Politik | Anfrage

Linke Bande

Der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Stocker will in einer Landtagsanfrage wissen, wie es um das Büro der SH, der Südtiroler Hochschülerschaft in Wien, bestellt ist .

"Es sind Südtiroler Studenten, welche an mich herangetreten sind und über unfreundliche Zustände im SH-Büro in Wien geklagt haben. Es wurde kritisiert, dass das Büro keinen informativen Charakter besitzt, sondern eine eindeutig politisch linke Haltung zeigt. Südtiroler Studenten, die in Wien studieren, verstehen nicht, weshalb man in diesem Büro beispielsweise eine Abbildung findet, die einen durchgestrichenen HC-Strache mit der Aufschrift "Wien wehrt sich“ zeigt. Wer weiß, vielleicht rufen die auch noch zur Demo gegen den Akademikerball in dieser Woche auf", echauffiert sich der Freiheitliche Sigmar Stocker in einer Anfrage an den Landtag. Wie links also ist die SH?

Stocker will wissen, wieviel Geld der Südtiroler HochschülerInnenschaft zur Verfügung gestellt wird, aufgeteilt auf die Orte der Interessensvertretung. Auch ob es eine Hausordnung und ein Besuchsrecht gibt bzw. mit welcher Legitimierung die SH im Namen der Südtiroler Studierenden spreche, will man erfragen. Und was die Landesregierung zu den "Zuständen" sagt, die laut Foto in dieser Geschäftsstelle, wo es noch dazu"schlampig" sei, herrschen. 

Die Frage stelle sich, schreibt Sigmar Stocker, "ob man hier mit Südtiroler Steuergeldern Meinungsmache gegen einen renommierten Politiker Österreichs finanziert." Das sei unannehmbar und mit der Anfrage zu klären. Auch schlägt Stocker für die Zukunft eine demokratische Wahl unter Studierenden vor, um eine objektivere Interessensvertretung zu garantieren. 

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Mensch Ärgerdi… Mi., 28.01.2015 - 11:11

Da würde es von seiten der Grünen das gleiche Tamtam geben, würde ein Plakat gegen Linke dort hängen. Wäre schon besser wenn solche Organisationen überparteilich wären und sich so präsentieren.

Mi., 28.01.2015 - 11:11 Permalink
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julian burchia Mi., 28.01.2015 - 11:38

Bravo ragazzi! ollm weiter so! weil genau so hom mor die SH gern. Intollerant gegenüber Intolleranz: sprich gegen "Strache". Selten so freundlich beherbergt worden wie in der SH Wien. Und die Leiter sind warmherzige Menschen die sich ernsthafte Mühe geben, die Dinge kritisch reflektieren und die Verantwortung ernst nehmen. Sie waren und sind immer offen für alle, das kann ich mit eigener Erfahrung bezeugen. Ich wünsch euch alles gute!

Mi., 28.01.2015 - 11:38 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Mi., 28.01.2015 - 12:39

Antwort auf von julian burchia

Eigentlich traurig wenn unter Studierenden, also eigentlich gebildeten Menschen, ein so oberflächliches Konzept wie "Intolerant gegen Intoleranz" hinausposaunt wird. Intoleranz führt zwangsläufig zu Stigmatisierung und Ausgrenzung, die ihrer Seits zu Frustration, Gewaltbereitschaft und Gruppenzwang führt. Wer weiß wie viele Strache Anhänger, überhaupt unter Jugendlichen, nur zu ihm stehen weil sie überall sonst als Idioten dargestellt und angegriffen werden. Wer weiß wie viele anders denken würden, wenn man einfach freundlich mit ihnen reden würde...

Mi., 28.01.2015 - 12:39 Permalink
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julian burchia Mi., 28.01.2015 - 13:52

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

Ok, Sie haben eigentlich völlig recht. Ich habe mir einen kleinen Scherz erlaubt. Der Kampf zwischen lings und rechts ist ein Phänomen, welches aus meiner Sicht wenig positives hervorgebracht hat. Es führt zu nichts wenn wir felsenfest bei unserer Meinung bleiben und die Meinungen der anderen von vornherein abstempeln und ablehnen. Die Meinung von Strache habe ich mir angehört und ich muss sagen, dass ich mich mit seiner Sicht der Dinge nicht anfreunden kann, aber das ist eine persönliche Sache.

Mi., 28.01.2015 - 13:52 Permalink
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Znerv Burger Do., 29.01.2015 - 00:37

Antwort auf von julian burchia

Falls sie es noch nicht gehoert haben (um Nietzsche zu paraphrasieren) , es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen links und rechts (ansonsten waere die Debatte ja schon laengst obsolet), d.h. das linke System fusst auf einer primär angenommenen Gleichheit der Menschen, waehrend das faschistische von vornherein der einen oder andren Form der Exklusivitaet gründet.

Do., 29.01.2015 - 00:37 Permalink
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DervomBerge Tratzer Mi., 28.01.2015 - 15:43

Hier wird auch vom Akademikerball gesprochen.
Das ist eine Veranstaltung wo verurteilte Nationalsozialisten aus ganz Europa auftauchen. Da müsste man gar nicht mal so links um da dagegen zu sein. Die Südtiroler Freiheitlichen positionieren sich ja auch immer gegen Faschismus.
Darum verstehe ich gar nicht wieso sie es als schlimm und links empfinden würden wenn zu einer Demo aufgerufen wird.

Mi., 28.01.2015 - 15:43 Permalink
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heinz herrman Mi., 28.01.2015 - 16:59

Einen Politiker als renommiert zu bezeichnen der sich die längste Zeit mit zum Teil verurteilten Nationalsozialisten herumgetrieben hat (http://tinyurl.com/lkohku2), der es nötig hat sich ständig vom Rechtsextremismus zu distanzieren um zumindest zum Schein noch salonfähig zu bleiben und der ansonsten die typische rechtpolpulistische, fremdenfeindliche und angstschürende Schiene fährt sagt viel über Herrn Stocker von den Südtiroler Freiheitlichen aus. Diese Aussagen dann auch noch unmittelbar nach dem Holocaust-Gedenktag - es graust mich angesichts solch billiger und menschenverachtender Polemik.

Mi., 28.01.2015 - 16:59 Permalink
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Klaus Hartmann Mi., 28.01.2015 - 17:46

Lieber Julian,
du kannst den Mensch sich ruhig mal ärgern lassen. Man kann und soll intollerant gegen Intolleranz sein. Es geht auch nicht darum felsenfest bei seiner Meinung zu bleiben – es geht darum für Werte einzustehen. In diesem Sinne ist es auch keine Frage von links oder rechts, es ist eine Wertediskussion und als solche zutiefst politisch und öffentlich. Und diese Diskussion muss geführt werden - manchmal auch in Form einer eindeutigen Zurückweisung und Ablehnung gewisser Haltungen/Aussagen/Werte. Ob man Herrn Strache deshalb von vorne herein abstempelt wage ich zu bezweifeln – der gute Herr hat sich selbst abgestempelt-

Mi., 28.01.2015 - 17:46 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Mi., 28.01.2015 - 18:27

Antwort auf von Klaus Hartmann

Ich glaube Sie haben meinen Kommentar nicht verstanden. Man kann keine Diskussion führen in dem man von Vornhinein andere zurückweist und abstempelt, diese Haltung verrät genau das Gegenteil von dem was Sie sagen. Anstatt auf einen Dialog über Werte einzugehen, ist der Andersdenkende einfach nur ein Bösewicht bei dem es sogar verpflichtend scheint sich öffentlich gegen ihm zu stellen. Vom Dialog, der eigentlich der Kern der Demokratie sein sollte, keine Spur. So fördert man einfach nur eine Fronten die keinem etwas bringen.

Mi., 28.01.2015 - 18:27 Permalink
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M Ma Mi., 28.01.2015 - 23:02

Die SH in Wien scheint wohl der ÖH-Wien ziemlich nahe zu stehen! Und dass diese eigentlich Demokratiefeindlich bzw am äußersten linken Rand zu finden ist, ist nun mal nichts neues.

Eine von der öffentlichen Hand finanzierte Organisation sollte sich eigentlich politisch neutral verhalten.

Mi., 28.01.2015 - 23:02 Permalink
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Seppi Mayr Do., 29.01.2015 - 00:10

Das zeugt von hohem Niveau, Leute zum Schnüffeln und Fotografieren in die SH zu schicken auf der Suche nach einem "Skandal". Dass das Ergebnis ein Sticker in der Größe eines Bierdeckels ist, auf dem ein rechtspopulistischer Hassprediger durchgestrichen ist, spricht für sich. Selten werden in einer Außenstelle der SH so viele, so vielseitige Veranstaltungen und Diskussionen organisiert wie in Wien: von Lernhilfe, Beratung, Musik, Kunst, Literatur bis internationale und lokale Politik. Ja, Politik. Es versteht sich von selbst, dass eine studentische Vertretung politisch sein muss. Watten und Volkstanz finde ich auch toll, aber von jungen Menschen erwarte ich mir mehr Interesse an der Gesellschaft in der sie leben - egal ob sie Philosophie studieren oder eine Tischlerlehre machen.
Das mit "Intoleranz gegen Intoleranz" sehe ich auch kritisch, weil man sich die Anliegen aller anhören soll. Aber hier geht es darum, Rassismus, Gewalt und Ausländerfeindlichkeit nicht salonfähig zu machen und das ganz klar auszudrücken. Und wenn man sich Strache angehört hat kann man ganz schnell lernen, wie man unterprivilegierte Gruppen gegen noch schwächere aufhetzt anstatt etwas Grundlegendes gegen die Ungleichheit zu tun. Im Gegenteil, die Gästeliste des Akademikerballs ist voller Politiker, die mit reichen Bonzen pakteln, die kein Interesse an der Abschaffung ihrer Privilegien haben.

Do., 29.01.2015 - 00:10 Permalink
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Martin B. Fr., 06.02.2015 - 17:13

Soweit ich weiss "lebt" die SH von Landesgeldern. Politische Neutralität fände ich auch gut, in Graz sind halt eher die pragmatischen Techniker oder? ;-)

Fr., 06.02.2015 - 17:13 Permalink