Ambiente | Meran

20 Prozent weniger Trinkwasser

Bürgermeister Dal Medico und seine Stellvertreterin Zeller rufen zum Wassersparen auf. Denn auch die Quellen der Gemeinde sind von der Trockenheit betroffen.
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Foto: Steve Johnson / Pexels
Die langanhaltende Trockenheit zeigt auch in Meran ihre Folgen: Nach Angaben der Stadtwerke liefern die Quellen, die Meran mit Trinkwasser versorgen, derzeit 15 bis 20 Prozent weniger Wasser als der Durchschnittswert der letzten Jahre für diesen Zeitraum. Aus der Frigele-Quelle fließen derzeit 122 Liter pro Sekunde. Im Februar 2017, nach zwei regenarmen Wintern, waren es noch 130 Liter pro Sekunde. Im Februar 2022 sind es stattdessen 147 Liter pro Sekunde. Der Grundwasserspiegel ist um durchschnittlich 2,5 Meter gesunken.
Die Gemeinde Meran und die Stadtwerke haben nun ein Maßnahmenpaket zur Wassereinsparung erarbeitet, da langanhaltende Hitzeperioden, geringe Niederschläge, wenig Schneefall in den Wintermonaten und damit eine geringere Wasserführung der Flüsse keine Einzelfälle mehr sind.
„Es ist daher unerlässlich, alle bereits bestehenden Synergien zu verstärken, insbesondere die mit den Stadtwerken, dem Betreiber des städtischen Wassernetzes, um alle möglichen Maßnahmen zur Einsparung von Wasser zu prüfen und umzusetzen und die Bevölkerung und die Unternehmen für einen umsichtigeren Umgang mit dieser kostbaren Ressource zu sensibilisieren”, hoben Bürgermeisterr Dario Dal Medico und Vizebürgermeisterin Katharina Zeller hervor.
 

Die Maßnahmen

 
Um Wasser zu sparen und es bestmöglich zu nutzen, haben Gemeinde und Stadtwerke eine Reihe an Maßnahmen ergriffen. Gemeinsam mit dem VKÖ, dem Verband der kommunaler Unternehmen Österreichs, wird ein Interreg-Projekt für Smart Metering im Wassersektor entwickelt. Es handelt sich hierbei um ein System, das die Fernauslesung und Fernverwaltung der Zähler ermöglicht.
Damit wird es vor allem möglich sein, eventuelle Leckagen im Wasserversorgungssystem von Meran zu erkennen und einzugreifen, um Netzverluste einzudämmen. Im Frühjahr 2022 konnten bereits bei einer Kontrolle mehr als 20 Leckagen festgestellt und behoben werden.
 
 
Mit dem Umweltdienst der Stadtverwaltung wurde des Weiteren ein Arbeitstisch eingerichtet, um die Möglichkeit der Umsetzung von Lösungen für die sogenannte „Schwammstadt“ zu erörtern. Dabei geht es um eine möglichst effiziente Nutzung des Wassers, sowohl des Regenwassers als auch des Leitungswassers, z.B. durch den Einsatz von Bewässerungsanlagen, die unter Berücksichtigung der Wettervorhersage betrieben werden.
 

Globales Problem

 
„Am 22. März“, so Dal Medico und Zeller, „wird der internationale Tag des Wassers gefeiert. Wir brauchen nicht auf diesen Anlass zu warten, um uns daran zu erinnern, wie wichtig der Beitrag jedes Einzelnen von uns ist, um die Wasserverschwendung zu verringern. Laut dem jüngsten Weltwasserentwicklungsbericht der Vereinten Nationen könnte die Welt im Jahr 2030 unter einem Wassermangel von insgesamt 40 Prozent leiden. Der Wassernotstand ist heute ein globales Problem, das uns alle angeht, und jeder von uns kann und muss seinen Teil dazu beitragen, den Verbrauch zu begrenzen und die Verschwendung zu verringern.”