Economia | keine krise

Gut versorgt trotz Stillstand

Dass lebensnotwendige Dinge die Menschen auch in Corona-Zeiten erreichen, dafür sorgen allen voran LKW-Fahrer und freiwillige Einkaufsdienste.
Supermarket
Foto: Bernard Hermant on Unsplash

Für die allermeisten steht der Alltag wegen des Coronavirus still. Für andere hingegen gibt es keine Alternative als tagtäglich ihren Job zu tun – denn ohne sie würde ein ganzes System zusammenbrechen. Ärzte, Krankenpfleger, Apotheker und Zivilschutz stehen an vorderster Front, um das Virus in den Griff zu kriegen. Genauso wichtig aber sind jene in der zweiten Reihe, die häufig unsichtbar sind und die Versorgung der Bevölkerung garantieren.

Etwa die LKW-Fahrer. “Die Frauen und Männer, die auch in dieser schweren Zeit täglich hinter dem Lenkrad sitzen, zählen mit dem Krankenhauspersonal und den Verkäufern zu den wahren Helden dieser Stunden”, findet Elmar Morandell, Obmann der Warentransporteure im lvh. “Wir sorgen dafür, dass die Supermarkt- und Arzneiregale täglich wieder aufgefüllt werden und daher keiner in Panik geraten muss.” Zu den wichtigsten Lieferungen zählen laut Morandell derzeit Atemschutzmasken und Desfinektionsmittel, Medikamente, Nahrungsmittel, Treibstoff, aber auch Materialien und Werkzeuge für Handwerksbetriebe, die die Grundversorgung und Notfalldienste sichern. Stellvertretend für die LKW-Fahrer wünscht sich Morandell, “dass nach dem erfolgreichen Vorübergehen dieser Viruskrise eine neue Wertschätzung für unseren Berufssektor entsteht”.

Ab Mittwoch (18. März) werden auch die Freiwilligen des Weißen Kreuz aktiv, um ältere und kranke Menschen, aber auch Familien und Alleinstehende, die in diesen Tagen keine Möglichkeit zum Einkauf haben, zu unterstützen. Landesweit, sprich in allen 116 Gemeinden, startet ein Einkaufsdienst. Beantragt werden kann er unter der Nummer 0471 444 444 und täglich zwischen 8 bis 18 Uhr. Der Dienst ist kostenlos, bezahlt werden muss nur der Einkauf selbst. Die Zustellung erfolgt am selben Tag oder – nach Rücksprache – spätestens am Folgetag. “Unsere Freiwilligen wollen auch abseits ihrer Dienste auf dem Rettungswagen oder Krankentransport in dieser schwierigen Zeit ein Zeichen setzen”, freut sich Barbara Siri, Präsidentin des Landesrettungsvereins Weißes Kreuz. Der Einkaufsdienst ergänzt bestehende, lokale Dienste, die es in verschiedenen Gemeinden bereits gibt.

 

So auch in der einwohnerstärksten Südtiroler Kommune, der Landeshauptstadt Bozen. Dort bietet der Betrieb für Sozialdienste Bozen (BSB) seit dem heutigen Dienstag (17. März) einen Einkaufsservice mit Heimzustellung an. Der Dienst wird von einer Gruppe von Erzieherinnen der zur Zeit geschlossenen Kinderhorte versehen und ist – bis auf die Kosten für die Einkäufe – ebenfalls kostenlos. Für die Aktivierung des Dienstes und die Buchung der Hauszustellung kann der Dienst unter den Telefonnummern 0471 457778 und 0471 457779  bzw. den E-Mailadressen [email protected] oder spesa.domicilio@aziendasociale.bz.it von Montag bis Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr und von 13 bis 15.30 Uhr kontaktiert werden. Die Lieferzeit beträgt 24 bis maximal 48 Stunden. Die Zustellung erfolgt zwischen 10 und 15.30 Uhr.