; nicht aber das grundlegende Modell kippen. Meiner Ansicht ist das deshalb so weil beide Seiten Interesse daran haben daß die eigene Muttersprache auch in der Schule angemessen berücksichtigt wird. Stundenplan, Lerninhalte, Programme, Hausaufgaben usw. usf. ist ein ganz anderes Fass. Wir müssen in unserer Diskussion hier klar unterscheiden ob wir das grundlegende System ändern wollen oder nur "Details"; so wichtig Letztere für den Einzelnen auch sein mögen.

Do., 11.04.2013 - 17:52 Permalink
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Sybille Tezzele Do., 11.04.2013 - 18:01

Antwort auf von Martin Geier

Danke für die Antwort. Ja, das sehe ich eigentlich auch so, mit dem grundlegenden Modell scheinen auch mir die meisten zufrieden zu sein - in meinem eigenen italienisch- wie deutschsprachigen Umfeld erlebe ich es so: die "großen" Diskussionen werden beim Thema Schule eher bei den o.g. "Details" geführt.
Im Grunde möchten doch alle "einfach" nur, dass ihre Kinder nicht nur die Muttersprache sondern auch die Zweitsprache gut beherrschen, gerne lernen und dann ebenso gerne nutzen. Womöglich müsste man, um dieses Ziel zu erreichen, nicht das ganze "Modell" kippen sondern besser bei den "Details" ansetzen, sprich z. B. das jeweilige Kind dort "abholen", wo es steht; nicht dieselben Hausaufgaben für alle Kinder (was für das eine "ein Klacks" ist weil es z. B. aus einer gemischtsprachigen Familie stammt, ist für ein anderes Schwerstarbeit); usw. - ich glaube, da wäre noch sehr Vieles, das verbessert werden könnte.

Do., 11.04.2013 - 18:01 Permalink
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Sylvia Rier Do., 11.04.2013 - 18:37

Antwort auf von Martin Geier

Martin (auch Sibylle), unsere Regierung böte dem, was du "mein Umfeld" nennst, die Möglichkeit zu wählen, ob es a) beim aktuellen Schulmodell mit ein paar Nachjustierungen/Verbesserungen hie und da bleiben oder b) ein neues Modell annehmen möchte, in welchem, sagen wir mal, die Hälfte der Fächer in der Mutter- und die andere Hälfte in der zweiten Sprache unterrichtet wird, oder ein 40/30/30 Modell o. ä. Wofür würde dein Umfeld sich entscheiden? Und was würdest du vorziehen, wenn du die Wahl hättest - für deine Kinder, aber auch für dich selbst?

Do., 11.04.2013 - 18:37 Permalink
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Sybille Tezzele Do., 11.04.2013 - 18:49

Antwort auf von Sylvia Rier

Hallo Silvia, ich kann natürlich nicht sagen, wofür mein Umfeld sich entscheiden würde. Mir selbst wäre ehrlich gesagt "der Rest" wichtiger, also der pädagogisch-didaktische Ansatz, z. B. Montessoripädagogik - oder noch lieber Charlotte-Mason-Methode - , keine Stundenpläne, keine Klassen, keine Hausaufgaben, kein starres Lernprogramm, Lernangebot anstatt Pflicht... In diesem Kontext des freien, lustvollen Lernens könnte ich mir gut vorstellen, Modell b) zu probieren.
Meine Kinder würde ich, wie bisher auch, selbst entscheiden lassen, ob und welche Schule sie - unter den möglichen Alternativen - besuchen möchten.

Do., 11.04.2013 - 18:49 Permalink
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Sylvia Rier Do., 11.04.2013 - 19:07

Antwort auf von Sybille Tezzele

Dann wirst du vielleicht an der aktuellen Ausgabe von "Die Zeit" (Stellt die Schule auf den Kopf) Freude haben. Aber vielleicht weißt du ja auch schon, was drin steht. Und genau das, was ja auch du gewissermaßen beschreibst, fehlt doch hier bei uns, oder? Das "die Dinge auf den Kopf stellen", und auf diese Weise neue Perspektiven schaffen (ha!) Bei all dem vielen Geld, das wir haben (hatten) in dieser Provinz - da sollte doch ein bisschen mehr "Experimentierfreude" möglich sein, und zwar nicht nur in einem sehr engen, sehr minimalistischen Rahmen, sondern auch auf einer breiteren Ebene? Aber bei uns verharrt alles in Angststarre (nach dem Motto "bloß keine Unordnung schaffen!"). Vielleicht war es ja das oder etwas sehr ähnliches, was Sabina Kasslatter-Mur und Markus Lobis mit ihrem gemeinsam erarbeiteten toten Punkt meinten?!

Do., 11.04.2013 - 19:07 Permalink
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Profil für Benutzer Benno Kusstatscher
Benno Kusstatscher Do., 11.04.2013 - 11:23

Ersteinmal vielen Dank an Angelika, Silvia und Sybille für die vitale Teilnahme hier. Ich spreche die Hauptkompetenz zur frühkindlichen Sprachentwicklung eindeutig den Müttern, Kindergärtnerinnen und Volkschullehrerinnen zu, also den MitbürgerINNEN. Umso mehr freut es mich, wenn diese Diskussion von Euch Damen mitgestaltet wird.

Natürlich duze ich mich mit Euch gerne und sollte es auf salto.bz einen Wettbewerb zum/r Typo-König/in geben, würde ich mir glatt Chancen ausrechnen.

Die Diskussion hier berührt wirklich sehr viele Aspekte, von denen mir einer am meisten am Herzen liegt: wie gut lernen unsere Kinder die Erst- und Zweitsprache. Ich gehöre leider nicht zu den Superpapis, die ihren Kindern ein viersprachiges Umfeld bieten können (na ja, Boznerisch, Grieserisch, Jenesienerisch, Rittnerisch und Sarnerisch zählt wohl nicht :-) ) und ich oute mich hier öffentlich als einer der Väter, deren Kinder durchaus Schwierigkeiten beim Spracherlernen haben.

Ich berichte von Kindern, die (ja durchs Elternhaus) hochmotiviert und neugierig auf die Zweitsprache in die deutschsprachigeVolkschule einschulen und bereits im Zeugnis des ersten Semesters der ersten Klasse eine extrem schlechte Note in Italienisch heim bringen. Begründung der Lehrerin: „ due terzi della classe mi seguono facilissamente, ma la sua bambina non mi capisce“ Hallo !? Eine Stunde pro Woche Italienischschnuppern mit dem Resultat eines total frustrierten Kindes, das nach Analyse der sofort eingeschalteten Nachhilfelehrerin „capisce bene ma è totalmente impaurita“ extrem schwer wieder neu zu motivieren ist (ich weiß, es liegt bei den Eltern, spart euch bitte den Kommentar).

Ja, ihr habt richtig gelesen, Italienisch-Nachhilfeunterricht gehört bei uns seitdem zur Freizeitgestaltung der Kinder ab der ersten Volksschulklasse. Um wen es sich bei den „due terzi“ in der Klassenzusammenstellung handelt, hatte ich schon in meinem Kommentar zum Kindergarten aufgelistet. Warum wir unsere Kinder in eine deutschsprachige Volksschule eingeschrieben haben? Ganz einfach, weil wir der Meinung sind, dass ein Kind wenigstens eine Sprache perfekt erlernen sollte. Aber Fehlanzeige: „wir können die deutsch-begabten Kinder leider nicht richtig fördern, weil zwei Drittel der Klasse nicht mitkommt.“ Auf der anderen Seite bekomme ich von den Eltern italienischsprachiger Kinder mit, dass sie (zurecht!) total frustriert sind, da ihrer Kinder Italienisch ungenügende Fortschritte mache. Win-win definiert sich anders. Wir haben uns in einer totalen lose-lose Situation festgefahren! Den Lehrer/innen macht die Situation auch keinen Spaß, aber das schlimmste ist: man darf das Thema gar nicht ansprechen. Ein Tabu! Dann wären wir nicht nur als schlechte, sondern auch noch als intolerante und bornierte Eltern abgestempelt. Lieber kaschiert man die mangelnde Qualität im Sprachunterricht mit Verweis auf irgendwelchen (für mich total harmlosen) Ausländeranteil. Es profitieren paradoxerweise die Gewerkschaften dank hilfesuchendem Lehrpersonals und die rechte politische Opposition.

Um es klarzustellen, ich klage niemanden der involvierten Personen an. Irgendwie sind viele Opfer in diesem System. Ich bin frustriert, dass das System nicht funktioniert, trotz Bemühungen von allen Seiten. Und ich kann mir keinen einzigen Grund vorstellen, warum ein Immersionsunterricht hier irgendetwas verbessern sollte. Auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole: egal in welcher Schulform, die Zweit- als auch die Erstsprachigkeit unserer Kinder muss uns mehr wert sein. Wir brauchen mehr Sprachpädagog/inn/en, die Kinder jeglicher Vorkenntnis abholen können. Warum glauben wir nur, dass das Glück der allgemeinen Mehrsprachigkeit zum Nulltarif zu haben wäre?

Do., 11.04.2013 - 11:23 Permalink
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Profil für Benutzer Wilfried Meraner
Wilfried Meraner Sa., 13.04.2013 - 04:29

"Gestern hatte ich ein längeres Telefongespräch mit Landesrätin "Kaslatter Mur... hat sich darin über die Darstellung ihrer Aussage in meinem Beitrag beschwert und ausgeführt, dass sie wesentlich differenzierter zur Sache gegangen sei..."

merkt ihr was? plötzlich wird es für die "macher" nötig, auf meinungen zu reagieren- dank salto!

Sa., 13.04.2013 - 04:29 Permalink
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Profil für Benutzer Hans Knapp
Hans Knapp Sa., 13.04.2013 - 09:59

Zur interessanten Diskussion um Schule, Mehrsprachigkeit und Identität will ich hier nichts sagen, weil mir scheint, dass schon viele bedenkenswerte Argumente vorgebracht worden sind.
Die allgemeine Frage "wohin wollen wir" war ein Thema der Landesausstellung 2009 in der Franzensfeste. Ich habe damals einen kleinen Text geschrieben, von dem ich glaube, dass er noch aktuell ist und in eine Diskussion um unsere Zukunft einbezogen werden könnte.
http://www.hansknapp.it/Texte/assets/Kulturelemente.pdf

Sa., 13.04.2013 - 09:59 Permalink
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Profil für Benutzer Sepp Bacher
Sepp Bacher Sa., 13.04.2013 - 14:04

Ich kann nicht aus eigener Erfahrung mitreden - ich habe keine Kinder. Obwohl ich Vertreter der sprachlichen Öffnung bin - siehe (www.salto.bz/de/article/06042013/zweisprachige-schule-und-autonomiestat…), finde ich den Beitrag von Lobis zu spitz und polemisch. Ich war auch immer der Meinung, dass es nicht richtig ist von italienischen Eltern, dass sie ihre Kinder - meist gegen deren Willen - in die deutsche Schule zu schicken, während sie sich selber weigern, überhaut nur ein Wort deutsch zu sprechen. Ich sehe den Weg in zweisprachigen Kindergärten und mehrsprachigen Schulen.

Sa., 13.04.2013 - 14:04 Permalink
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Profil für Benutzer Maria Teresa Fortini
Maria Teresa Fortini So., 14.04.2013 - 10:28

Anche i miei 3 figli hanno frequentato le scuole tedesche. Ricordo quando Durnwalder annunciò che nessuno impediva alle famiglie italiane di iscrivere i propri figli nelle scuole dell'altra lingua. Lì , secondo me, fu l'errore madornale. Invece di benedire e sostenere le scuole plurilingui, sul modello ladino per es, e lasciare che piano piano andassero a sparire le scuole monolingui e le colorate sperimentazioni, volle accontentare un po' ma non troppo. E le conseguenze si possono vedere anche nella banalissima e provincialotta uscita dell'assessora sul "Umfeld", che sento da 40 anni qua da noi ed è smentita da qualsiasi studio scientifico. Fa arrabbiare invece vedere gli insegnanti lasciati soli a gestire un mondo scolastico in evoluzione pieno di lingue e di ragazzi diversi.

So., 14.04.2013 - 10:28 Permalink
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Profil für Benutzer Sylvia Rier
Sylvia Rier So., 14.04.2013 - 11:02

Antwort auf von Maria Teresa Fortini

e: buongiorno!, posso farti una domanda che mi interessa tantissimo e che è stata sollevata all'interno di una discussione pure qui dentro (Klaus Egger, ieri, "Altes gegen Neues: Der Krieg beginnt"), e dove Martin Geier sostiene, nella sua risposta a un commento postato da Valentino Liberto, che la "la maggioranza della società sudtirolese italiana non ha problemi né con il modello scolastico praticato, né con la proporzionale etnica e neanche con il bilinguismo". Mi sono inciampata su questa frase e mi domando: è così? Voi, siete contenti? Da quanto leggo qui sopra, non mi sembrerebbe proprio?? A parte che, a me personalmente, mi sembra di capire che neanche il gruppo linguistico tedesco fosse poi tanto "contento", per quel poco che ne so e anche se pure qui Martin Geier sostiene il contrario, la "contentezza" nostrana, di noi madrelinguani tedeschi cioè, a mio avviso è molto superficiale, dovuta più che altro a una certa pigrizia, anche ignoranza, e infine forse paura di mettere eventualmente a rischio quanto acquisito faticosamente (sai, l'onnipresente Assimilation...). Sarei un po' MOLTO curiosa di conoscere la tua opinione :-)

So., 14.04.2013 - 11:02 Permalink
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Profil für Benutzer F G
F G Do., 18.04.2013 - 14:50

wenn "deutsche" ihre kinder in den italienischsprachigen kindergarten einschreiben -ohnehin nur in urbanen gegenden möglich- ist dies zumeist, und auch nicht von jedermann, als verständlich angesehen. "wir leben schließlich in italien, und da sollten meine kinder doch auch italienisch sprechen können, oder nicht?!... logisch bin ich stolz südtiroler zu sein, aber wir sind halt nun mal Walsche!", hört man zum thema i.d.R.
doch wehe dem "italiener", der seine kinder auf deutsche bildungseinrichtungen schicken möchte, denn "die sind doch Walsch, und sollen das auch bleiben..." hm... irgendwas stört mich hier: was mag das sein? jahrelang predigen wir "taitschn", dass die "walschen" doch endlich auch deutsch lernen sollten, dass es eine frechheit sei, dass "die da" schon über 50 jahre hier sind, und noch immer kein wort deutsch können.
außerdem frage ich mich: die von uns erwachsenen errichteten barrieren für ein friedvolles (oder friedvolleres) zusammenleben zwischen allen südtirolern, zu denen ja auch schon kosovo-albaner und andere gehören (ja genau! auch die sind schon seit generationen da), müssen diese auch von kleinkindern bereits überwunden werden? wäre es nicht angebracht das kriegsbeil zwischen dt. und it. endlich zu begraben und mal gemeinsam auf einer sagra del pesce zu jodeln, oder auf einem schützenfest il silenzio zu spielen? solange und bis wir nicht aufhören uns gegenseitig voneinander mit allen mitteln differenziern zu wollen, werden wir wohl nie dazu kommen, dass wir alle uns als südtiroler, als bozner, als eliteeinheit italiens, als norditaliener, als europäer, als weltbürger, oder als mitglied EINER wertvollen einheit, der MENSCHHEIT, fühlen. anstatt ständig zwischen dt. und it. zu unterscheiden, schule, kultur, jugendarbeit, partei, sportverein, bergfreund usw. sollten wir mal zusammenlegen und einrichtungen schaffen, die für uns alle da sind (egal ob blond oder schwarzhaarig, hell- oder dunkelhäutig). NB: diskriminierung kann auch aufgrund unterschiedlicher schuhgrößen passieren... zum glück trage ich 44 und spreche deutsch :-)

Do., 18.04.2013 - 14:50 Permalink