Società | Stadt-Berg

Wieder auf Null

Die Trasse der Seilbahnverbindung Brixen-Plose soll in Kürze aus dem Bauleitplan gestrichen werden. Bürgermeister Brunner wünscht sich dann eine neue Diskussion.

Warum ist die Seilbahntrasse, die von Brixen aus auf die Plose führen sollte, immer noch im Bauleitplan der Gemeinde eingetragen? Diese Frage stellte sich kürzlich das Bürgerkomitee proALTvor. Hatte die Bevölkerung nicht mehrheitlich die Anbindung der Stadt an ihren Hausberg via Seilbahn abgelehnt? “Die Brixner Bürger fragen sich auch, wie es möglich ist, dass ein Jahr nach der Volksabstimmung nicht mehr über die Austragung gesprochen wird”, so proALTvor weiter. Nun ist Licht, und Bewegung in die Sache gekommen – nach einer anfänglichen Verwirrung.


Als Aufstiegsanlage eingetragen

Denn als der Brixner Bürgermeister Peter Brunner die für die Austragung notwendigen Dokumente bei der Provinz einreichen wollte, musste er feststellen, dass die Trasse inzwischen bereits aus dem Bauleitplan gestrichen worden war. Aus Versehen. Denn wie sich bei einem klärenden Treffen mit den Technikern der Provinz herausstellte, hatten diese die Trassenführung aus dem Bauleitplan zwar gestrichen, aber gleichzeitig in den Landesfachplan der Skilifte und Aufstiegsanlagen übertragen. “Dies, obwohl es sich bei der Seilbahn um keine Aufstiegsanlage im eigentlichen Sinne, sondern um eine Verbindung des öffentlichen Nahverkehrs handelt”, informiert die Gemeinde Brixen.

Am Mittwoch dann die Entwarnung aus den Landesämtern. Der Stadtrat kann nun regulär das Verfahren zur Streichung der Trasse aus dem Bauleitplan einleiten. Die dafür erforderlichen technischen Unterlagen liegen bereits vor. “Der Stadtrat wird also in Kürze den entsprechenden Beschluss fassen und das Verfahren zur Änderung des Gemeindeplans einleiten”, kündigt die Gemeinde an.


Offener Prozess bei neuer Diskussion

Gleichzeitig teilt Bürgermeister Brunner mit, dass die Verbindung Stadt-Berg für die Gemeindeverwaltung nach wie vor ein prioritäres Ziel sei. “Die Streichung der Trasse aus dem Bauleitplan ist aber notwendig, da wir das Ergebnis der Volksabstimmung ernst nehmen und eine ehrliche und unbelastete Auseinandersetzung zum Thema ermöglichen wollen”, so Brunner. Man müsse alles auf Null setzen, um eine breite Akzeptanz für das Entscheidungsverfahren zu ermöglichen, zeigt sich der Bürgermeister überzeugt. Damit gewährleiste man, dass sich die Entscheidungsträger und Interessengruppen “vorbehaltlos auf eine neue und konstruktive Diskussion einlassen können”.

In den kommenden Monaten gilt es nun, Visionen für eine positive Entwicklung der Plose zu entwickeln. Die jüngsten Entscheidung des Landes über die Finanzierung des Pfannspitzliftes, die sich abzeichnende Lösung für das Speicherbecken und die bereits geplante Beschneiung der Rodelbahn stimmten zuversichtlich, dass der Winterbetriebs auf der Plose mittelfristig gesichert werden kann, so Brunner. Große Bedeutung habe darüber hinaus der baldige Bau von Hotelstrukturen sowie die Verbesserung des Hüttenangebots – für den Bürgermeister allesamt “positive Signale” dafür, um in Bälde den Entscheidungsprozess über die Verbindung Stadt-Berg wieder aufzunehmen.

“Die Gemeinde möchte einen grundsätzlich offenen Prozess anstreben und vor allen Dingen einen sehr straffen und verbindlichen Zeitplan für die Diskussion und Entscheidung festlegen”, bekräftigt Brunner. “Der Gemeinderat soll dabei von Beginn an intensiv eingebunden werden und letztlich die Verantwortung für eine klare Entscheidung übernehmen.”