Akademische Krankenpfleger/innen senken Sterberate

Bei der aktuellen Ressourcen-Diskussion im öffentlichen Gesundheitswesen sollten die Ergebnisse einer retrospektiven Beobachtungsstudie in "The Lancet" nicht unbeachtet bleiben: es besteht eine sehr evidente Beziehung zwischen Anzahl und Qualifikation der Krankenpfleger/innen und der Sterberate in Kliniken...
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale dell’autore e non necessariamente quella della redazione di SALTO.

http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(13)62631-8/abstract

http://www.welt.de/gesundheit/article125351207/Hochschulabschluss-senkt-Sterberate-in-Kliniken.html

Die Studie betrifft mehr als 420.000 Patienten in 300 Kliniken in 9 europäischen Ländern. Die untersuchte Patientengruppe war für chirurgische Eingriffe im Krankenhaus. Verknüpft wurden die Parameter Sterberate, Ausbildung und Arbeitsbelastung der Pflegenden. Individuelle Risiken der Patienten und technische Voraussetzungen wurden berücksichtigt. Man kam zu dem Ergebnis, dass mit jedem Patienten, den eine Krankenpflegerin mehr betreuen musste, das Risiko eines Patienten, innerhalb 30 Tagen nach der Einlieferung zu sterben, um 7% steigt. Gleichzeitig sinkt das Sterberisiko um 7%, wenn der Anteil der Krankenpflegerinnen mit Hochschulabschluss um 10% steigt.

Italien war in dieser Studie nicht vertreten, ist aber das einzige europäische Land, welches den universitären Bachelor-Abschluss für Krankenpfleger schon seit mehr als 15 Jahren obligatorisch gemacht hat. Unser Prozentsatz an universitär ausgebildeten Krankenpflegern ist daher weit höher als in allen anderen Ländern. Zum Vergleich: eine Studie an 49 deutschen Krankenhäusern hatte keine einzige akademisch ausgebildete Krankenpflegerin gefunden.

Fazit: Italien ist auf dem Ausbildungssektor Vorreiter (die WHO fordert die Akademisierung von Pflegekräften seit langem) und somit auf dem richtigen Weg. Es muss ein allgemeines Anliegen sein, dass auch bei der Arbeitsbelastung - d.h. konkret: Pflegerin pro Patient -  den zitierten Studien Rechnung getragen wird.