Wirtschaft | Landwirtschaft

„Am Rande des Absurden“

In Europa gehen die Bauern auf die Barrikaden. Grund dafür sind nicht nur staatliche Eingriffe, sondern auch unsinnige EU-Verordnungen, sagt Herbert Dorfmann.
Herbert Dorfmann Wiesen Feb 2024
Foto: SALTO
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Herta Abram Mo., 05.02.2024 - 19:17

https://salto.bz/de/article/29052021/hier-ist-der-gegesatz-besonders-kr…
Sarah Wiener beschreibt anbei Kollegen Dorfmann:
"Hier in Südtirol höre ich über Dorfmann „Ja, wir haben einen Kämpfer für Kleinbauern und Bergbauern!“. Das hat mich dann doch verwundert. Herr Dorfmann, den ich persönlich sehr sympathisch finde, ist ein Sprecher der Agrar-EPP, die eine echte Transformation der Landwirtschaft verhindert. Deren Politik steht für Gentechnik, gegen eine Reduktion von Mineraldünger und Pestiziden und gegen die Bevorzugung von kleinbäuerlichen Betrieben. Die Flächensubventionierung soll unbedingt beibehalten werden. [Im Moment werden Gelder der EU an landwirtschaftliche Betriebe nach Anzahl der Hektar, also nach Größe der Fläche, verteilt.
DAS benachteiligt Kleinbauern und berücksichtigt weder die Qualität noch ökologische Aspekte. Die Agrarreformisten wollen dieses System ändern und nach neuen Kriterien, z.B. Nachhaltigkeit, ausrichten, Anm.d.Red.].
Man kann es eben nicht dem Welthandel, der Agroindustrie und gleichzeitig den regionalen kleinbäuerlichen Strukturen rechtmachen. vielleicht ist er aber einfach nur in der falschen Partei im EU-Parlament."

Mo., 05.02.2024 - 19:17 Permalink
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Josef Fulterer Mo., 05.02.2024 - 20:28

Die bescheuerte EU-Landwirtschafts-Politik treibt die die bäuerlichen Familien-Betriebe, in das Hamsterrad von "immer mehr + Alles noch schneller."
Wenn das NEO-LIBERALE Gesindel in Brüssel die Verbraucherpreise tief halten will, um möglichst viel Geld nach ganz -o b e n- zu pumpen, sollte sie wenigstens die Gelder für die Landwirtschaft vorgesehen sind, den bäuerlichen Familien als Ausgleich zuweisen, statt unsinnige Technik, monumentale Bauten zu vergeuden, mit Flächenprämien die Großgrundbesitzer, die VOG usw. zu mästen.

Mo., 05.02.2024 - 20:28 Permalink
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Thomas Strobl Mo., 05.02.2024 - 22:05

Zur Thematik findet sich in der letzten Ausgabe der ZEIT ein interessanter Artikel mit dem vielsagenden Titel "Wie Panzerfahrer auf dem Acker" und dem noch mehr sagenden Lead: "Unser Autor Bartholomäus Grill wuchs als Bauernbub im Voralpenland auf. Der Hof seiner Eltern fiel einer Ideologie zum Opfer, für deren Erhalt die Landwirte noch heute in Berlin protestieren."
Und unser Westentaschen-Ideologe Dorfmann steht mit traumwandlerischer Sicher- und Berechenbarkeit einmal mehr voll daneben.

Mo., 05.02.2024 - 22:05 Permalink
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Josef Ruffa Di., 06.02.2024 - 14:40

Absurd finde ich, dass Brüssel Angst vor Bauern hat und somit Stacheldraht aktiviert ... in Brüssel, dort wo Herr Dorfmann sitzt und wirkt.

An den Schengen - Außengrenzen hingegen wird kein Stacheldraht eingesetzt.
Somit ist Tür und Tor für jeden Illegalen offen.

Auch das scheint Herr Dofmann und seine Kollegen in Brüssel zu gutieren.

Die Bauern sind vermutlich aber EU-indigen und zahlen Steuern in der EU, bzw. sind durch Steuern belastet.
Die Illegalen hingegen zahlen nichts und sind sehr oft kriminell.

Und Herr Dorfmann sollte auch nicht vergessen, dass er nicht nur für die Bauern in Brüssel sitzt, sondern auch für all jene die ihm die Entschädigung garantieren.

Di., 06.02.2024 - 14:40 Permalink
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Sepp.Bacher Di., 06.02.2024 - 14:46

So, was ich verstanden habe, geht es den ital. Bauern nicht nur um die neuen EU-Regeln, sondern auch um Bestimmungen der ital. Regierung. Sie will die Bauern auch besteuern: durch eine Einkommenssteuer. (Das ist eine sympatische Neuerung!) Wenn schon alle Steuern zahlen müssen, warum nicht auch die Bauern? Und wenn sie zu wenig oder - wie sie behaupten - nichts verdienen, wird sich das bei der Einkkommenssteuererklärung herausstellen. Hoffentlich gibt die Regierung den Druck der Bauern nicht nach, wie z. Ursula von der Leyen! Die großen protzigen Traktoren erzeugen anscheinend eine sehr mächtige Wirkung. (Fast wie wenn Panzer aufrollen würden) - Man darf dieser Machtdemonstration aber nicht erliegen. Die Macht der Bauern muss gestutzt werden! Wenn Berufstätige demonstrieren, dann wird das häufig ignoriert, wenn aber die Bauern aufrollen, dann ziehe die meisten Entscheidungsträger sprichwörtlich den Schwanz ein.

Di., 06.02.2024 - 14:46 Permalink
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Josef Ruffa Di., 06.02.2024 - 14:52

Antwort auf von Sepp.Bacher

Die mächtige Schattenregierung der "coltivatori diretti" darf man in Italien niemals vergessen.
Viele "coltivatori diretti" haben den Steuerbonus 110% ausgenutzt, obwohl sie ... im Vergleich mit anderen Kategorieen wenig bis keine Steuerbelastung haben.
Auf gut deutsch, mit 110% haben sie dort profitiert, wo sie kaum eingezahlt haben.

Di., 06.02.2024 - 14:52 Permalink