Politik | Bozen

Bye bye, Cecilia

Cecilia Stefanelli hat ihren Rücktritt als Gemeinderätin der Grünen eingereicht. In einer ersten Reaktion gesteht sie ihr Bedauern. Und dass ihr Abschied aus der Politik endgültig ist.

So richtig rausrücken wollte damit niemand. Dabei rumorte es nicht nur in den Redaktionen des Landes. Den ganzen Tag über häuften sich die Gerüchte, dass sie es getan hatte: “Cecilia Stefanelli hat am Vormittag gegen 11 Uhr ihren Rücktritt als Gemeinderätin eingereicht”, hieß es von mehreren Seiten. Offiziell bestätigen wollte es hingegen niemand. Bei den Grünen hielt man die Information unter der Hand, auf Nachfrage bei Bürgermeister Luigi Spagnolli ließ dieser nur kurz und knapp wissen: “Ich bin darüber nicht informiert.” Auch im Sekretariat des Bozner Gemeinderats konnte (oder wollte) man die Indiskretion lange nicht bestätigen. Erst Gemeinderatspräsident Luis Walcher ließ sich dazu hinreißen, das Offensichtliche kund zu tun. Per SMS antwortet er auf Anfrage von salto.bz kurz und knapp: “Stimmt.”

Cecilia Stefanelli selbst antwortet am Mittwoch Abend am Telefon. “Während der Versammlung am Montag hat sich die klare Tendenz gezeigt, welche Richtung die Mehrheit der Grünen einschlagen will”, beginnt sie einen Erklärungsversuch für ihren Rücktritt. Erneute Verhandlungen mit dem Bürgermeister seien für sie, im Gegensatz zu vielen Grünen, jedoch ein “tentativo inutile”. “Ich bin nicht die richtige Person für eine Neuauflage der Verhandlungen mit Spagnolli”, hatte Stefanelli immer wieder betont. Und wiederholt es auch am Telefon. “Wenn ich gewusst hätte, wie die Geschichte läuft, ich hätte nie kandidiert”, gesteht sie. Und doch tut es ihr jetzt Leid, sich aus dem Gemeinderat verabschiedet zu haben: “Mi dispiace sì. Perché non vedo alternative ai verdi, per un vero cambiamento sociale della città.”

Bedauern auch bei ihrem Parteiollegen. “Natürlich tut es mir Leid”, so die erste Reaktion von Tobe Planer nach Bekanntwerden von Stefanellis Rücktritt. Nur knapp vier Monate hat Planer neben Stefanelli im Gemeinderat gesessen. In Zukunft wird Marialaura Lorenzini ihren Platz einnehmen. Und auch gemeinsam zu den Verhandlungen mit Spagnolli gehen. Für Donnerstag steht ein erstes Treffen mit dem Bürgermeister an. “Marialaura ist überzeugt davon, dass dies der richtige Weg ist, ich hingegen bin, wie gesagt, die falsche Person dafür”, unterstreicht Stefanelli. Ist ihr Abschied aus dem Gemeinderat nun ein Abschied für immer aus der Politik? “Sicuramente sì”, die prompte Antwort der ehemaligen Bürgermeister-Kandidatin und mittlerweile Ex-Grünen-Rätin. Und wie sieht es mit einer möglichen Kandidatur für die Landtagswahlen aus? Dass die Grünen vorhätten, Stefanelli 2018 als Kandidatin dafür ins Rennen zu schicken, diese Hypothese hatte Luigi Spagnolli höchstpersönlich in den Raum gestellt. Darauf angesprochen, bricht Stefanelli jedoch in Lachen aus. “Das kommt überhaupt nicht in Frage, ich bin raus.” Was aber hat sie überhaupt dazu bewogen, in die Politik einzusteigen und für den Gemeinderat zu kandidieren? Stefanellis ehrliche Antwort: “Ci credevo.”