Gesellschaft | Gastbeitrag

Ärzte ohne Kompetenzen?

Was stimmt und was nicht: Faktencheck und “ganzheitliche” Demontage eines dilettantisch formulierten offenen Briefes, der gegen die Covid-19-Maßnahmen wettert.
Corona
Foto: Pixabay
Ok, Boomers. Lasst und über verzerrte Darstellungen und Fakten reden. Und vor allem über Wissenschaft und ihr Gegenteil. Das Thema wird unter anderem in einem “offenen Brief” an Arno Kompatscher und Thomas Widmann (und andere) angerissen. Oder, wie ich sagen müsste, schlampig zu Papier gerotzt.
Der Brandbrief trägt den Titel “Schluss mit der Panikmache”. Der Salto-Text fängt richtigerweise mit einer kurzen Vorstellung der Verfasser an. Da hätten wir einen Psychologen, zwei Ärztinnen und zwei Zahnärzte. Für alle fünf werden Doktorgrade angeführt. Das verleiht dem Brief zunächst einen Hauch von Kompetenz und Autorität, die sich bei genauerer Betrachtung aber schnell stark relativieren. Ein Fall von falscher Autorität. Aber das ist nicht das einzige Problem.
 
Ein Fall von falscher Autorität. Aber das ist nicht das einzige Problem.
 

Der Faktencheck

 
Die Statements einzeln im Faktencheck.
 
Statement: “Laut Alto Adige wird am gleichen Tag [7. August 2020] dem Land Südtirol die „maglia nera“ verteilt, weil wir mit diesen 12 positiven Testergebnissen im nationalen Vergleich die Provinz mit den höchsten Infektionszahlen sind.”
 
Check: Diese Aussage stimmt so nicht. Am 7. August verzeichnet der Zivilschutzbericht acht betreute Covid-19-Patienten, vier Neuinfektionen und fünf Fälle auf der Station in Gossensaß. Alto Adige berichtet ebenfalls von zwölf Neuinfektionen. Der schwarze Peter wird Südtirol von der Tageszeitung aber nicht für den einen Tag zugeschoben, sondern für den Zeitraum vom 29. Juli bis inklusive 4. August. In dieser Zeit gab es 48 Neuinfektionen. Zwar gab es andere italienische Regionen mit höheren absoluten Infektionszahlen. Aber damit die Zahlen einen sinnvollen Vergleich ermöglichen, muss man sie in Beziehung zur Bevölkerungszahl setzen. Also 48 von wie vielen Bewohnern im Trentino-Südtirol? Eine Quellenangabe der Autoren hätte geholfen. Aber die findet sich im gesamten Schmähbrief nicht.
 
 
Zuerst wird Paul Rösch erwähnt, mit seinem im Impfgegner- und Coronarebellen-Dunstkreis mit wenig Gegenliebe aufgenommenen Vorschlag, wieder Masken zu tragen, auch in der Öffentlichkeit. Dann kommt “der Branzoller Bürgermeister” zum Handkuss, der eine „flächendeckende Testung“ aus dem gleichen Grund fordert. Ich dachte, Giorgia Mongillo wäre eine Frau. Als Patient hätte ich große Schwierigkeiten, einem Arzt zu vertrauen, der Männlein von Weiblein nicht voneinander zu unterscheiden weiß. Wie kann so jemand irgendeine Faktenlage beurteilen? Es sei denn, Bürgermeisterin Mongillo hatte letztens eine geschlechtsangleichende Operation. In diesem Fall betrachten Sie bitte mein Argument als nichtig. In der literarischen Hölle gibt es übrigens einen Stammtisch für Menschen, die Wörter wie „Testung“ schreiben.
 
Statement: Seit Wochen werden die europäischen „Qualitätsmedien“ von steigenden Corona-Fällen und Infektionen beherrscht – und die Südtiroler Medien machen fleißig mit!
 
Check: Wäre es wörtlich gemeint, würde es stimmen. Die Qualitätsmedien berichten von steigenden Covid-19-Infektionen. “Corona-Fälle”, liebe Ärzte-Truppe, gibt es nicht. Entweder sind es Infektionen mit Sars-CoV-2, dem Coronavirus, oder Covid-19-Erkrankte. Sorry fürs Erbsenzählen, aber Ihr macht hier auf Präzision und seid dabei schlampig wie sonst kaum jemand. Was aber noch wichtiger ist: Der ironische Seitenhieb auf “Qualitätsmedien”. Wieder eine verallgemeinernde Behauptung, unbelegt und ohne Substanz. Sowas ist gefährlich, weil es das Vertrauen der Bevölkerung in Berichterstattung erodiert. Tendenzen, die Medien bewusst zu diskreditieren, finden sich besonders häufig unter Verschwörungstheoretikern. Das stimmt mich bei solchen “Experten” nachdenklich.
 
Schauen wir uns also kurz ein paar Beispiele von offizieller Seite an:
 
Robert Koch-Institut (RKI)-Bericht vom 11.08.2020: In den letzten Wochen ist die kumulative COVID-19-Inzidenz der letzten 7 Tage in vielen Bundesländern angestiegen und der Anteil an Kreisen, die keine COVID-19-Fälle übermittelt haben, deutlich zurückgegangen. Dieser Trend ist beunruhigend.
Bericht des europäischen Seuchenzentrums ECDC vom 12.08.2020: Die Fälle steigen weltweit nach wie vor an. Es gibt Unterschiede zwischen den Ländern. Italien ist aber immer noch unter den “Top 5”, mit mehr als 250.000 registrierten Fällen. In den letzten 14 Tagen waren es mehr als 4.700 Neuinfektionen dort.
 
Und ein paar Clips aus Berichterstattung der “Qualitätsmedien” (unter Anführungszeichen)
 
WHO meldet weltweiten Rekordansteig (Tagesschau, 01.08.2020)
U.S. coronavirus infections surpass 5 million (Washington Post, 10.08.2020)
 
 
Das sind nur wenige Beispiele. Tatsächlich lassen sich hunderte Artikel dazu finden, aber ich überlasse das Googeln Euch. Der Text ist auch so lang genug. Und um’s klar zu sagen: Natürlich unterliege ich mit meiner Auswahl genauso dem Confirmation Bias wie jeder andere Mensch auch. Es sind nichtsdestotrotz gültige Gegenbeispiele, die den hanebüchenen Behauptungen des Brandbriefes klar widersprechen.
Als Geisterfahrer auf der Autobahn kann man sich schließlich auch wundern, wieso alle anderen in die falsche Richtung fahren. 
Können sich die Medien irren? Na klar. Machen Medienleute Fehler? Klar, und wie. Kann es der Fall sein, dass sich alle Medien gleichzeitig täuschen? Theoretisch ja! Aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dafür? Als Geisterfahrer auf der Autobahn kann man sich schließlich auch wundern, wieso alle anderen in die falsche Richtung fahren. Man kann überall Lügen und Verschwörungstheorien der bösen, dummen Autoritäten wittern. Wenn man will.
 
Statement: “Anhand der Grafik des Südtiroler Zivilschutzes wird ersichtlich, dass die reale Virustodesrate wie jedes Jahr zum Frühsommer hin Richtung Null gegangen ist. [siehe Grafik unten]”
 
Check: Einen Vergleich “wie jedes Jahr” zeigt die Grafik nicht. Die Behauptung “wie jedes Jahr im Frühsommer” bagatellisiert die zugrundeliegende Ursache für die Tode und stellt damit Sars-CoV-2-Infektionen auf eine Stufe mit der alljährlichen Normalsituation an Todesfällen. Das erinnert an Suggestionen, dass Covid-19-Erkrankungen nicht gefährlicher als Influenza seien, oder dass sich das schon wieder von allein verzogen hätte. Letzteres ist aber ein klarer Fall von des Argumentum Ad Ignorantiam-Fehlschlusses. Keiner weiß es. Es handelt sich um reine Spekulation.
 
 
 
Statement: Es gibt so gut wie keine Erkrankten – und schon gar keine Todesfälle – mehr, auch weil man effiziente Therapien gefunden hat, welche das Warten auf eine Impfung unnötig macht.
 
Check: Der Teil mit wenigen Erkrankten und keiner Zunahme an Todesfällen stimmt. Das auf effiziente Therapien zurückzuführen, ist falsch. Das ist nicht nur ein logischer Trugschluss (nicht vorhandene Kausalität), sondern, es gibt keine bekannte spezifisch wirksame Therapie gegen Covid-19-Erkrankungen. Virushemmende Mittel wie Remdesivir wirken nur unter bestimmten Umständen, und auch da nur begrenzt. Dafür gibt es Auflagen (RKI-Bericht vom 06.08.2020), die etwa das Einleiten einer Studie bedingen und definieren, dass Patienten bereits eine Pneumonie aufweisen müssen, ehe sie das Medikament erhalten. Dass es also (in Südtirol) keine Erkrankten mehr gebe, weil man effiziente Therapien gefunden habe, ist Unsinn. Für eine Aussage wie “das Warten auf eine Impfung unnötig macht” aus den Mündern von Ärzten würde ich mit Schmackes eine Eselsmütze verleihen.
 
Statement: Seit 5. Juni hat es keinen Todesfall mehr gegeben in Südtirol, nicht einmal MIT Corona. Das ist Fakt!
 
Check: Wie schön wäre das. Keinen Todesfall mehr in Südtirol. Dann wären wir nicht nur die Insel der Glückseligen, sondern auch noch die Insel der Unsterblichen. Interessante Schreibweise mit Rufezeichen. Diese Art von Aufgeregtheit gehört eigentlich nirgendwo hin; ganz sicher aber nicht in die Wissenschaft. In Verschwörungsforen sieht man solche Schreibweisen häufiger.
 
Statement: Das Einzige, was zuletzt wieder leicht, fast unmerklich angestiegen ist, sind die positiv getesteten Menschen in Südtirol.
 
Check: Das stimmt, wobei auch die Anzahl derjenigen zu steigen scheint, die letztens unter dem Deckmantel der Wissenschaft Bereiche kommentieren, von denen sie keine Ahnung haben.
 
Statement: Die ganze Panik, die nun täglich medial ans Volk gestreut wird – um Masken, Social Distancing und freiwillige Tests zu fordern – ohne die schädlichen Nebenwirkungen auf gesundheitlicher, psychologischer, sozialer und ökonomischer zu berücksichtigen, beruht auf was???
 
Check: Kleines Sprach-Einmaleins: Beruht “worauf”. Ein Fragezeichen ist in der Regel genug, um eine Frage zu stellen. Auch dann, wenn’s eine rhetorische Frage ist. Inhalt: Was genau das unvollständige Satzfragment “ohne die schädlichen Nebenwirkungen auf gesundheitlicher, psychologischer, sozialer und ökonomischer zu berücksichtigen, beruht auf was???” heißen soll, ist unklar. Entweder ist es Kritik (die die Autoren aufgrund ihres Backgrounds kaum selbst ansprechen könnten, etwas Wirtschaft), oder es könnte ein bildlicher Ausdruck dessen sein, was mit Menschen passieren kann, wenn die Sauerstoffzufuhr durch Masken allzu lang unterbunden wird.
 
Statement: Ihr testet wie verrückt und findet Neuinfizierte. Wer definiert, wer infiziert ist? Der PCR-Test.
 
Check: Genau: Wer testet, findet Neuinfizierte. Was wäre die Alternative? Scheuklappen? Trump meinte ja auch, ohne Tests hätten die USA keine Coronafälle. Ein Geniestreich eigentlich. Weiter geht’s: “Wie verrückt?” Ein Blick auf die Zahlen. Südtirol hat 116.822 Abstriche gemacht (Stand: 11.08.2020) und dabei etwas mehr als 60.000 Personen getestet. Bei 532.080 Einwohnern (Stand: 31.12.2020 laut ISTAT), wären das knapp 219.600 Tests pro einer Million Einwohner. Damit liegt die Anzahl der Südtiroler Tests zwar bedeutend höher als die italienische, aber nur wenig höher als die russische, und immer noch hinter Dänemark und dem Vereinigten Königreich. Wenn wir also verrückt sind, gehören die Dänen und die Briten in die Klapse?
 
 
 
Statement: Das Land Südtirol gibt dauernd Zahlen über „Neuinfektionen“ heraus, ohne dabei anzugeben, welche Testvalidität, besonders welche Spezifität der PCR-Test hat. Es wird immer so getan, als wäre das Testergebnis die absolute Wahrheit, was eine 100%ige Verlässlichkeit dieses Tests suggeriert. Die gibt es aber nicht!
 
Check: Das stimmt. Einen wichtigen Teil des Gesamtbildes „vergessen“ die Autoren aber auch hier, weil sie Rosinen picken. Wenig überraschend haben die PCR-Tests eine gewisse Fehlerquote, wenn man so will. Wer genau wo suggeriert, dass die Methode perfekt sei, schreiben die Autoren wieder nicht. Vielleicht war auch aufgrund der vielen Rufezeichen einfach kein Platz mehr, um Quellen anzuführen. Insofern ist dies wieder eine unbelegte Behauptung, mehr nicht.
 
 
Zum PCR-Test: Die Aussagen bezüglich Spezifität stimmen zwar, sind aber nur ein Teil der Medaille. Die Spezifität beziffert im Prinzip die Falsch-Positiven, also im vorliegenden Fall fälschlicherweise als Covid-19-krank erkannten Menschen, während sie in Wirklichkeit gesund sind. Die Autoren beziehen sich unter anderem auf Prof. Dalpke, einen tatsächlichen Experten in puncto PCR-Genauigkeit. Derselbe Dalpke erwähnt übrigens, dass solche Falsch-Positiven extrem selten seien.
Genau: Wer testet, findet Neuinfizierte. Was wäre die Alternative? Scheuklappen?
Was Müller und Co. nicht erwähnen, ist die Sensitivität, der zweite wichtige Faktor in der Bestimmung der Genauigkeit von Testverfahren wie der PCR-Methode. Die Sensitivität bestimmt, wie viele tatsächlich Erkrankte von der Testmethode nicht erkannt werden. Diese Personen werden also unter Umständen als gesund deklariert. Ähnlich wie bei der Spezifität liegt die Sensitivität der PCR-Methode bei 97 bis 98 Prozent. Anders formuliert: Zwei von hundert Covid-19-Kranken gehen unerkannt wieder nach Hause. Überhaupt hängen Sensitivität und Spezifität selbst von mehreren Faktoren ab. Test ist nicht gleich Test, und die Qualität und mögliche Verunreinigung der Proben, sowie die von den Autoren erwähnte Verbreitung spielen ebenfalls eine Rolle.
 
Statement: Es wäre daher fundamental, die Testfehlerquote öffentlich zu machen, damit eine richtige Einschätzung der Lage auch dementsprechend der Bevölkerung weitergegeben werden kann.
 
Check: Transparenz ist schön, ja. Aber wieder muss ich raten, wie denn dieser Satz gemeint ist. Wer schätzt die Lage ein und gibt sie der Bevölkerung bei einer Veröffentlichung weiter? Schön, offenzulegen, wie sicher oder unsicher die Tests sind. Und dann? Die Methode ist dennoch der momentane Goldstandard in der Diagnostik. Aber nicht als alleiniges Werkzeug. Dazu gehören auch Voruntersuchungen, um die Aussagekraft zu steigern und Fehlerquote zu verringern. Das erwähnen die Autoren ebenfalls nicht. Passt vielleicht nicht so gut in die Argumentation und ist ein Paradebeispiel für Confirmation Bias.
 

Verschwörungsportal als Quelle

 
Mit Quellen haben’s die Autoren des Brandbriefes ohnehin nicht so. Und wenn eine auftaucht, dann sowas wie die folgende. Auweh. Was für ein Griff ins Klo:
 
Das zitierte Swiss Policy Research verleiht den Aussagen von Müller und Co. wieder einen Hauch von Autorität. Man möchte meinen, es handele sich um ein Staatsorgan. Es handelt sich aber tatsächlich um ein “alternatives Medium”, das bis Mai 2020 noch “Swiss Propaganda Research” (SWPR) hieß. Das Konsortium veröffentlicht anonym, bezichtigt Medien wie die NZZ und das Schweizer SRF als Propagandisten, besorgte Mitglieder verteilen Flugzettel. Felix Müller der NZZ am Sonntag schreibt in einem Artikel, dass hinter SWPR der Schweizer Daniele Ganser stecken könnte. Spannend! Historiker und Verschwörungstheoretiker Ganser war zu einem Vortrag nach Bruneck eingeladen, um darüber zu sprechen, ob man den Medien noch trauen kann. Organisator des Events: Der Verein “Primum non nocere”, eine Ansammlung von Impfmuffeln, 5G-Verteuflern und was sonst noch. Mit Ende Juli wurde der Verein allerdings aufgelöst. Webseite und Facebook-Seite wurden entfernt.
 
 
Statement: Am 9. Juni sagte die Technische Leiterin der Covid19-Notfall-Kommission der WHO, Frau Dr. Maria Van Kerkhove, dass laut ihren akribischen Studien mit Bewegungsprofilen in einigen Ländern herauskommt, dass Infizierte ohne Symptome – sogenannte „asymptomatische“ Infizierte – sehr selten andere anstecken können“!
 
Check: Das finde ich spannend. In der Tat forscht Virologin Van Kerkhove an Bewegungsprofilen. Es gilt hier aber zu unterscheiden: Van Kerkhove als Forscherin und Van Kerhove als WHO-Frontfrau. Ihre Behauptung auf der Genfer Pressekonferenz war zwar die, dass asymptomatische Infizierte andere selten anstecken. Aber langsam. Die WHO hat in offizieller Funktion, und Van Kerkhove selbst diese Aussagen stark relativiert:
 
“The majority of transmission that we know about is that people who have symptoms transmit the virus to other people through infectious droplets,” Van Kerkhove said. “But there are a subset of people who don’t develop symptoms, and to truly understand how many people don’t have symptoms, we don’t actually have that answer yet.” (Maria Van Kerkhove, 20.06.2020)
 
Auf der genannten Pressekonferenz sagt Van Kerkhove übrigens folgendes, um das Statement der fünf Autoren klarzustellen: Nicht ihre akribischen Studien, sondern Berichte aus Ländern, die Contact Tracing machen, deuten darauf hin, dass Infektionen über asymptomatische Infizierte nur selten seien. Sie zitiert eine Studie aus Singapur, die Contact Tracing betreibt, ohne auf deren Resultate einzugehen. Van Kerkhove sagt, es scheine selten zu sein, dass asymptomatische Fälle andere Menschen infizieren. Das heißt noch lange nicht, dass das auch belegt ist. Die Brandbrief-Autoren haben Van Kerkhove verwendet, um ihren eigenen Punkt zu untermauern und dabei ihren Standpunkt so dargestellt, als wäre die “sehr seltene Ansteckung” Gewissheit. Das ist irreführend, heißt Argumentum Ad Verecundiam und ist wieder ein Fehlschluss.
 
In der Tat gibt es Studien, die behaupten, dass asymptomatische Infizierte sehr wohl einen Einfluss auf die Übertragung des Sars-CoV-2-Virus haben und bis zu zwei Wochen nach einer Ansteckung, auch wenn sie asymptomatisch sind, das Virus übertragen. Einen eindeutigen wissenschaftlichen Konsens gibt es nicht, wie nicht nur Van Kerkhove selbst, sondern auch die WHO selbst einräumen. Die Darstellung der fünf “Experten” ist also unvollständig und irreführend (das ist höflich formuliert).
 
Statement: Daher empfiehlt die WHO seit Anfang Juni, nur real erkrankte Personen mit starken Symptomen zu isolieren. Die Pressekonferenz können Sie hier nachverfolgen:
 
Check: Nein. Diese Aussage ist falsch. Müller und Co. zitieren zwar eine WHO-Pressekonferenz, nehmen aber nicht die offizielle Quelle dafür her (stattdessen: Bloomberg). So wird das Statement aus dem größeren, differenzierten Gesamtkontext der PK gerissen. Die WHO hat am 17. Juni die Empfehlungen für die Isolation von Covid-19-Patienten veröffentlicht und aktualisiert. O-Ton (ohne die Referenzen):
 
For symptomatic patients: 10 days after symptom onset, plus at least 3 additional days without symptoms (including without fever and without respiratory symptoms)
For asymptomatic cases: 10 days after positive test for SARS-CoV-2
 
Dabei beruft sich die WHO auf Fallstudien mit asymptomatischen Fällen, speziell aus China. Also wieder mehrere Fragezeichen. Die Brandbrief-Schreiber führen weder genaue Quellen an noch den differenzierten Blickpunkt, den Van Kerkhove in ihren beiden Rollen sehr wohl darlegt.
 
Statement: Zudem scheint der von der Regierung verhängte Notstand laut einiger Juristen nur für andere Katastrophen, nicht aber für sanitäre Ausnahmezustände gesetzlich vorgesehen zu sein.

Check: Äh, what? Für die Ergreifung des Sinnes dieses sich als Satz verkleideten Schreibunfalls wird eine Belohnung in Höhe eines nicht-homöopathischen (also echten) Bieres ausgesetzt.
 

Gene und Nazis

 
Bis hierher war’s spannend genug. Der folgende Abschnitt des Brandbriefes ist Panikmache und strotzt vor Absurditäten, die Angst vor einem Impfstoff schüren.
 
Statement: Zur vielseitig immer wieder medial angepriesenen „Impfung gegen Covid19“ sei aus fachlicher Sicht folgendes angeführt: Diese „Impfung“ hat mit einer klassischen Impfung nichts zu tun, sondern ist eine neue Technologie, welche sich in die Proteinbiosynthese (Proteinherstellung) in unseren Zellen „einhackt“, die genetisch so manipuliert wird, das unsere Zellen als Kopiermaschinen für fremdes virales Protein benutzt werden!
 
Check: Ruhig Blut, Autoren. Sonst sterbt Ihr noch an Bluthochdruck und dessen Folgen, und nicht an Covid-19 oder sonstwas.
Zuallererst ist die mRNA-Methode nur ein möglicher Ansatz von vielen. Erprobt werden unter anderem auch und gerade in fortgeschrittenen Phasen (3) deaktivierte Covid-19-Erreger, ein Schimpansen-Schnupfenvirus und in einer Versuchsanordnung sogar der Tuberkuloseimpfstoff BCG. Laut WHO-Bericht vom 10. August 2020 befinden sich 39 Impfstoffe in der klinischen Bewertungsphase, sechs davon in Phase 3, könnten also möglicherweise zugelassen werden. Darunter befinden sich zwei Impfstoffe, die mit RNA arbeiten. Die Beschreibung der RNA-Impfstoffe der Autoren ist zwar nicht falsch. Die Darstellung wirkt aber hektisch (“!”) und negativ geframed: “Hacken” beispielsweise ist ein negativ beladener Begriff, der eine Straftat impliziert. Die Darstellung ist wieder einseitig verzerrt, RNA-Impfstoffe haben nämlich auch Vorteile, die die Brandbriefschreiber mit keinem Wort erwähnen:
 
 
“Impfstoffe mit unterschiedlich starker Immunantwort, die sich für Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Schwangere oder Kinder eignen, sind wünschenswert. Auch hängt von der verwendeten Methode möglicherweise die Dauer der Immunität ab, zu der eine Vakzine verhilft“, erklärte Cichutek. Da der Körper das Antigen wie eine Kopiermaschine selbst produziert, kann man zudem „nach dem Gentechnikgesetz oder der Biostoffverordnung unter reduzierten Sicherheitsbedingungen arbeiten“ [...]. Der Ansatz der genbasierten Impfstoffe gilt auch als vielversprechend, da diese relativ schnell in großen Mengen produziert und – sollte der Erreger mutieren – abgewandelt werden können”
 
Statement: Diese Genmanipulation an Menschen ist noch so wenig erforscht, dass sie es noch nie bis zur klinischen Erprobung an den Menschen geschafft hat. Nun soll sie unter dem Vorwand der Dringlichkeit direkt an Menschen zugelassen werden, wir wären dann die Versuchskaninchen. Eventuelle Folgeschäden, die massiv zu erwarten sind, gehen per Gesetz auf Kosten des Staates und somit Bürger! Die Pharmaindustrie erhält die Milliarden, übernimmt aber keine Haftung! Das alles widerspricht dem Nürnberger Kodex, der seit 1947 internationale Gültigkeit hat.
 
Check: Die Abschluss-Schimpftirade, die einmal mehr unterstreicht, wie unwissenschaftlich die Argumentation der Autoren ist. Richtig ist, dass RNA-Impfstoffe bisher noch nicht zur Anwendung gekommen sind. “Unter dem Vorwand der Dringlichkeit direkt an Menschen zugelassen werden” zeichnet ein falsches Bild von Unsicherheit und Schnellschusslösung. Fakt ist, dass RNA-Impfstoffe, genau wie alle anderen, klinische Studien durchlaufen und erst nach Bestehen dieser zum Einsatz kommen. Genau wie alle anderen Impfstoffe werden dies neuartigen mRNA-Impfstoffe auch an Menschen erprobt. Dass Folgeschäden “massiv zu erwarten sind”, ist Unsinn. Wer so etwas behauptet, sollte es mit seriösen Quellen belegen. Nebenwirkungen sind wie bei jedem Medikament nicht auszuschließen. Pauschal gegen die böse Pharmaindustrie zu wettern, ist aber in Verschwörungskreisen anzusiedeln.
Den kapitalen Abschluss-Bock schießen die fünf Verfasser aber mit dem Hinweis auf den Nürnberger Kodex ab. Der wurde als Folge der medizinischen Nazi-Verbrechen eingeführt, um Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorzubeugen.
Den kapitalen Abschluss-Bock schießen die fünf Verfasser aber mit dem Hinweis auf den Nürnberger Kodex ab. Der wurde als Folge der medizinischen Nazi-Verbrechen eingeführt, um Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorzubeugen. Bekanntermaßen wurden von Nazi-Ärzten illegale Medizinversuche gegen den Willen von Menschen und zum Schaden dieser unter Gewalt gezwungenen Versuchspersonen durchgeführt. Dass also neu entwickelte Impfstoffe dem Nürnberger Kodex widersprechen, und auch die kritisierten Covid-19-Hygienemaßnahmen, ist falsch. Und geschmacklos nebenbei.
 

Das Fazit

 
Diesem offenen Brief fehlt es an allem. Die illustre Gruppe von “Experten” ist nicht einschlägig qualifiziert, um die Themen ausreichend und hintergründig zu kommentieren. Das merkt man an den teilweise haltlosen Behauptungen, fehlenden Quellen und an der verzerrenden Darstellung. Die zahlreichen Ausdrucksfehler und die aufgeregte Ausdrucksweise mit vielen Rufe- und Fragezeichen tun ihr Übriges, um die Autoren eher in die Ecke der besorgten Wutbürger zu schubsen. Unterstellungen wie Verstöße gegen den Nürnberger Kodex sind selten gesehener Unsinn und schlichtweg falsch. Die Argumentation, die sich unter anderem auf verschwörungstheoretische Alternativmedien wie “SWPR” beruft, ist lachhaft (auch wenn man eher weinen sollte). Scheinargumente und Halbwahrheiten (also teilweise richtige Aussagen, die aber andere Aspekte klar auslassen) runden das Bild dieses Briefes ab. Der Text trägt den Titel „Schluss mit der Panikmache“, dabei ist er selbst genau das: Panikmache.
 
Das einzige, was an diesem Brandbrief brennen sollte, ist dieser unsägliche Wisch selbst.
 
 
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Hannes Bauer Do., 13.08.2020 - 19:37

Vielen vielen Dank. Den totalen Stumpfsinn, den diese "Ärzte" hier produziert haben, konnte man so nicht stehen lassen. Manchmal fragt man sich wirklich, ob gewisse Unis Ihre Abschlusstitel mittels Punktesammeln an der Tanke vergeben, anders kann man sich diplomierte Grallelen-dealer nicht erklären.

Do., 13.08.2020 - 19:37 Permalink
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gorgias Do., 13.08.2020 - 21:17

Antwort auf von Hannes Bauer

Da im Medizinstudium viel (auswendig) gelernt werden muss und man am Ende einen Doktor-Titel erhält, kann es hingegtäuschen dass es im Grunde eine praxisbezogene Ausbildung ist, die wenig mit einer echten wissenschaftlichen Ausbildung zu tun hat. Wissenschaftliches Denken ist höchstens am Rande vorhanden. So besitzen Mediziner von ihrer Ausbildung her kein intellektuelles Werkzeug um sich kritisch mit pseudowissenschaftlichen Müll auseinander zu setzen.
In den Vereinigten Staaten wird auch sauber zwischen PhD und M.D. getrennt um das auch klar zu stellen. Medizinische Doktor-Arbeiten werden üblicherweise in ein paar Monaten erstellt, während es für eine echte Doktorarbeit in der Regel mehrere Jahre braucht.

Do., 13.08.2020 - 21:17 Permalink
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gorgias Fr., 14.08.2020 - 18:47

Antwort auf von Martin Koellen…

Für die kritische Auseinandersetzung mit einem Thema wie eine Pandemie, braucht es wissenschaftliches Verständnis und das erhält man durch ein Medizinstudium nicht umbedingt.
Journalisten müssen auch recherchieren und Quellen sortieren. Und müssen sich eben auf Wissenschaftler stützen. Aber wenn man sieht wie viel Mist in den Medien verbreitet wird, ist es wichtig sich an Wissenschaftsjournalisten und -komunikatoren zu wenden.
Man siehe als Beispiel FONTUS, das auch positiv vom ORF erwähnt wurde: https://www.derstandard.at/story/2000087063932/selbstfuellende-wasserfl…

Fr., 14.08.2020 - 18:47 Permalink
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Klaus Hartmann Fr., 14.08.2020 - 19:57

Antwort auf von Peter Gasser

"Martin W. Angler ist Wissenschaftsjournalist mit angeborener Bullshit-Allergie. Er recherchiert gerade über Pseudowissenschaften wie Homöopathie, anthroposophische Medizin und sonstiges Geschwurbel."
Klingt eher nach Kreuzritter als nach seriösem Wissenschaftsjounalisten.

Fr., 14.08.2020 - 19:57 Permalink
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Martin Angler So., 16.08.2020 - 16:58

Antwort auf von Klaus Hartmann

Herr Hartmann, Sie können davon ausgehen, dass kein Wort zufällig in meinem Text steht. Das schließt die Kurz-Bio mit ein. Wer (Selbst-)Ironie erkennen hat, ist hier klar im Vorteil. Sehen Sie, meine Seriösität in Zweifel zu ziehen kann man machen. Dann wär's aber auch gut, das auf Fakten zu basieren. Anstatt aber mit ebensolchen Fakten aufzuwarten und das entsprechend zu untermauern (beispielsweise mit recherchierten Abmahnungen oder Presserügen gegen meine Person), werfen Sie das einfach mal in en Raum. Ich glaube zwar noch nicht, dass dies als Diffamierung gilt. Aber es ähnelt der Argumentationsweise, die ich unter anderem im Artikel hervorhebe: Einfach mal behaupten, ohne dafür Nachweise zu haben. Aber Sie können davon ausgehen, dass es diese Episode hier insgesamt als belustigende Anekdote in eines meiner (natürlich höchst unseriösen) nächsten Bücher schaffen wird. Insofern: Vielen Dank dafür. Für Material bin ich immer dankbar.

So., 16.08.2020 - 16:58 Permalink
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Profil für Benutzer Martin Koellensperger
Martin Koellen… Fr., 14.08.2020 - 20:11

Antwort auf von Peter Gasser

Man muss die selbsternannten Wissenschaftsjournalisten genauso kritisch hinterfragen, wie Blogger, Youtuber, Corona-Leugner und Zeugen Coronas.
Es braucht nämlich nicht nur das fachliche Rüstzeug (fachliches Hintergrundwissen, statistische Kenntnisse), um Studien korrekt zu interpretieren, sondern auch einen tieferen Einblick in die Welt der wissenschaftlichen Publikationen, von der Grant-Acquisition bis zum Review-Prozess, das Impact-Factor System und die Arbeitsweise der Fachgesellschaften, um wissenschaftlichen "Konsens" einzuordnen.
Auch ohne dies sollte auffallen, dass die Fachgesellschaften den Empfehlungen der Politik folgen und nicht die Politik den Empfehlungen der Fachgesellschaften. Dies ist der verkehrte Weg und führt zu einem Bias.
Was Wissenschaftsjournalismus angeht, der vorliegende Artikel übersteigt fachlich nicht das Niveau des Briefes der Alternativmediziner, den er abschätzig kritisiert; vom Stil her erinnert er mich an pubertierende Oberschüler, die testosterongesteuert ihren Professoren zeigen wollen, wo der Barthel den Most herholt. Es wundert mich, dass Sie darüber hinwegsehen.

Fr., 14.08.2020 - 20:11 Permalink
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Oliver Renzler Do., 13.08.2020 - 19:47

Wortwahl, Unterton und Punktierung dieses Kommentars sind dem kritisierten Text sehr ähnlich! Nur macht hier einer auf oberschlau - vor allem indem er alle Andersdenkenden mit dem Lieblingswort "Verschwörungstheoretiker" abkanzeln möchte. Dabei auch noch den Ganser zu nennen, ist etwa so, als wie wenn der kleine Neider am großen Baum zu nagen versucht. Beweisführung: einfach Daniele Ganser auf Youtube googlen und SELBST hören.

Do., 13.08.2020 - 19:47 Permalink
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Thomas Gurschler Do., 13.08.2020 - 22:14

Antwort auf von Martin Angler

Ich habe mir einiges von Daniela Ganser angehört. Ich kann beim besten Willen nicht erkennen wo er "Unsinn" redet. Vielleicht meinen Sie seine Theorie über den Einsturz von WTC 7. Kann man hinterfragen, ja. Er begründet jedoch immer wie er zu seinen Erkenntnissen gelangt und zitiert dabei unterschiedliche Fachleute und Experten. Er stellt jedoch immer klar, dass das seine Erkenntnisse anhand seiner Nachforschungen sind und andere Forscher aufgrund anderer Quellen auch zu anderen Ergebnissen kommen können.
Noch eine Kritik:
Unsere Leitmedien als alleinige legitime Informationsquelle zu benennen und jede davon abweichende Meinung als Verschwörungstheorie abzutun finde ich bedenklich. Als kritischer Mensch habe ich das Recht und auch die Pflicht mich umfassend zu informieren und mir dann eine Meinung zu bilden. Ich bin überzeugt, dass immer mehr Menschen das genau so sehen. Das merkt man auch daran dass ach so viele Menschen der Politik nicht mehr glauben, die täglichen Informationen der Leitmedien kritisch hinterfragen und beginnen selber Fragen zu stellen und dann auf "alternative" Informationsquellen ausweichen.
Es muss einen Grund für das weit verbreitete Misstrauen gegenüber der Obrigkeit geben. Vielleicht weil "Wer einmal lügt,...

Do., 13.08.2020 - 22:14 Permalink
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Profil für Benutzer Paul Schöpfer
Paul Schöpfer Fr., 14.08.2020 - 09:49

Antwort auf von Oliver Renzler

Dieser Artikel ist bis auf die Recherche zur Impfung und zur Aussage von Van Kerkhove mindestens gleich schlecht wie der kritisierte offene Brief.

Und genau das ist das Problem. Statt sich objektiv mit den Argumenten zu beschäftigen und diese differenziert zu beleuchten, wird alles verrissen. Aber das Ziel ist ja nicht das Volk aufzuklären, nein das Ziel ist es, alle die anders denken gleich zu diffamieren und als Verschwörungstheoretiker hinzustellen, damit ihnen das gemeine Volk ja nichts mehr glaubt.

Es gibt anscheinend nur schwarz oder weiss. Die einen glauben alles was die Medien schreiben, die anderen sind Aluhutträger. Dabei liegt die Wahrheit meist irgendwo in der Mitte. Oder glaubt hier wirklich jemand, dass auf der Demo vom 2.8.2020 unter 20.000 oder über eine Million Menschen waren?

Fr., 14.08.2020 - 09:49 Permalink
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler Do., 13.08.2020 - 21:20

Diese sachlich hervorragend ausgeführte Stellungnahme war notwendig, um den Esotherikspinnern, die es nicht einmal geschafft haben, einen fehlerfreien Brief zu schreiben, den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Do., 13.08.2020 - 21:20 Permalink
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Profil für Benutzer Klaus Hartmann
Klaus Hartmann Do., 13.08.2020 - 21:52

Um nicht falsch verstanden zu werden: den offenen Brief empfand ich gelinde gesagt als peinlich.
Aber aufgepasst: das Gewitter welches sich hier zusammen zu brauen droht ist nicht minder peinlich.
Die Kinder werden leider allzu oft mit dem Bade ausgeschüttet, wenn die gute alte Rechthaberei von uns Besitz ergreift. Und das Ganze nennen wir dann WAHRHEIT.

Do., 13.08.2020 - 21:52 Permalink
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Profil für Benutzer Ingo Dejaco
Ingo Dejaco Do., 13.08.2020 - 22:06

Danke für die sachlich fundierte Entblößung dieser wahnwitzigen Argumente.

Do., 13.08.2020 - 22:06 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Do., 13.08.2020 - 22:08

„Es gibt so gut wie keine Erkrankten – und schon gar keine Todesfälle – mehr, auch weil man effiziente Therapien gefunden hat, welche das Warten auf eine Impfung unnötig macht“:
das ist offensichtlich unwahr, ein fake new: der Lockdown und die Massnahmen haben die beginnende Pandemie gestoppt, und nicht *erfundene* Therapien (welche auch gar nicht genannt werden), die es nachweislich nicht gibt, welche zudem eine Impfung unnötig machen würden (Unwahrheit Nummer 2).
Wie kann man ernsthaft eine solche Aussage tätigen, ohne den Leser schlichtweg für blöd zu halten?
Das ist einfach gelogen, basta, und es wäre auch gelogen, wenn es der Papst unterschrieben hätte.

Do., 13.08.2020 - 22:08 Permalink
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Mich ael Sa., 22.08.2020 - 18:18

Antwort auf von Peter Gasser

"auch weil man effiziente Therapien gefunden hat"

Vielleicht meinte man damit, dass mittlerweile nicht mehr Hilfsarbeiter und (leider ebenso unqualifizierte) Militärangehörige nach einem "Schnellsiederkurs" Lungenmaschinen zusammenbasteln und diese dann von (leider wiederum unqualifzierten) Hilfskrankenschwestern angewendet wurden. Habe mir sagen lassen, dass man für das Bedienen dieser Lungenmaschinen eine fundierte fachspezifische Ausbildung benötigt. Kurz: es waren wesentlich mehr Maschinen im Einsatz als es das Personal dafür gab.

Sa., 22.08.2020 - 18:18 Permalink
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gorgias Do., 13.08.2020 - 22:33

Hier geht es nicht darum ob jemand ein guter Zahnarzt, Labormediziner, Allgemeinmediziner? oder Psychologe ist, sondern wie gut diese fähig sind epidemologische oder virologische Fachgebiete zu erfassen und korrekt wiederzugeben.

Dass die Medizin ihre Grenzen hat und manchmal die Behandlung schädlicher ist als das Leiden ist, haben Sie persönlich erfahren und da sind Sie sicher nicht der Einzige. Doch nun unkritisch diesen Hokus-Pokus zuzustimmen obwohl in diesem Artikel mehrfach aufgezeigt wurde wie wenig Kompetenz vorhanden ist bei diesen Personen über dieses Thema fachgerecht zu urteilen zeigt am ehesten auf, dass Sie entschlossen haben, das Ganze nur noch mit Scheuklappen anzugehen.

Do., 13.08.2020 - 22:33 Permalink
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Werner Beikircher Fr., 14.08.2020 - 07:07

Gut, dass hier noch ein paar Sachen seziert und aufgedröselt werden. Was mir immer noch dubios erscheint, ist der Impetus, mit dem Coronaskeptiker alles Sinnvolle, was unsere Sozialpartnerschaft unter großen Opfern zur Beherrschung der Pandemie geschafft hat, niederreißen wollen. Ist es der naive Egoismus, einfach wieder zurück zum Kindergarten auf der Straße oder die alleinige, pseudoutilitaristische Sorge um die Wirtschaft mit Inkaufnahme von "zeitnahem Sterben" einiger Bevölkerungsgruppen? Im zweiten Fall ist das Statement des Südtiroler Oberkochs zum Outing von positiv getesten Mitarbeitern nicht nur entlarvender Zynismus, sondern auch ein Schuß ins Knie, schärfer kann man an dem Ast, auf dem man sitzt, nicht sägen.

Ein zentraler Magnetpol aller internationalen Covid-Pegidas ist das Einschießen auf den PCR-Test. Warum eigentlich? Natürlich hat der Test, der in großen Qualitätssprüngen immer wieder verbessert wurde, eine minimale Fehlerquote bezüglich Spezifität und Sensitivität, die meistens auf fehlerhafte Abnahmetechnik oder ein falsches Zeitfenster zurückzuführen ist. Aber was ist das Benefit dessen Ablehnung, warum urgieren auch unsere 5 Ganzheitlichen derart, diese Tatsache quasi plebiszitär in der Bevölkerung zu verankern? Wer hat was davon?

Es ist leicht und billig, aus einer esoterischen Wolkenbank heraus mediales Sperrfeuer gegen ein zentrales Instrument der Coronastrategie zu inszenieren, ohne selber Lösungen anzubieten. Diagnostik und Analyse ist der zentrale Pfeiler jeder Therapie nicht nur in der Medizin, sondern jedes aufklärerischen Fortschritts.
Was sollen wir tun? Alles bleiben lassen in Hoffnung auf die Selbstheilung von Gaia (nach Millionen Toten), Diagnostik durch Handauflegen, Irisdiagnostik oder einfach würfeln.
Wenn ihr 5 Ganzheitlichen auch nur einen Funken Ehrgefühl habt, dann bringt jetzt nach eurer Philippika konkrete Ansätze, erklärt eure Diagnose, eure Kuren, eure Strategie.
Ein gepresstes Geplärre ohne wissenschaftlichen Background ist peinlich, das Fehlen jeglicher Alternative hilflos und dilettantisch.

Fr., 14.08.2020 - 07:07 Permalink
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Bernhard Oberrauch Fr., 14.08.2020 - 08:19

Antwort auf von Werner Beikircher

Sehr geehrter Herr Martin Angler, Sie sprechen den 5 Verfassern (einen Psychologen, zwei Ärztinnen und zwei Zahnärzte) die Kompetenzen ab. Sind Sie Arzt? Ihre Kompetenzen gehen aus Ihrem Schreiben nicht hervor.
Schauen Sie sich bitte gründlich die Seite https://www.ärzte-für-aufklärung.de/ an, da gibt es unzählige Ärzte, die eine wissenschaftliche, maßvolle und ganzheitliche Betrachtung einfordern. Im https://corona-ausschuss.de/ gibt es von Anwälten organisierte Anhörungen. Die Aussagen des Briefs der 5 Verfasser werden dort mehr als bestätigt.

Fr., 14.08.2020 - 08:19 Permalink
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Stefan S Fr., 14.08.2020 - 08:45

Antwort auf von Bernhard Oberrauch

Die "ganzheitliche Betrachtung" ist ein sehr guter Ansatz und diesen halte ich, aus eigener Erfahrung, für sehr wichtig vor allem in der Eingangsdiagnose.
Aber ich kann keinen Zusammenhang zu den Schutzmaßnahmen von Covid erkennen weil für mich ist jeder Arzt den ich nicht benötige ein "guter Arzt"
Kurzum, ich will das Virus nicht egal wie gut mein Immunsystem oder mein Arzt ist.

Fr., 14.08.2020 - 08:45 Permalink
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Christoph Moar Fr., 14.08.2020 - 08:49

Antwort auf von Bernhard Oberrauch

Hmmm.
Mir scheint, Herr Angler hat keine Meinungen verfasst, sondern zu jedem Punkt eine Argumentation und die nötigen Belege geliefert.
Selbstverständlich könnten ihm dabei logische und inhaltliche Fehler unterlaufen sein, die man nun nachweisen können müsste.

Statt ganz vage zu sagen, dass woanders Aussagen bestätigt werden, und man möge dieses und jenes lesen, und wer man überhaupt so sei, eine Kritik zu wagen, wäre ein wissenschaftlicher Diskurs der, dass Sie, Herr Oberrauch, dem Herrn Angler gleich, Punkt für Punkt seiner Argumentation auflisten und schlüssig und mit Begründung als falsch belegen.

Dass das viel mehr Mühen kostet, als unbelegte Behauptungen zu formulieren, sieht man an Umfang und Qualität von Herrn Anglers Text, würde ich meinen.

--
Ps
bedaure meine Antwort auch auf dem anderen Artikel, die Dublette war eigentlich nicht geplant und der Kommentar dort ein Versehen, den falschen Kommentar erwischt - der richtige Ort für dieses Thema ist hier, unter diesem Artikel.

Fr., 14.08.2020 - 08:49 Permalink
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Michael Steinwandter Fr., 14.08.2020 - 15:27

Antwort auf von Bernhard Oberrauch

Regel Nummer 1 (und wohl auch Nr. 2-6) in der Wissenschaft: Youtube und Wikipedia selbst sind keine verlässlichen Quellen ;-) Ich traue Martin zu, dass er seine Quellen gut recherchiert hat, zumal man als Wissenschaftler*in Zugriff auf Primärquellen hat und diese (wenn auch mühsam) durcharbeiten kann.
Hinweise wie "googlen Sie selbst und schauen sie auf Youtube nach" (zur Info: ebenfalls von Google) hört man zuhauf auf den "Hygiene-Demos" in Deutschland und erhalten wir Wissenschaftler gerade oft, lassen uns jedoch meist schmuntzeltn (oder doch weinen?).
Wenn schon "Google Scholar-en Sie selbst nach" bitte. :-)

Fr., 14.08.2020 - 15:27 Permalink
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Martin Angler Fr., 14.08.2020 - 20:08

Antwort auf von Bernhard Oberrauch

Hallo Herr Oberrauch,

Agglomerationen wie Ärzte für Aufklärung und der Corona-Ausschuss sind Vereine, die den Anschein erwecken, kritischerweise die Missetaten der Regierungen zu beleuchten. Weil sie offiziell klingen, halten viele diese für legitime und offizielle Quellen. So einfach ist das aber nicht. Zwar sind Ärzte dabei und auch Anwälte, aber schaut man sich Argumentationsweise und Quellendarstellung, die zitierten Koryphäen an, steckt hinter vielen Aussagen nichts als einfach nur Verschwörungsstänkereien, die einfach gegen das Etablishment feuern. Nicht weil ihre Argumente stimmen, sondern weil es eben Ärzte sind, und weil ihre Zusammenschlüsse offiziell aussehen, schreiben viele Leute ihnen die absolute Wahrheit zu. Das ist ein Fehlschluss. "Falsche Autorität" meint das: Menschen glauben autoritär erscheinenden (manchmal legitimerweise "autoritär", manchmal bloß heiße Luft), weil sie Doktorgrade als Gütesiegel ansehen.

Der entscheidende Punkt ist: Ärzte sind auch Menschen wie alle anderen. Auch unter ihnen gibt es einen gewissen Prozentsatz mit psychischen Problemen. Auch sie können sich irren. Ich möchte glauben, dass die meisten von ihnen eine Superarbeit leisten. Niemand stellt in Frage, wie wichtig Ärzte und Gesundheitspersonal für unsere Gesellschaft sind. Aber trotzdem sind alle menschlich, und einige von ihnen fallen auf Verschwörungstheorien herein. Es gibt über 400.000 Ärzte in Deutschland. Gerade einmal eine Handvoll meint, den geheimen Plan der Regierung aufgedeckt zu haben. Und diese Handvoll hat beschlossen, anstatt wissenschaftlich zu publizieren und ihre Arbeit und Behauptungen durch die kritischen Augen der Wissenschaftsgemeinde laufen zu lassen, auf YouTube und Facebook und alternativen Medien Stimmung zu machen. Das ist zwar kein Beweis für irgendwas, stimmt aber nachdenklich und wirft Fragen auf.

Ich spreche niemandem generell die Kompetenzen ab, ich stelle bestimmte Aussagen in Frage. Das ist ein Unterschied. Das ist es, was Journalismus tun muss: Fragen stellen und nicht Aussagen einfach für bare Münze nehmen. Und in puncto Kommentarfähigkeit der genannten fünf Autoren ist es angemessen, darüber nachzudenken und nachzufragen, wie sehr Menschen (auch wenn es sich um Ärzte handelt, oder vielleicht sogar besonders dann), einigermaßen unbeeinflusst wissenschaftlich argumentieren können, wenn sie sich mit pseudowissenschaftlichen Disziplinen wie Homöopathie und anthroposopischer Medizin schmücken, wenn jemand wie "Dr. Gutweniger" einen Doktorgrad anführt, den er nicht erworben hat (sondern einen Magister mit in Südtirol üblicher Anerkennung an einer ital. Universität).

Gilt auch etwa für Sara Cunial. Sie ist einschlägig als Impfgegnerin bekannt, gegen 5G und wollte eine Klage gegen Bill Gates einleiten. Dabei ist sie Chemikerin. Was weiß sie über Pandemien? Genauso viel wie Sie und ich. Schicken Sie mir gültige Quellen, keine Facebook- und YouTube-Videos, sondern harte Studien. Dann schau ich rein.

Mit besten Grüßen.

Fr., 14.08.2020 - 20:08 Permalink
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Profil für Benutzer Bernhard Oberrauch
Bernhard Oberrauch Fr., 14.08.2020 - 20:59

Antwort auf von Martin Angler

Hallo Herr Martin Angler!
Sie wollen gültige Quellen?
Sie haben geschrieben: "Statement: Seit 5. Juni hat es keinen Todesfall mehr gegeben in Südtirol, nicht einmal MIT Corona. Das ist Fakt!

Check: Wie schön wäre das. Keinen Todesfall mehr in Südtirol. Dann wären wir nicht nur die Insel der Glückseligen, sondern auch noch die Insel der Unsterblichen. Interessante Schreibweise mit Rufezeichen. Diese Art von Aufgeregtheit gehört eigentlich nirgendwo hin; ganz sicher aber nicht in die Wissenschaft. In Verschwörungsforen sieht man solche Schreibweisen häufiger."

Achtung: mit "Todesfall" ist hier gemeint "Todesfall an oder mit Corona". Das Wort "Todesfall" muss man im Zusammenhang lesen. Als Wissenschaftsjournalist tun Sie das sicher.
Auf der Seite der Provinz lese ich aber als Bestätigung der Verfasser des Briefes heraus:
http://www.provinz.bz.it/sicherheit-zivilschutz/zivilschutz/aktuelle-dat...
04.06.2020: 292 Verstorbene (kumulativ)
13.08.2020: 292 Verstorbene (kumulativ)
Es ist also zwischen 4.Juni und 13.August keine Person weder an noch mit Covid 19 verstorben.
Sie beschreiben sich selber als "Wissenschaftsjournalist mit angeborener Bullshit-Allergie".
Dann verstehe ich aber nicht, dass Sie als "Fakten-Checker" die Fakten nicht lesen können, und selber alles andere als sachlich schreiben: "...Interessante Schreibweise mit Rufezeichen. Diese Art von Aufgeregtheit gehört eigentlich nirgendwo hin; ganz sicher aber nicht in die Wissenschaft."
Ich würde es besser sehen, dass ein offizieller Untersuchungs-Ausschuss eingerichtet wird, wo Experten ALLER Seiten angehört werden, als dass sich hier auf Salto die Kommentatoren sich gegenseitig so stark angreifen. Bei so starken Einschränkungen der Grundrechte wäre das das Mindeste, was die Politik machen müsste.

Fr., 14.08.2020 - 20:59 Permalink
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Profil für Benutzer Martin Angler
Martin Angler So., 16.08.2020 - 17:06

Antwort auf von Bernhard Oberrauch

Darauf eine kurze Antwort. Lesen Sie bitte genau:

"Seit 5. Juni hat es keinen Todesfall mehr gegeben in Südtirol, nicht einmal MIT Corona. Das ist Fakt!" (das war das Statement der Autoren).

Mein Kommentar mit Seitenhieb dazu bezieht sich ganz klar auf die Tatsache, dass das Statement, so geschrieben, nur eins aussagt: *Niemand, egal woran, ist seit dem 5. Juni in Südtirol gestorben*. Das kann man gern Erbsenzählen nennen. Nichtsdestotrotz ist dies nur einer von vielen Hinweisen darauf, wie ungenau die Autoren argumentieren, und wie wenig Präzision sie in ihren Brandbrief gesteckt haben.

So., 16.08.2020 - 17:06 Permalink
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ceteris paribus Fr., 14.08.2020 - 09:29

Ich bedanke mich für die dargelegten Fakten.

Eben wegen dieser nachvollziehbaren Faktenlage würde der Text besser ohne die spitzen Formulierungen und Titulierungen auskommen - der Ton wäre sachlicher, seriöser und vor allem wissenschaftlicher - was wohl im Sinne vieler hier wäre.

Trotzdem eine wichtige Entgegnung, und ein Fanal an alle die sich zu diesem Thema äußern wollen: schreiben Sie ruhig offene Briefe, Kommentare, Essays usw., aber wenn Ihre Standpunkte nicht stichhaltig sind, werden sie von der Salto-Community gnadenlos zer- und widerlegt - ganz gleich wer Sie sind.

Fr., 14.08.2020 - 09:29 Permalink
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Klaus Hartmann Fr., 14.08.2020 - 12:03

Sehr geehrter Herr Angler,
danke für Ihre Darlegungen. Die 5 Herrschaften haben sich einen ordentlichen Schuss vor den Bug verdient.
Bitte beantworten Sie mir aber bitte noch folgende Fragen:
Sie schreiben,
„Das erinnert an Suggestionen, dass Covid-19-Erkrankungen nicht gefährlicher als Influenza seien, oder dass sich das schon wieder von allein verzogen hätte. Letzteres ist aber ein klarer Fall von des Argumentum Ad Ignorantiam-Fehlschlusses. Keiner weiß es. Es handelt sich um reine Spekulation.”
Wen meinen Sie mit „Keiner weiß es“ und worauf bezieht sich Ihrer Meinung nach diese Unwissenheit bzw. Spekulation?
Dann schreiben Sie:
„Der Teil mit wenigen Erkrankten und keiner Zunahme an Todesfällen stimmt.“
Dass der Grund hierfür nicht die „obskuren“ Therapien sein können, von denen die 5 Experten schwafeln, haben Sie überzeugend dargelegt. Worauf würden aber Sie diesen Umstand (aus wissenschaftlicher Sicht) zurückführen?
PS:
Irritiert hat mich, dass Sie die Sorge um soziale, psychologische und ökonomische Folgen (ich würde kulturelle und politische Folgen hinzunehmen) der zur Eindämmung der Pandemie ergriffenen Maßnahmen mit Spott und Abwertung abtun, indem Sie Ihren Fokus ausschließlich auf die (zugegebenermaßen) horrende Satzkonstruktion der Autoren legen. Aber vielleicht müssen wir zur Beantwortung dieser Fragen und Sorgen noch ein wenig warten. Aus den Augen dürfen wir sie aber auf keinen Fall verlieren.

Fr., 14.08.2020 - 12:03 Permalink
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Profil für Benutzer Massimo Mollica
Massimo Mollica Fr., 14.08.2020 - 12:36

Ringrazio il dott. Martin Angler per questo bellissimo articolo, che mi rinquora dopo aver letto, per errore, la lettera da lui stesso analizzato. Che mi ha causato non poca inquietudine e fastidio.

Fr., 14.08.2020 - 12:36 Permalink
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Profil für Benutzer Michl T.
Michl T. Fr., 14.08.2020 - 15:54

danke für das bloßstellen der miesen Melange aus Ignoranz und Vorsatz (denn Ärzte haben die Möglichkeit sich zu informieren wenn sie nicht a priori das Wissen besitzen, deshalb ist das keine Fahrlässigkeit).
Wie aus dem Lehrbuch der Entlarvung von Bullshit - The Demon-Haunted World: Science as a Candle in the Dark von Carl Sagan

Fr., 14.08.2020 - 15:54 Permalink
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Profil für Benutzer Waltraud Astner
Waltraud Astner Fr., 14.08.2020 - 18:23

Super Kommentar Herr Kirchler, der punktgenau die Blößen offen legt. Wer darin, wie einige hier, eine sachliche Antwort auf den Brief der 5 Ärzte sieht, der muss schwer unter Wahrnehmungsstörungen leiden. Aber da sieht man es wieder, wer es wagt Kritik an den Maßnahmen der Corona Kirche zu äußern kommt gnadenlos vor die Inquisition. Zu den medizinischen Aspekten kann ich nichts sagen, da ich anders als angeblich viele hier darin nicht beschlagen bin. Was aber alle beunruhigen müsste ist der Aspekt des Aussetzens der Menschenrechte so einfach von heute auf morgen. Man hat nichts Besseres zu tun gewusst als die Maßnahmen einer Diktatur (China) zu übernehmen und dies gänzlich ohne Evidenz . Auch dass dadurch viele Personen vor allem Jugendliche, Frauen und Kinder schwere Schäden physischer und psychischer Natur an ihrer Gesundheit in Kauf nehmen mussten war vorherzusehen, scheint aber niemanden zu kümmern. Dass so etwas überhaupt geschehen konnte müsste alle Alarmglocken schrillen lassen. Aber nein, das Problem ist nicht das Aussetzen der Menschenrechte, das Problem sind jene die es wagen einen Hauch an Kritik zu üben , diese werden gnadenlos niedergeschrieben. Aber wahrscheinlich sind wir von China wirklich nicht mehr weit entfernt

Fr., 14.08.2020 - 18:23 Permalink
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Profil für Benutzer Elisabeth Garber
Elisabeth Garber Fr., 14.08.2020 - 19:39

Antwort auf von Waltraud Astner

Nein @Frau Astner, wir, die Kritiker* der 5 Kritiker*, leiden nicht unter Wahrnehmungsstörungen oder - wie @Dr. Koellensperger immer wieder blumig streut - unter kritikloser Ahnungslosigkeit. Wir bilden uns, so gut es geht, laufend fort. Aber wir haben andere Quellen als Sie und Gleichgesinnte.
PS: Die Opferrolle könnten die Corona-Massnahmen-Gegner* ablegen und dafür öfters einen Mund-Nasenschutz anlegen. Und zwar aus gnädiger Rücksichtnahme, wenn es schon an Überzeugung fehlt.

Fr., 14.08.2020 - 19:39 Permalink
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Profil für Benutzer Waltraud Astner
Waltraud Astner Fr., 14.08.2020 - 22:33

Antwort auf von Elisabeth Garber

@Garber
Wie gesagt, vom medizinischen Aspekt (Coronabehandlung) habe ich keine Ahnung. Schön dass Sie sich darin weiterbilden und somit wie Herr Angler auch anscheinend mitreden können. Die Wahrnehmungsstörungen bezogen sich nicht auf die Kritiker der 5 Kritiker sondern auf jene Schreiber hier (weiß nicht warum sich Frau Garber im speziellen angesprochen fühlt), die die Antwort des Herrn Angler als SACHLICH bezeichnet hatten, was doch für jeden, nicht nur für Herrn Kirchler, allein schon an der Ausdrucksweise ersichtlich sein sollte, dass sie das NICHT ist. Genau lesen hilft da weiter wer gemeint war.
@Angler
Ich weiß nicht wie Sie darauf kommen, dass ich ideologisch beim Trollen dabei sein soll. Aber meine Argumente vom Aushebeln der Menschenrechte und dem Anrichten von unermesslichen Schäden an der physischen und psychischen Gesundheit vor allem an den sozial Schwächsten durch den Lockdown, das ist natürlich ideologisch der falsche Ansatz, gell @Frau Garber. Aber der Mund-Nasenschutz hilft da sicher weiter.

Fr., 14.08.2020 - 22:33 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz So., 16.08.2020 - 13:18

Antwort auf von Waltraud Astner

"They estimated 3.2 million people would have died by 4 May if not for measures such as closing businesses and telling people to stay at home.
That meant lockdown saved around 3.1 million lives, including 470,000 in the UK, 690,000 in France and 630,000 in Italy, the report in the journal Nature shows."
https://www.bbc.com/news/health-52968523

So viel zum Schaden, den der Lockdown angerichtet hätte.

So., 16.08.2020 - 13:18 Permalink