Politik | Mobilität

Pünktlicher als die Tiroler

Die Süd-Tiroler Freiheit sieht das öffentliche Verkehrssystem in einer Misere. Wir sind sogar pünktlicher als die Tiroler, kontert Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider.
  • Die Süd-Tiroler Freiheit hat die Kritik eines Bürgers am öffentlichen Nahverkehrssystem zum Anlass genommen und eine Landtagsanfrage gestellt. Wie es im Schreiben heißt, würden immer wieder Züge ausfallen, insbesondere auf der Linie Bozen – Meran. Konkret ging es in der Beschwerde um die Verbindung von Schlanders nach Meran und den Zugersatzdienst an Sonn- und Feiertagen von Naturns nach Meran. Auch die Professionalität und Freundlichkeit einiger Busfahrer lasse zu wünschen übrig, heißt es im Vorwort der Anfrage. 

  • Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider: „Die Pünktlichkeitsrate auf der Vinschger Bahnlinie liegt bei über 97 Prozent.“ Foto: Asp

    Dieser Kritik widerspricht der zuständige Mobilitätslandesrat entschieden. So erklärt Daniel Alfreider: „Die Pünktlichkeitsrate auf der Vinschger Bahnlinie liegt bei über 97 Prozent.“  Von „gravierenden Problemen“ könne daher sicher nicht gesprochen werden. Tatsächlich, so Alfreider, handelt es sich hier um Spitzenwerte für den Sektor, nicht nur im Vergleich mit dem restlichen Inland, sondern auch mit Nordtirol – hier habe die ÖBB für das Jahr 2023 insgesamt den Wert von 95 Prozent erzielt – ein Seitenhieb auf die „Tiroler Ehre“, der für Ersteinbringer Sven Knoll und die Süd-Tiroler Freiheit wohl besonders schmerzlich sein muss. „Natürlich sind uns aber auch die restlichen drei Prozent ein wichtiges Anliegen“, erklärt Alfreider weiter. Allerdings sei es oft nicht möglich, jegliche Verspätungen oder Ausfälle auf den Bahnlinien zu verhindern. Der Grund dafür liege unter anderem in unvorhersehbaren infrastrukturellen Problemen, die Einzelfall für Einzelfall betrachtet werden müssten. Was ein in der Anfrage konkret genannten Fall betrifft, so berichtet der Mobilitätslandesrat, dass ein kurzfristiger Personalausfall die Ursache dafür gewesen sei. 

     

     „Natürlich sind uns aber auch die restlichen drei Prozent ein wichtiges Anliegen.“

     

    Ein weiterer Vorfall sei auf einen Fahrzeugschaden zurückzuführen. Zudem stehen aufgrund der verpflichtenden Umrüstung der Flotte der Vinschgerlinie auf das neue europäische ECTS-System bis 2025 weniger Reservegarnituren zur Verfügung. „Zum Schienenersatzverkehr hingegen haben wir in den letzten Monaten keine negativen Rückmeldungen erhalten. Der Betreiber SAD wurde jedenfalls mit der genannten Beschwerde konfrontiert. Dieser wird nun gezielte Kontrollen durchführen und die Fahrten des Schienenersatzdienstes überwachen. Auch wird ein besonderes Augenmerk daraufgelegt, dass die Busfahrer noch mehr Sensibilität im Umgang mit den Fahrgästen anwenden“, so Alfreider abschließend.

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Salto User
Pascal Di., 09.04.2024 - 23:59

Antwort auf von Factum Est

Ich bin Schüler in der Oberstufe und fahre wirklich jeden Tag mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Zug & Bus) , kann also dem Herrn Günther Alois ohne Weiteres zustimmen. Streiks zeitweise jede zweite Woche, Verspätungen beim Zug, verpassen der Verbindungen in die Nebentäler dadurch, Busverspätungen überall, unnötige Verbindungen die 100 mal sogar von Schulen, Eltern, Schülern gemeldet werden, nichts ändert sich. Würde mich wirklich mal interessieren wo der Herr Alfreider die 97% hernimmt, wenn solche Statistik schon betrieben wird, wieso wird sie dem Volk dann nicht in Apps wie südtirolmobil vorgestellt?? Ich finde es gut, dass Sven Knoll dieses Thema anspricht, egal ob er das war oder sonst jemand, heißt also keineswegs dass ich großer Unterstützer seiner Partei bin. Aber kein Wunder, dass Nichts geändert wird, wenn die, die ändern könnten meinen das 97% pünktlich gefahren wird. Man meint man hat nur noch mit 3% zu kämpfen, also nur noch die Kleinigkeiten, Perfektionismus. Wie kann man ernsthaft glauben, dass sich alle Nutzer der Öffis so beschweren, wenn nur noch 3% nicht passen würden...Man verliert hier einfach die Hoffnung, selbst als junger Mensch, der viel davon übrig hätte.

Di., 09.04.2024 - 23:59 Permalink
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Stefan S Mi., 10.04.2024 - 14:27

Antwort auf von Pascal

Da kommt der alte Spruch mal wieder zum tragen "Glaube keiner Statistik die Du nicht selbst gefälscht hast"
Realistisch betrachtet sind die 97% reiner Nonsens, die Schweizer Eisenbahn hat z. B.
-> 92,5% Zugspünktlichkeit im 2023.
Und Japan hat 99%
Diese Aussage von 97% ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten.

Mi., 10.04.2024 - 14:27 Permalink