Economia | Burggrafenamt

Prüfung für PPP-Seilbahn

Die Standseilbahn von Meran nach Dorf Tirol und Schenna: zwei Marktführer wollen sie bauen, ihre Vorschläge werden nun von einer Expertengruppe begutachtet.
Standseilbahn
Foto: Pixabay

Küchelbergtunnnel, Kavernengarage und Standseilbahn: Diese drei Mega-Projekte sollen Meran die lang ersehnte Verkehrsentlastung bescheren. Erstere beide – Tunnel und Garage  – sind nach jahrelangen Verzögerungen wegen Rekursen und Verfahren auf den Weg gebracht. Mitte 2026 soll die Nord-West-Umfahrung samt Tiefgarage mit 594 Stellplätzen fertig gestellt sein. Seit Anfang Dezember steht fest: Errichten und betreiben wird die Kavernengarage eine Unternehmensgruppe um “Sportler”-Chef Georg Oberrauch. An der europaweiten Ausschreibung zur Führung der Garage im Oktober hat sich nur eine Bietergemeinschaft beteiligt: Central Parking GmbH, deren Präsident Oberrauch ist, Obfinim AG, Ribo Skyline GmbH, Seeste Bau GmbH, PAC AG und Carron Bau GmbH. Letztere realisiert auch den Küchelbergtunnel, für den im September der Baustart erfolgt ist. Nun wird ein neues Unternehmen gegründet, das die Garage bauen und führen wird. Mit im Boot ist auch Quellenhof-Chef Heinrich Dorfer. Er hatte sich an der ersten Ausschreibung 2017 beteiligt und gegen Oberrauch das Nachsehen gehabt.

 

Heimische Marktführer wollen’s wissen

 

Was das dritte Mammut-Vorhaben in Meran anbelangt, hat die Landesregierung nun weitere Weichen gestellt: Eine Expertengruppe wird die beiden vorliegenden Projekte für die Realisierung einer Standseilbahn zwischen Meran und Schenna bzw. Dorf Tirol begutachten und bewerten. Das Vorhaben soll über eine öffentlich-private Partnerschaft (PPP) finanziert werden und ist in Verbindung mit der Nordwest-Umfahrung und der Kavernengarage gedacht. Die beiden Projektvorschläge stammen von zwei Südtiroler Marktführern im globalen Seilbahnsektor: einerseits von der Bietergemeinschaft Leitner AG mit PAC AG und andererseits von der Bietergemeinschaft Doppelmayr Italia GmbH mit Pichler Projects GmbH, Edilmac F.llo Maccabelli GmbH und Seiser Alm Bahn AG

 

Bahn im Tunnel und über Brücke

 

Beide Vorschläge sehen eine Standseilbahn mit zwei Haltestellen in der Talsohle bei der Handwerkerzone Dorf Tirol und bei der Öffentlichkeit “Ofenbauer” vor. Der Küchelberg und die neue Umfahrung von Meran werden unterirdisch in einem Tunnel unterquert. Über den Talboden soll die Bahn auf einer Brückenkonstruktion fahren und teils ober-, teils unterirdisch ins Zentrum von Schenna geführt werden. Beide Bietergemeinschaften haben um einen Investitionsschuss des Landes und um eine Bereitstellungsgebühr in der Führungsphase angesucht die 30 Jahre beträgt.

“Beide Vorhaben werden nun aus technischer und wirtschaftlicher Sicht genauer unter die Lupe genommen. Wichtige Punkte bei der Bewertung sind unter anderem Mobilitätsangebot, Infrastruktur, Mehrwert für die betroffenen Gemeinden, die lokale Wirtschaft, die Menschen vor Ort und die Urlaubsgäste", erklärt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Analysiert wird auch, welche Investitionen seitens des Landes für das Schaffen der Anlagen und den Betrieb für 30 Jahre notwendig sind. In den Entscheidungsprozess werden laut Alfreider in einem nächsten Schritt “auf alle Fälle auch die Menschen vor Ort und natürlich die Gemeinden mit einbezogen”.

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Michele De Luca Mer, 12/16/2020 - 23:55

"PPP"... man sollte Vor- aber insbesondere die Nachteile solcher Finanzierungsmodelle äußerst gut kennen... z.B. hier bzw. hier ein paar Artikel, die sich auf Deutschland beziehen, die aber wegen der geäußerten Konzepte auch hier bei uns berücksichtigt werden sollten.
Darüber hinaus sind die Richtlinien für die Bewertung von ÖPPs im umfangreichen Beschluss Nr. 813/2018 der LR festgelegt, der leider für einen/e normalen/e BürgerIn praktisch altes Aramäisch ist, also absolut undurchsichtig bzw. unverständlich.
Welche ist die Stellung unserer Landespolitiker- und -Parteien zum Thema ÖPP?

Mer, 12/16/2020 - 23:55 Collegamento permanente