Politik | Sexismus

Kevin ist nicht allein zu Haus

Ein persönlicher Kommentar zur Sache "Masocco".

Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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Foto: Pixabay

Die unsäglichen Aussagen von Gemeinderat Kevin Masocco im Hinblick auf die „geile DJ zu vergewaltigen“ haben zu Recht einen Sturm der Entrüstung ausgelöst und sind auf das Schärfste zu verurteilen.

Offen ist allerdings noch die Einordnung dieser Aussage. Denn es handelt sich bei Kevin Masocco nicht um einen Einzelfall oder um eine Ausnahme. Im Gegenteil, Masocco ist die logische Folge, das Naturprodukt einer bestimmten Art, den öffentlichen Diskurs zu führen. Die Aufbauarbeit von Berlusconi und Salvini steht in einer direkten Linie zu Masoccos Audionachricht. Die Verrohung und Brutalisierung hat viele Zwischenschritte gemacht, auch in Südtirol und leider meist mit stiller Zurkenntnisnahme der Öffentlichkeit.

Siehe Lega-Exponent Sergio Armanini, der 2014 auf eine Recherche der Journlistin Silvia Fabbi mit dem Wunsch nach 100 Vergewaltigungen in Nigeria reagierte.

Siehe die Angriffe der Lega-Gemeinderäte in Bozen auf die Stadträtin Lorenzini, deren Konterfei sogar auf 500-Euro-Scheine gedruckt wurde, um auf „ihre“ Verschwendungssucht hinzuweisen (obwohl sie für öffentliche Arbeiten gar nicht zuständig ist!)

Siehe im selben Kontext den Post des „Onorevole“ Maturi, der dieselbe Stadträtin der öffentlichen Häme preisgibt, weil sie auf einer Demo war, anstatt „Schnee zu schöpfen“ (wofür im Übrigen ebenfalls der Stadtrat für öffentliche Arbeiten zuständig wäre).

Es ist wichtig, sich dies vor Augen zu halten, denn es zeigt auf, wie sehr man sich auf die Feindbildkonstruktion verlassen kann. Da funktioniert einfach eine grüne Stadträtin besser als ein SVP-Assessor.

Sexismus geht immer.

Rassismus ebenso.

Hierzu könnte man natürlich Romane schreiben. Ich möchte indessen nur eine kleine Anekdote bringen, letzthin passiert im Landtag. Vizelandtagspräsidentin Rita Mattei antwortet auf die Frage eines Eurac-Winterschool-Teilnehmers nach dem Migrationsproblem in Südtirol: „Die Asylanten, die Tag und Nacht herumlungern ohne etwas zu tun, während die normalen Menschen nicht wissen, wie sie ans Monatsende kommen“. Was fast schon harmlos klingt, birgt eine ebenso krasse wie willkürliche Unterscheidung zwischen „Normal“ und „Nicht-Normal“. Unterscheidungen, die in der Menschheitsgeschichte immer noch Unheil gebracht haben – aber auch viel Zuspruch und Konsens.

Will sagen: Kevin Masocco ist kein „Fehler im System“, sondern ein intrinsischer Aspekt des Systems Lega. Unsägliches sagbar machen, willkürlich unterscheiden, auf Schwächere eindreschen, Frauen lächerlich machen, das alles ist nicht Produkt eines einzelnen, vielleicht etwas minderbemittelten jungen Spunds, sondern das Gewinnerkonzept einer Partei, die gerade deshalb derzeit große Erfolge feiert.

Wir sollten uns wegen Kevin Masocco aufregen, natürlich, und protestieren gegen seine dämlichen Aussagen.

Dabei dürfen wir nicht vergessen, aus welchem Haus er kommt - und leider ist er nicht allein zu Haus.

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Sepp.Bacher Mo., 18.02.2019 - 15:17

"Die Aufbauarbeit von Berlusconi und Salvini steht in einer direkten Linie zu Masoccos Audionachricht." Berlusconi hat sicher viel sexistisch geprahlt. Mit grober Sprache Frauen und Frocci oder Finocchi verbal erniedrigt hat wohl mehr Umberto Bossi. Und ich sehe - zumal in Bozen und in politischer Funktion - Kurt Pancheri und Masocco wohl eher in dessen Tradition!

Mo., 18.02.2019 - 15:17 Permalink
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Hans Hanser Di., 19.02.2019 - 08:33

Antwort auf von Armin Mutschlechner

P.S.: die Fäkalsprache von Armin Mutschlechner ist selbstverständlich auf der gleichen Ebene zu verurteilen wie das Gedankengut von Kevin Masocco oder die Verklärungsmethoden von OH. Einfach nur abscheulich, wie können Sie mit dieser Rhetorik bloß mit Jugendlichen arbeiten? Sie sind sich Ihrer Rolle offensichtlich nicht im Klaren bzw. eindeutig überfordert.

Di., 19.02.2019 - 08:33 Permalink
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Andreas gugger Mo., 18.02.2019 - 19:30

genau
wie lange wartet das Community Management sie endlich fur die Ewigkeit aus diesem Forum rauszuschleudern.

Mo., 18.02.2019 - 19:30 Permalink
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Ludwig Thoma Mo., 18.02.2019 - 20:31

Vielleicht weil bald wieder 70 Kommentare hier stehen, in denen es nicht mehr um den Artikel, sondern darum geht, dass sich Nutzer Oliver H. falsch verstanden fühlt?

Mo., 18.02.2019 - 20:31 Permalink
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Christoph Moar Mo., 18.02.2019 - 20:53

Das einzig Positive an dieser ganzen Geschichte - inklusive den Kommentaren hier - ist der heutige Rücktritt Masoccos. Von vermeintlichen Männern, die zwar das Maul groß aufreißen, um einen frauen-, nein, menschenverachtenden Spruch loszulassen, und die dann nichtmal die Eier haben zu dem Mist zu stehen, den sie verbockt haben, gibts wahrlich schon zu viele. Feige den Sachverhalt verneinen - negare fino all'evidenza - und selbst bei diesem letzten Schritt nicht Demut walten lassen, sondern die Schuld der vermeintlichen eigenen Jugend und Unerfahrenheit, und dem medialen Druck, in die Schuhe schieben.

Zum Fremdschämen und kaum zu ertragen sind vor allem die Kommentare hier. Da zündet man Nebelkerzen über konservative Frauenbilder, die von Anmut, Eleganz, Stil und Respekt geprägt seien, während Frau Foppa zurecht! von Leuten wie (bei-spiels-wei-se) Salvini (schon mal an #ledonnediormea erinnert?) oder anderen Exponenten der Rechten spricht, die keinen Tag verstreichen lassen, ohne sexistische Beleidigungen auszusprechen. Unversehens ist man gezwungen, einen veritablen Fall von #toomuchinformation zu erleben, mit einer bildlich ausgeschlachteten pornografischen Darstellung, die auch wirklich völlig unnötig zur Darlegung der eigenen Sichtweise ist - und in diesem Medium nun für alle Ewigkeiten den Voll- und Minderjährigen hinterlassen wird.

Die Reaktionen auf diesen Erguss sind - an den Standards gemessen, die man sich für den Salto Kommentarbereich wünschen würde - nicht erbaulich. Ich hab auf melden gedrückt, erwartet euch aber nicht, dass Salto hier immer sofort Kindermädchen spielt. Ein bisschen Eigenverantwortung und Reflexion täte gut. Wie es auch Masocco gut getan hätte.

Mo., 18.02.2019 - 20:53 Permalink
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Ludwig Thoma Mo., 18.02.2019 - 20:57

Ich nehm die "palle" die jetzt ggf. folgen vorweg: Und zwar läuft das ungefähr so: Jemand wird dir sagen, dass du mit deinem Beitrag komplett am Thema vorbei schreibst/den Sexismus des Kevin relativierst/oder dich fragen, ob du wirklich Handlungen 13-jähriger im politischen Diskurs der Erwachsenenwelt normal findest. Dann wirst du schreiben, dass du das nirgends geschrieben hast und man dich hier doch kenne, du sowas nie sagen würdest usw. usf., ja das irgendein Detail von dem was dein Gegenüber geschrieben habe schwachsinnig sei, diese/r sich gefälligst bei dir zu entschuldigen habe und man dir doch zustimmen müsse, sofern man bei Verstand sei. Längst geht es dabei inhaltlich nicht mehr um den ursprünglichen Beitrag.
Das geht dann solange hin und her, bis der andere aufhört.
Sowas ist dann mühsam, oder eben palloso....

Mo., 18.02.2019 - 20:57 Permalink
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19 amet Mo., 18.02.2019 - 22:35

Endlich ein Trottel weniger. Bin aber gespannt was uns aus dem Kindergarten der Lega nun vorgesetzt wird. Aber bei dem geistigen Niveau einiger oberer Chargen dürfen wir uns vom Fussvolk wohl nichts erwarten. Die üblichen ellenlangen Kommentare des Herrn H., noch dazu über jeden Fliegenschiss, und mit immer derselben Zielrichtung einer Verharmlosung der rechten Fanatiker, sind schon seit langem eine Zumutung.

Mo., 18.02.2019 - 22:35 Permalink
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Manfred Klotz Di., 19.02.2019 - 07:15

Oliver, du schreibst "Ich denke nicht, dass Abwertung der Frau ein intrinsisch rechtes oder rechtspopulistisches Thema ist. " Doch, ist es. Muss man einfach zugeben, auch wenn man vielleicht linker Ideologie nicht viel abgewinnen kann.
Die Anmut, Eleganz, der Stil und der Respekt, die deiner Meinung nach das Frauenbild der Konservativen prägen, ist das Bild aus der Sicht des Mannes, d.h. was er sich darunter vorstellt und nicht welchen Inhalt eine Frau diesen Charakteristiken gibt. Wenn ein Konservativer den Respekt der Frau gegenüber darin sieht, dass sie zu Hause am Herd und bei den Kindern bleiben kann, dann entspricht das nicht unbedingt dem Ideal einer Frau. Es ist eben eine Unart festlegen zu wollen was für andere gut ist, ohne den Betroffenen danach zu fragen.

Di., 19.02.2019 - 07:15 Permalink
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Hans Hanser Di., 19.02.2019 - 08:02

Wie so oft ist OH Feuer und Flamme wenn es darum geht, rechte Gesinnung zu verharmlosen? Wie so oft bleibt er jedoch den Beweis für verschiedene Behauptungen schuldig? Es gibt zahllose Fälle in denen OH's verharmloste Gesinnungsleute Frauen erniedrigt haben, Masocco äußert sich somit nach einem bekannten Muster. Calderolis Beleidigung an Kyenge, Parkverbot für Lesben und ausländische Frauen, Verbot von Abtreibungen und Arbeitsverbot während der Mutterschaft sprechen eine deutliche Sprache: das Frauenbild der Lega ist mittelalterlich, sie sollen zuhause schmoren, Gleichberechtigung ist nicht gewünscht.
Eine Bitte an OH, verschonen Sie die Community mit Ihren Teilbehauptungen und semantischen Wendungen, liefern Sie - wie ich soeben - klare Fakten, wonach Rechtspopulisten ein sehr hohes Frauenbild haben; da wir von der Lega sprechen, bitte sich auf diese politische Gruppierung beschränken. Es liegt mir fern die Regeln von Salto zu studieren, aber ob die permanente Gutheißung und Verklärung von rechtem Gedankengut, die OH vollzieht, im Sinne der Community ist, lasse ich mal dahingestellt.
Der Akt Masocco's soll als das eingestuft werden was er ist. Ein Bekenntnis zur Gewalt an Frauen, ein menschenverachtendes Bild von Frauen allgemein und ein Aufruf es seiner negativen Einstellung gleichzumachen. Diese Positionen sollten nicht nur vom Rechtssystem gnadenlos verfolgt werden, auch die Gesellschaft sollte sich klar gegen solche Äußerungen wehren und Farbe bekennen. Gerade durch Parteien wie Lega lässt sich ein gesellschaftlicher Rückschritt des Frauenbildes erkennen und wir alle sollten uns dagegen wehren - was ich als Mann hiermit eindeutig mache!

Di., 19.02.2019 - 08:02 Permalink
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Hans Hanser Di., 19.02.2019 - 09:03

Menschen, die Ihrer Gesinnung nach orientiert sind, verweigere ich aus Prinzip das DU. Bitte liefern Sie Beweise wonach Rechtspopulisten ein sehr hohes Gedankengut in Bezug auf Frauen haben, beschränken Sie sich auf die Lega um nicht auszuschweifen.
Sie werden es nicht schaffen, denn die Fakten, die die Lega (tagtäglich) liefert, sprechen eine ganz andere Sprache. Nächstes Beispiel meinerseits, der in Südtirol bekannte Sergio Armanini forderte man solle eine Frau nach Nigeria schicken, sie würde nach der 100sten Vergewaltigung begreifen, was sie tue.
OH, Sie sind eine Schande für die Community und Ihr verklärtes Weltbild einerseits und Ihre stetige Repliken bis zur Unendlichkeit andererseits haben nur einen Zweck; das zu verklären was in heutiger Zeit offen ausgesprochen werden muss: die Gesellschaft muss sich jede Form der Menschenverachtung wehren, vor allem gegen den Versuch ein mittelalterliches Weltbild von Frau schönzureden. Gehen Sie in sich und versuchen Sie an Ihrem humanistischen Weltbild zu arbeiten!

Di., 19.02.2019 - 09:03 Permalink
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Hans Hanser Di., 19.02.2019 - 11:34

Ich beharre darauf, bitte beweisen Sie wo/wann/wie Rechtspopulisten "ein sehr hohes Gedankengut in Bezug auf Frauen" haben. Sie schwafeln rum, aber diesen Beweis bleiben Sie von Beginn an schuldig! Liefern Sie Fakten! Die Bitte auch an die Salto-Community und/oder die Redaktion, Aussagen, die nicht von Fakten hinterlegt werden zu ahnden; ansonsten leidet die gesamte Diskussionskultur darunter.

Di., 19.02.2019 - 11:34 Permalink
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SALTO Communit… Di., 19.02.2019 - 14:20

Abweichende Diskussion/Aufruf zur Mäßigung

Sehr geehrte UserInnen,

bitte bleiben Sie sachlich und verhindern Sie persönliche Angriffe und Diskussionen untereinander.

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass der Kommentarbereich von salto.bz ein Raum der offenen Diskussion und des Dialogs sein sollte. Vergessen Sie bitte nicht, dass auf der anderen Seite des Bildschirms Menschen sitzen. Behandeln Sie die anderen UserInnen mit Rücksicht und Respekt.

Vielen Dank!

- salto.bz Community Management

Di., 19.02.2019 - 14:20 Permalink
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Hans Hanser Di., 19.02.2019 - 15:03

"Ihre Gesinnungsleute" war darauf bezogen, dass Sie Menschen wie Calderoli (mit seiner Aussage gegenüber Kyenge), Armanini (100 Vergewaltigungen) und Masocco (Boldrini, DJane), welche eindeutig den sog. Rechtspopulisten zuzuordnen sind, als Menschen, die ein hohes Gedankengut in Bezug auf Frauen haben, bezeichnet haben.
Der Kommentar wurde inzwischen von Salto entfernt, deshalb kann ich mich an den absolut genauen Wortlaut nicht erinnern.
In der Zwischenzeit haben Sie jedoch eine erste Einsicht an den Tag gelegt, wenngleich mir persönlich immer noch ein klares Bekenntnis zum Respekt gegenüber Frauen fehlt. Es wäre somit opportun wenn Sie sich outen würden und klar und deutlich zur Spräche brächten wie Ihr persönliches Frauenbild aussieht. Als Ansporn liefere ich Ihnen eine ersten Teil meiner Auffassung: ich verurteile JEDEN Aufruf zur Gewalt an Frauen, sei er verbal, implizit oder sonst wie geäußert. Diese Haltung entspricht jener eines modernen Menschen und gerade in Zeiten wie diesen ist es erforderlich die Rolle der Frau zu stärken und nicht mit Vulgärsprache zu diskreditieren.

Di., 19.02.2019 - 15:03 Permalink
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gorgias Di., 19.02.2019 - 19:50

Ich war von der Aussage Masocco überrascht und angwidert zugleich. So was habe ich in meinem Bekanntenkreis noch nie gehört und könnte mir es auch nicht vorstellen, dass so was jemand im Ansatz sagen würde.

Ob Salvini und Berlusconi Vorläufer dieser Aussage Masoccos sind, ist für mich nicht schlüssig. Das eine ist was jemand mit Absicht an die Öffentlichkeit adressiert, das andere, was jemand in einem privaten Kreis von sich gibt. Masocco hat seine Aussage nicht an die Öffentlichkeit gerichtet, weil er wahrscheinlich einschätzen konnte, dass er damit nicht Punkten könnte. Ja wenn das so wäre, dann hätte es bestimmt jemand anderes bereits gemacht. So kann ich Masocco auch nicht als Steigerung von den noch so delplazierten und geschmacklosen Aussagen begreifen, die Salvini und Berlusconi bis dahin in der Öffentlichkeit getätigt haben, um daraus auf schäbigste Weise politisches Kapital zu schlagen.

Etwas anderes dem ich nicht viel abgewinnen kann, ist die Einordnung des Begriffs der Normalität, wie er hier getätigt wird um pauschal die Kategorien Normal und Unnormal implizit als Kollaborateure autoritären und totalitären Sichtwiesen abzustempeln,

denn ich will noch sagen können:

Ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben in der es normal ist, solche Aussagen wie jene Masoccos zu tätigen.

Ich möchte nicht dass es normal wird, dass in den Vereinigten Staaten Personen wie Donald Trump zum Präsidenten gewählt werden.

Ich möchte nicht, dass man es als normal empfindet, wenn Menschen im Bahnhofpark herumlungern und nicht wissen mit sich was anzufangen und so aus Langeweile den ganzen Tag lang Alkohol und Drogen konsumieren.

Bei welcher dieser Aussagen möchten Sie mir den Zuspruch und Konsens verwehren Frau Foppa?

Di., 19.02.2019 - 19:50 Permalink
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gorgias Mi., 20.02.2019 - 13:04

>Dieser Beitrag wurde aufgrund der Verletzung der Netiquette entfernt. Er wurde uns gemeldet und hat wie bereits mehrere Ihrer Kommentare den Toleranzbereich unserer Netiquette deutlich überschritten. Wir behalten uns vor, bei wiederholter Missachtung Ihren Account zu sperren.<

Ich habe mir die Kommentarhistorie Oliver H.s angesehen und es ist in den letzten 90 - 100 Kommentaren kein anderer entfert oder zumindest auf die Überschreitung der Netiquette hingewiesen worden. Wurde in diesen Kommentaren der Toleranzbereich nicht überschritten oder schon? Wenn ja, warum hat man sich nicht vorher dazu entschieden einzugreifen und wenn nein mit welcher Frequenz werden diese Überschreitungen toleriert ohne dass es zu einer Verwarnung auf Accountsperrung kommt? Warum hat Armin Mutschlechner keine Verwarnung erhalten? Was ist mit den anderen Kommentaren, die die Netiquette überschreiben?

Es ist eine Sache eine Netiquette aufzustellen, eine andere sie umzusetzten. Diese sporadischen Eingriffe helfen sicher nicht dass man sich dieser bewusst wird und hinterlassen einen Beigeschmack von Willkür und selektiver Wahrnehmung.

Mi., 20.02.2019 - 13:04 Permalink
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Benno Kusstatscher Mi., 20.02.2019 - 13:49

Antwort auf von gorgias

gorgias, eine Netiquette ist dazu da, um ein Mindestniveau in den Kommentaren zu gewährleisten. Mitnichten handelt es sich dabei um ein juridisches Machwerk. Mitnichten will sie Angriffsfläche dazu bieten, irgendwelchen Winkeladvokaten über deren Auslegung zu befinden. Und schon gar nicht will sie dermaßen berechenbar sein, dass irgendwelche Schlaumeier auf dem Grat wandernd die Community nerven. Ein gewisser Abstand zu roten Linie tut uns allen gut. Dazu gehört auch ein Graubereich, den niemand von uns ausreizen, verstehen oder kommentieren muss. Letztlich steht dem Herausgeber bei der Anwendung des Hausrechts ein Ermässungsspielraum zu, für den er sich bei niemandem rechtfertigen muss. Ob objektiv oder subjektiv ausgelebt, das spielt nur in der Grauzone eine Rolle. Über diese zu diskutieren, finde ich müßig.

Mi., 20.02.2019 - 13:49 Permalink
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gorgias Mi., 20.02.2019 - 14:08

Antwort auf von Benno Kusstatscher

Dann wird es ein Willkürsystem. Dass Regeln nicht ganz genau erklärt werden und nicht genau verstanden werden sollen ist eine Taktik von autoritären Systemen, die mangelnde Transparenz als Mittel einsetzten.

So eine Mentalität ist einer demokratischen Zivilgesellschaft nicht würdig. Aber das gehört auch zu totalitären Systemen Dingen nicht beim Namen zu nennen. So wie in 1984 das Propagandaministerium Minitrue heißt, nennt sich die Genossenschaft die dieses Portal betreibt demos 2.0. Hat aber in seinem Gebahren sehr wenig mit "demos" als auch mit "2.0" zu tun.

Mi., 20.02.2019 - 14:08 Permalink
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Christoph Moar Mi., 20.02.2019 - 14:18

Interessant Diskussion.
Ich empfehle erneut Bennos Einschätzung zu reflektieren, sie beantwortet eigentlich ziemlich alles:

"Und schon gar nicht will sie dermaßen berechenbar sein, dass irgendwelche Schlaumeier auf dem Grat wandernd die Community nerven. Ein gewisser Abstand zu roten Linie tut uns allen gut. "

Das ist für Naturwissenschaftler vielleicht schwierig zu verstehen, dass es nicht ein Schwarz und ein Weiß gibt, sondern dass es tatsächlich auch eine Grauzone gibt, zu der man am besten genügend Abstand hält, wenn man nicht riskieren möchte, einmal links und einmal rechts davon klassifiziert zu werden, was man dann sofort als ungerechtfertigt empfinden könnte.

"Dazu gehört auch ein Graubereich, den niemand von uns ausreizen, verstehen oder kommentieren muss. Letztlich steht dem Herausgeber bei der Anwendung des Hausrechts ein Ermässungsspielraum zu, für den er sich bei niemandem rechtfertigen muss."

So ist es vor Gericht, auf dem Fussballplatz, und auf Hoher See, es treffen Menschen Entscheidungen, keine deterministischen Automaten. Vor Gericht kannst du Rechtsmittel einlegen, hier und auf den meisten Fussballplätzen hat der Schiedsrichter das letzte Wort. Über Grauzonen zu diskutieren, oder über die Auslegung der Spielregeln zu verhandeln ("...war das jetzt schon rot?", "...aber ich hab den Schiri doch nicht mehr beleidigt als der andere...") ist nicht Sache der Spieler. Wie auf dem Fussballfeld - halte genügend Abstand zu den Verwarnungsgründen und alles ist gut. Das Spiel bleibt fair, dem Publikum freuts, und niemand muss mit dem Schiri rumdiskutieren. Bringt eh nix.

Mi., 20.02.2019 - 14:18 Permalink
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gorgias Mi., 20.02.2019 - 14:50

Antwort auf von Christoph Moar

Wenn man sich schon an der Analogie des Rechtssystems bedient, dann kann man wohl sagen, dass es in der Anwendung von Regeln oder des Rechts nur einen bestimmten Grad von Rechtssicherheit gibt. So gibt es Rechtssysteme wie das angelsächsische das weit weniger Rechtssicherheit bietet als das auf dem europäischen Kontinent. Welcher der optimale Grad an Rechtssicherheit ist, lässt sich natürlich streiten.

Doch dort, wo es kaum Rechtssicherheit gibt, bzw. Regeln nur selektiv und äußert Wage angewandt werden, dass einzelne Entscheidungen nicht mehr nachvollziehbar sind bzw. nicht eine Linie erkennen lassen, hat man sich von einem klaren Regelsystem in der Praxis schon längst verabschiedet. Strenge Regeln werden in autoritären Ländern nur dann angewandt, wenn man einen Systemkritiker loswerden möchte. So wie ein Polizist der sich weigert weiter Bestechungsgelder anzunehmen und einen Teil seinen Vorgesetzten abzugeben, was in Russland die Regel ist, genau wegen Bestechung angeklagt wird.

Wer einen gewissen Usus ausgesetzt ist der tendiert früher oder später auch diesen Anzunehmen. Wenn dann Sanktionen nur selektiv angewendet werden ist das nichts anders als Willkür. Keiner hat eine weise Weste. Auch die Redaktion und die Akteure in deren Dunstkreis nicht.

Auch ist es nicht schlüssig, zu argumentieren, dass man Regeln nicht klar umsetzt, damit sie nicht ausgereizt werden. Wer sich zuerst Gedanken macht welche Regeln er will und wie sie umgesetzt werden und diese nur ausgereizt werden und nicht überschritten, der fördert eine bestimmte Forenkultur.

Dass man auf salto das nicht macht, hat damit zu tun, dass man sich im Grunde nicht mit der Interaktion in den neuen Medien wirklich beschäftigen will und nicht die Klarheit besitzt damit umgehen zu können. Viele Dinge schaukeln sich auf salto auch hoch, weil man erst spät interveniert.

Natürlich hat salto das Hausrecht und kann mehr oder weniger hier tun und lassen was es will, solange der Presserat sich nicht einschaltet bzw. nicht die Leser sich in Scharen hier verabschieden. Doch welchen Beitrag das zu einer demokratischen Zivilgesellschaft und einer funktionierenden Steinkultur darstellt, sollte man sich auch Gedanken machen.

Mi., 20.02.2019 - 14:50 Permalink
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Profil für Benutzer Christoph Moar
Christoph Moar Mi., 20.02.2019 - 15:26

Du scheinst wirklich nicht das, was ich schreibe, zu verstehen. Das Wort Menschen, und nicht Automaten, hast du gelesen? Und Grauzonen, und nicht klare Linien. Warum schreibst du dann von deterministischen Algorithmen? Thema verfehlt, Oliver.

Fussball scheinst du auch nicht zu spielen, und nicht zu schauen. Sonst wüsstest du sofort, wovon ich rede - ich glaube du findest kein einziges Spiel, auf der ganzen Welt, das so präzise ausgelegt werden kann, dass kein Mitspieler sich benachteiligt fühlt. Und wo der Schaß hinführt, wenn man Videobeweis einführt, kannst du auch nachlesen. ;)

Aber immerhin die halb angelegte Hand, das ist ja eine Ansage. Ein angelegter Arm verhilft nicht immer zum Weiterspielen, auch wenn das früher so gehandhabt wurde. Entscheidend ist die Intention des Spielers (wobei der Schiri leider nicht in den Kopf reinschauen kann), darum werden jetzt Vergrößerungen des Körperumrisses bewertet, und ob der Spieler den Ball wegbaggert oder nicht, und ob er zum Ball und in die Schusslinie geht, oder von dort raus. Total fehlerfreies Reglement, besondes wenn man von der "Intention" des Spielers spricht. Das Reglement ist lustig, lies es mal nach. Aber nach all dem Studieren des Regelwerkes werden wir lernen, es gilt die Regel 1: Hand ist, wenn der Schiedsrichter pfeift.

Darum: versuche mal, im Zweifel die Hand weit entfernt vom Ball zu halten. Achte mal auf die Spieler beim Freißstoß, wo sie ihre Hände halten. Hinter dem Rücken. Damit auch ja kein Zweifel aufkommt, wo ihre Hand - und vor allem warum - war.

Deine Aussage mit "Pfeifen, und Elfmeter" ist übrigens leider falsch. Der Schiri muss nicht Pfeifen und Elfmeter geben. Er kann Pfeifen und: mündlich verwarnen, Freistoß geben, gelbe Karte zeigen, rote Karte zeigen, manchmal gelb-rot, mit und ohne Elfmeter. Nix ist binär.

Wenn du und Gorgias ernsthaft meint, hier wehe der Geist von totalitärer Willkür, dann bedaure ich euch beide, sehr sogar. Ich wünsche euch, dass jemand anderes ein besseres, nicht totalitäres, Portal auf die Beine stellt, und dass dort die wunderbarste Kommentarwiese eröffnet. Das Portal schau ich mir dann auch sehr gerne an.

Das ist jetzt aber auch wiederum alles viel, viel, viel zu lang. Der Succus, lieber Oliver, und der gilt für mich und für jeden anderen, dich eingeschlossen: Der Schiri diskutiert nicht mit den Spielern, und würde er es tun, führte es auch zu nichts.

Mi., 20.02.2019 - 15:26 Permalink
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Profil für Benutzer gorgias
gorgias Mi., 20.02.2019 - 16:04

Antwort auf von Christoph Moar

>Wenn du und Gorgias ernsthaft meint, hier wehe der Geist von totalitärer Willkür, dann bedaure ich euch beide, sehr sogar. Ich wünsche euch, dass jemand anderes ein besseres, nicht totalitäres, Portal auf die Beine stellt, und dass dort die wunderbarste Kommentarwiese eröffnet. Das Portal schau ich mir dann auch sehr gerne an.<

Diese pathetische Aussage hätte man sich sparen können. Es ging darum etwas hervorzuheben, wenn man schon das Bild des Ermessensspielraum im Rechtssystem als Beispiel bemüht. Nebenbei ist es nicht so schwer Kategorien von Kommentaren zu erkennen und einen Maßnahmenkatalog den man eskalierend anwendet und nicht beliebig und gleich sich einen Freibrief mit der Ankündigung einer irreversiblen und permanenten Aktion holt. Aber wenn das Selbe einmal angemahnt und einmal ingnoriert wird. Einmal das eine und einmal etwas stark davon abweichende Intervention raus kommt, dann ist das ein willkürliches vorgehen.

Wenn es eine Linie gibt die, stetig angewand wird, dann entwickelt man ein Gefühl bei den Kommentatoren und bleibt darunter. Wenn es aber nur sporadisch drakonische Interventionen gibt, dann ist das nicht nachvollziehbar. Und wenn man das damit begründet, dass man absichtlich die Dinge unklar behält mit der Meinung, dass dies zu einer stärkeren Selbsteinschränkung führt, der wird auf diesem Portal immer wieder des Gegenteils belehrt. Das was du mit dem Ermessenspielraum in der Urteilsgebung vergleichst hat weit mehr von einer Willkürpraxis.

Mi., 20.02.2019 - 16:04 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Mi., 20.02.2019 - 15:50

bitte stoppen...
... das fehlt grad noch:
jetzt greift salto regulierend ein, und nun dieselben Stränge WEGEN des Eingriffs.
Bitte KEINEN post zu Eingriffen des community managements.

Mi., 20.02.2019 - 15:50 Permalink
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Profil für Benutzer Christoph Moar
Christoph Moar Mi., 20.02.2019 - 15:55

Antwort auf von Peter Gasser

Ja, Oliver tut sich schwer etwas zu verstehen, was man nicht verstehen will. Ich kann nur sagen, so kurz wie Benno es formuliert hat, kann man es eigentlich nicht besser sagen.

Ich bedanke mich bei Herrn Gasser und zitiere mich - ein letztes Mal -
"Der Schiri diskutiert nicht mit den Spielern"
au revoir.

Mi., 20.02.2019 - 15:55 Permalink
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Profil für Benutzer Christoph Moar
Christoph Moar Mi., 20.02.2019 - 16:04

"Durch deinen Vergleich gibst du letztlich indirekt zu, dass es sich um eine Fehlentscheidung handelt."
Nein, du wirst jetzt gefühl 90 Mal wiederum etwas sagen, was nicht dadurch richtig wird, dass du es wiederholst. Es ist mühsam mit dir, Oliver, sehr sogar. Es steht oben alles drin, aber du bevorzugst deinen Blick der Welt zu haben. So sei es, live long and prosper damit.

Mi., 20.02.2019 - 16:04 Permalink
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Peter Gasser So., 24.02.2019 - 19:33

Überlassen wir doch bitte das Eingreifen, das wir alle wollten, nun dem Hausherrn - und untersagen uns, dies jedesmal zu kritisieren. Hier ist Selbstbeherrschung angesagt, und die Bereitschaft, das CM anzunehmen.
Das CM ist gebeten, seine Entscheidungen NICHT zu kommentieren.
Besten Dank

So., 24.02.2019 - 19:33 Permalink