Rendering Kaunertal-Langtaufers
Oberländer Gletscherbahn AG
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Gastbeitrag

Kaunertal und Corona

Über das richtungsweisende Signal der Landesregierung und das Umdenken, das es nach Corona braucht.
Von
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Elisabeth Ladinser18.04.2020
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Kommentare

Bild des Benutzers Albert Willeit
Albert Willeit 18.04.2020, 14:37

Ein richtungsweisendes Signal der Landesregierung sehe ich bei dieser Ablehnung nicht. Sie konnte nämlich gar nicht anders als nein sagen, weil alles dagegen sprach und sogar ein Großteil der lokalen Bevölkerung sowie die Touristiker um die Ferienregion Reschenpass diese Verbindung ablehnten! Trotzdem hat die Landesregierung die Entscheidung immer wieder hinausgezögert, nachdem neben dem negativen Gutachten des Umweltbeirates auch das erste sozioökonomische Gutachten negativ war und das zweite nicht eindeutig positiv. Diese neue Form des sozioökonomischen Gutachtens wurde von der Politik dazu erfunden, um den negativen Umweltgutachten etwas entgegensetzen zu können. Somit wird der wirtschaftliche Aspekt über jenem der Umwelt gestellt. Was nicht passt, wird eben passend gemacht.
Deshalb ist hier vor allem der Bevölkerung und den Touristikern für ihre zukunftsweisende Haltung zu danken.

Bild des Benutzers Sebastian Felderer
Sebastian Felderer 18.04.2020, 17:08

Wenn ich Frau Landesrätin Kuenzer und auch Frau Landinser richtig verstehe, dann könnte corona den politischen Entscheidungsträgern zu etwas Hausverstand verholfen haben, der sich in Zukunft zwischendurch gegen das pragmatische Parteidenken durchsetzen könnte. Es wurde oft so getan, also ob dieses Projekt wirklich zum Abwägen war, Vorteile gegen Nachteile, Umwelt gegen Wirtschaft. War es nicht, in keinem Moment. Es war von Anfang an ein Missgeburt für Langtaufers, ein taktischer Schachzug der Kaunertaler, das schöne Langtauferertal, eines der wenigen Täler ohne Trasnsitverkehr, als Zubringerdienst für ihr Gletscherskigebiet zu missbrauchen. Auch dem herrlichen Melagerbecken einen riesen Parkplatz aufzuhalsen und den Dreck und Lärm eines täglichen Verkehrsaufkommens zu vererben. Wer hier auch nur einmal überlegt, ob das Sinn macht, der hat schon verloren. Der ist umweltmäßig nicht zu retten. Auch wirtschaftlich nicht, denn Langtaufers hat nicht die Bettenkapazität, die aus einer solchen Investition wirtschaftlichen und nachhaltigen Nutzen ziehen könnte. Also bleibt nur eines übrig, die Partei und ihre Strategie. Da spielt der große Vogel eine Rolle, wie der Hotelier vor Ort. Das Blickfeld Oberland kann es nicht gewesen sein, denn zu frisch sind die Investitionen in das Skigebiet Schöneben mit dem Zubringerdienst von St.Valentin her. Diese Investition wäre Ausgleich genug gewesen für viele Jahre. Nein, die Europaregion exerziert am Sonntag Zusammenarbeit im Kulturellen und am Montag forciert sie solchen Unsinn. Ich danke der Landesregierung nicht für diese Entscheidung. Die hätte nie anders ausfallen sollen und dürfen. Ich danke corona für dieses Aufkeimen von Hoffnung auf etwas mehr Hausverstand. Der ins Auge gefasste Neubau der Weißkugelhütte mit 7 Millionen Euro für eine Biwakschachtel, mehr kann es nicht werden auf dem geplanten Standort, wäre die nächste Gelegenheit, Hausverstand anzuwenden. Doch vielleicht geht es in Zukunft gar nicht mehr so sehr um den Hausverstand. Vielleicht zwingen die notwendigen Investitionen in die Sanität, auch in die kränkelnden Betriebe, zum Umkehrschub. Dann hört endlich das Umdieohrenschmeißen von Millionen für zweifelhafte Projekt ein Ende. In der Sanität werden die Drohungen, Abteilungen zu schließen, nun endlich ein Ende haben und das Aufstocken wird dem Land Hunderte von Millionen Euro kosten. Corona hat auch das geschafft. Corona sei Dank. Wer weiß, was corona noch alles in Bewegung bringt.

Von den 14.051 Ansteckungen im Ausland erfolgten 9.526 in Österreich, danach folgt Italien mit 1.631 Nennungen. Italien liegt damit sogar noch hinter Tirol, fast 4000 deutsche Touristen steckten sich in Nordtirol inklusive Kaunertal an. In keinem anderen Land als Österreich – abgesehen von Deutschland selbst – haben sich so viele Deutsche angesteckt. Das berichtet der Standard (https://www.derstandard.at/story/2000117013701/mehr-als-5-000-tirol-urla...) und die Vinschger können sich freuen, dass das Kaunertal hinter den Bergen praktisch unerreichbar ist. Abstand halten tut gut.

Bild des Benutzers Georg Lechner
Georg Lechner 22.04.2020, 14:33

Bei den Ansteckungen im Kaunertal hat vermutlich die Profitgier mitgespielt:
Warnungen aus Island hinsichtlich Ischgl wurden in Ö. ignoriert:
https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wissen/mensch/2055727-Wie-Islan...
Das hängt möglicherweise mit der Verfilzung der Tiroler Seilbahnbetriebe mit der Landespolitik zusammen, die der Tiroler Blogger Markus Wilhelm aus Umweltschutzgründen schon in früheren Jahren thematisiert hat.

Bild des Benutzers Sepp Bacher
Sepp Bacher 22.04.2020, 18:49

Im Kaunertal gibt es wohl keine sehr bedeutende Urlaubsorte wie Ischgl. Verwechseln Sie da nicht das Kaunertal mit dem Paznauntal? (ist aber unwichtig)

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