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Nach Hybride Autos kommen Hybride Wölfe, fehlt nur noch daß man im Kalterer See Hybride Krokodilkaimane aussetzt.
Ein amerikanischer Florida-Flair in Südtirol fehlt noch. Oder nicht ?
Ob der Wolf wirklich kleine Kinder verspeist, sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall gibt es Probleme mit großen Raubtieren welche man sich getrost sparen könnte. Wieso trauert eigentlich keiner um die gerissenen Schafe und Esel-Fohlen? Sind die Tierschützer alle ein wenig rassistisch veranlagt?
Wieso trauert der Bauer nicht, wenn die Lämmer zum Metzger gefahren werden?
Weil der Bauer nicht eine weltfremde, kranke Ideologie vertritt nach der Tiere und Menschen gleichgesetzt sind. Ein guter Bauer will für sein Vieh das beste solange es lebt und dann eine Schlachtung die mit so wenig Leid wie möglich von statten geht.
Das gleiche gilt übrigens auch für Jäger! Die knallen auch nicht alles nieder wie sie gerade lustig sind um ihrer Schießwut nachzugehen, sondern hegen und Pflegen den Wald und die Tiere die darin leben.
Und warum werden dann Stockenten abgeschossen. Warum werden Wachteln abgeschossen? Warum werden Schneehasen abgeschossen? Was hat das mit Hege und Pflege des Waldes zu tun?
„Ein Viertel der italienischen Wölfte ist in Italien bereits eine Mischung aus Haushund und Wolf“, sagt Aukenthaler. Wenn die Jäger gerne die genetische Reinheit der Tiere hätten, dann könnten sie anfangen hybridisierte Forellen abzuschießen. Viele Fischarten bilden Hybride (Marmorierte Forelle, Bachforelle usw- außerdem wurden genetisch unreine Forellen in Südtirol sogar mit Landesgeldern gezüchtet und ausgesetzt). Die Hybridisierung ist bei Pflanzen ganz normal.
Die Jägerschaft sucht immer Vorwände, um die Jagd auf bestimmte Tierarten eröffnen zu können.
„Doch wenn die Landwirtschaft nicht mit Wölfen leben kann, stellt sich die Frage, wie sinnvoll es ist, die Tiere hier zu tolerieren.“ Die Obstwirtschaft und die Milchwirtschaft können gut mit Wölfen leben, nur die Schafhalter (häufig nicht mehr als Hobbyhaltung), haben ein Problem, weil sie auf den Almen nicht Herdenschutz betreiben wollen. Das Land war sehr großzügig und bot den Bauern sogar an, Zäune zu bauen und Hirten einzustellen. Doch die Bauern lehnten ab.
https://www.stol.it/Artikel/Politik-im-Ueberblick/Lokal/Land-will-Zaeune...
Es sind nicht (nur) die Jäger welche die genetische Reinheit von Arten erhalten wollen, sondern all jene welche sich um Fauna und Flora kümmern. Hybridisierungen finden in der Wildnis immer wieder statt, nur ist es fraglich ob diese für ein lokales Ecosystem tragbar sind, wenn sie durch den Mensch verursacht werden. Will man ein lokales System erhalten muss man darauf aufpassen, dass die heimischen Arten nicht verloren gehen. Hybridisierungen von Arten bringen die Ausrottung einer Art mit sich. Will man das wirklich?
Dass die Bauern Zäune und Hirten abgelehnt haben hat wahrscheinlich (wenn es so war) einen guten Grund. Ich stelle mir das ganze vom finanziellen Aufwand äußerst fraglich vor.
Der Ultner Hirte hat gestern im TV gesagt, dass der Herdenschutz mit Zäunen und Hunden in seinem Fall nicht möglich sei, da das Gelände zu steil, zu felsig und zu steinig ist.
In den Südtiroler Tälern ist es üblich, Schafe und Ziegen im Sommer sich selbst zu überlassen und nur einigen Male im Sommer nach ihnen zu schauen und ihnen Salz zu geben. Und das hat in Vergangenheit auch immer gut funktioniert. Die Schafe ziehen auch nicht als geschlossene Herde von Weideplatz zu Weideplatz, wie das mit Hirten und Herdenschutz gemeint ist. Dazu eignen sich die Schafweiden in den Hochtälern und im steinigen Gelände auch nicht.
Danke für die Erklärung.
Und ein Imker erklärte in der Dolomiten, dass sie Bienenstöcke nicht einzäunen können, weil dann Bäume gefällt werden müssten. Es gibt immer irgendwelche Erklärungen dafür, warum man keinen Zaun um Bienenstöcke baut oder keine einzige Alm in Südtirol sicher einzäunt oder andere Herdenschutzmaßnahmen trifft.
Das Thema Alpung und Herdenschutz habe ich schon mal behandelt. https://www.salto.bz/de/article/17022017/krah-und-der-boese-wolf
Früher, als Bär und Wolf noch nicht ausgerottet waren, betrieben alle Herdenschutz.
"In den Südtiroler Tälern ist es üblich, Schafe und Ziegen im Sommer sich selbst zu überlassen und nur einigen Male im Sommer nach ihnen zu schauen und ihnen Salz zu geben. Und das hat in Vergangenheit auch immer gut funktioniert. " Heute funktioniert es eben nicht mehr. Sobald ein Wolfsrudel durch die Gegend wandert kann es zu Verlusten kommen.
Ich weiß, dass man dich in diesen Themen nicht umstimmen kann. Ich bin aber nicht deiner Meinung und habe als "Bergbauernbua" Verständnis für die Bauern und jenen, die das Anwachsen von großen Raubtieren unter Kontrolle halten wollen.
Ich als nicht "Bergbauerbua" habe genauso dafür Verständnis.
Ich als "Kleingartenbauer" sorge immer vor, damit ich keine Verluste haben werde: z.B. decke ich Salatpflanzen im Garten immer ab, damit sie nicht von Spatzen gefressen werden, auch Trauben kommen unter ein Netz. Ich habe ein eigenes Gluckengehege, damit Katzen oder andere Tiere keine Küken fressen usw.
Man kann das Rad der Zeit nicht zurückdrehen- Raubtiere sind da. Also Sepp bevor du dir Schafe anschaffst und auf die Alm bringst, müssen wir miteinander reden- nicht dass du sie gleich wieder verlierst: http://www.gruenland-online.de/html/weidehaltung/weideformen/weideformen...
Lieber Herr Hilpold,
ich beziehe mich auf Ihren Beitrag vom 23.08.2017, 10:27, in welchem Sie Bezug nehmen auf die Vermehrung der Marmorierten Forelle in der Landesfischzucht.
Obwohl viele mit der Sache Befasste wissen, dass Ihre Darstellung falsch ist, hält sich dieser fake natürlich beharrlich in der öffentlichen Wahrnehmung: zusehr wurde er von einigen beworben und befleissigt dargestellt; Dokumente, welche diese Unwahrheit belegen, werden zum Teil unter Verschluss gehalten.
Durch Dokumente belegt ist, dass
- in der Landesfischzucht im Konsens mit dem Landesfischereiverband Südtirol und dem Landesamt für Jagd und Fischerei "phänotypische Massenselektion" der Marmorierten Forelle durchgeführt wurde, und keine "Zucht unreiner Forellen" - das heisst, in den freien Gewässern gefangene Marmorierte Forellen wurden nach optischer Auswahl weitervermehrt: das war unser Auftrag, nicht aber die "genetische Reinzucht", welche vom Landesfischereiverband Südtirol und vom Landesamt für Jagd und Fischerei 2008 und 2011 abgelehnt worden war;
- die genetische Reinheit war 2008 bei einer Stichprobenkontrolle gut, 2016 zu schlecht, um weiterzuarbeiten - das hat uns schwer getroffen, das tut uns Leid; es war bereits vorher der Beschluss gefasst worden, 2016 mit genetischer Reinzucht zu beginnen. Aufgrund der sehr und zu schlechten Genetik der Marmorierten Forellen in der Landesfischzucht wurde von einem interessierten Kreis der Vorwurf, wir hätten getäuscht & betrogen fleißig und periodisch über eineinhalb Jahre in der Presse verbreitet: es half nichts, Dokumente vorzulegen, welche dem ungeheuren Vorwurf widersprachen.
- Von mir wurde eine Nachuntersuchung der genetischen Proben der Marmorierten Forellen von 2008 verlangt: seit einem halben Jahr wissen alle Verantwortungsträger, dass es 2008 zu einer Fehlinterpretation der genetischen Daten gekommen war, und das Ausgangsmaterial der Landesfischzucht bereits damals hoch hybrid war, wie die meisten Marmorierten Forellen in den Gewässern des Landes: eine Studie, welche in den Schubladen derer liegt, welche die unwahre Mär des "Fischskandals" zur Zeit nicht aufdecken. Die genetische Studie von 2008 wurde nicht von der Landesfischzucht durchgeführt, wir haben auf die genetische Studie vertraut, erneute Stichproben waren nach 2-3 Fischgenerationen vorgesehen, also 2016.
- die Antwort der Laimburg auf eine Eingabe an den Rechnungshof durch eine interessierte Gruppe belegt anschaulich, dass in der Landesfischzucht korrekt und in Befolgung der Vorgaben durch den Wissenschaftlichen Beirat und den "Energie-Fonds" gearbeitet worden war.
- die Genetik hat seit 2005/2008 enorme Schritte hinsichtlich Aussagekraft und Kostendegression gemacht, wir hätten uns vielleicht ALLE - das muss als Einwand anerkannt werden - nicht auf die eine Untersuchung von 2008 verlassen dürfen - aber man untersucht ja nicht die Kinder von bereits getesteten Eltern; gleichwohl wird bestätigt, dass erst die genetischen Untersuchungen 2016/2017 genügend Erkenntnisse gebracht haben, um bei der Genetik der Marmorierten Forelle in Südtirol überhaupt klarzusehen. Da eine erneute Stichprobenuntersuchung nicht zielführend gewesen wäre, sollte die genetische Reinzucht beginnen, welche nun auch finanzierbar war.
- "Unreine Zucht", fehlende Transparenz, Einkreuzung von Bachforellen, Täuschung, Betrug: all dies sind Lügen, belegt und nachgewiesen durch entsprechende Dokumente.
Niemand aber wird diesen fake mehr aus der Welt schaffen, niemand kann den angerichteten Schaden an den Personen mehr gutmachen...
es grüßt
Peter Gasser
Lieber Herr Gasser, auch wenn Sie genetisch reine Marmorierte Forellen gezüchtet haben, dann können sich diese, sobald sie in ein Gewässer eingesetzt werden, mit genetisch "Unreinen" verpaaren. In der Praxis schwimmen in Südtirols Gewässern eben viele Hybride. z.B: Ahr (Abfischbericht WRRL 2011) Marmorierte Forellen 37, Bach x marm. Forelle 79, Bachforelle 115, Regenbogenforelle 22, Äsche 332, Mühlkoppe 88 und zwei Neunaugen.
Bach x marm. Forellege bedeutet, dass die Fische nach äußeren Merkmalen (phänotypisch) nicht "reinrassig" sind, sondern eben Bastarde oder Hybriden. Daneben gibt es auch invasive Arten und nicht heimische Arten die sich ausbreiten (z.B. Tigermücken).
Hybridisierungen und Kreuzungen kommen oft vor. Auch Ziegen und Steinböcke können sich kreuzen: https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/behoerde-warnt-vor-bast rden/787.855
Ziegenweiden und Gamsweiden sollte man trennen.
Ich habe auch Verständnis für die Bauer. Aber die Spielregeln, d.h. die Gesetze, werden nicht so schnell geändert. Und inzwischen sind die Wölfe unter uns: heuer sind sie 3 oder 4, in zwei Jahren werden sie sich verdrei- oder vervierfachen, da es immer neue Rudel rundherum von Südtirol gemeldet werden. Die Aussage, Schutzmassnahmen sind unmöglich, ist falsch: alle Studien haben unterstrichen, dass es Schwierigkeiten gibt, niemand hat aber gesagt, dass sie unmöglich sind. In der heutigen gesetzlichen Situation gibt es keine Alternative: entweder Schutzmassnahmen treffen, oder die Almen verlassen, zusammen mit den damit verbundenen öffentlichen Beiträge. Ich habe volles Verständnis für die Bauer: deshalb halte ich für notwendig, daß sie sich keine Illusionen machen. Was die Zusatzkosten der Schutzmassnahmen betrifft, ist die Landesverwaltung bereit, im Rahmen der europäischen Bestimmungen einige Ausgaben zu übernehmen: die Bauer müssen aber gemeinsam mit dem Land reden und mitentscheiden, was zu tun ist und wer was macht. Warten, daß die Wölfe weg sind, oder sich beklagen, daß die Politik nichts macht, bringt nichts. Die Politik darf nicht gegen das Gesetz entscheiden. Dr. Auckenthaler muß auch gesagt werden, daß Kinder und im allgemeinen Menschen als Beute überhaupt keine Bedeutung für Wölfe darstellen: alle Wissenschaftler sind davon überzeugt. Ausserdem haben Wölfe in Südtirol mit mehr als 100.000 Stücke Schalenwild mehr als genug Ernährung.
Herr Spagnoli, wohl noch nichts gehört vom Wolfs Problem auf Sellajoch Seiseralm. Ca 20 gerissene Schafe, Muttertiere und Lämmer???
Der Wolf ist in Italien fast flächendeckend über den Apenin, die Ostalpen und die Südalpen verbreitet. Die zuständigen Landesämter bieten Beratung (Beihilfen, Herdenschutz) und haben die Öffentlichkeit informiert:
http://www.provinz.bz.it/flughafen/news.asp?news_action=4&news_article_i...
Erstens bin ich der Meinung, dass man Gesetze und europäische Bestimmungen auch ändern kann.
Zweitens verstehe ich die Logik, die hinter diesen Bestimmungen steht, nicht ganz. Zur Erhalten bestimmter Wildtierarten oder auch Wiederansiedlung schon ausgestorbener Wildtieren gibt es auf der ganzen Welt Nationalparks, wo man die Natur als Wildnis erhält und schützt. Ich verstehe nicht warum man in Italien/Europa die Nationalparks fast verkommen lässt aber den großen Raubtieren auch kultivierte und besiedelte Täler überlassen will, wo der Mensch als Schuldiger erklärt wird, wenn es zu Zwischenfällen kommt. Ja wo er sogar sich zurückziehen sollte, um den Raum der Wildnis zu überlassen! In der Wiederansiedlung z. B. von Steinwild oder Greifvögeln sehe ich kein Problem. Ein Adler erlegt nur jenes Tier, das er als Nahrung braucht. Wolfe und Bären töten wesentlich mehr Tiere als sie dann verzehren. Sie beschränken sich ja auch nicht auf die Schalentiere!
Der Bauer im Ultental, von dem du geschrieben hast, hat seine Alm im Nationalpark Stilfser Joch. Das Kirchbergtal liegt im Nationalpark. Wenn man dort hineinwandert, dann ist man in einer Wildnis, in der ein paar schöne schmucke Ferienalmhütten stehen und zwei Almen mit Kühen und Schafen.
Man kann Wildtiere in Schutzgebieten nicht einzäunen (im Gegensatz zu Haustieren). Der Frosch im Schutzgebiet Montiggler See wandert auch in den Wald und Hirsche, Wölfe und alle anderen Tiere legen auch weite Strecken zurück. Man denke doch nur an Zugvögel. Wenn ein Schutzgebiet für einen Storch ausgewiesen wird, dann wird eben nur eine kleine Fläche ausgewiesen und nicht der ganze Lebensraum in dem er vorkommt und beobachtet werden kann (von Afrika bis zur Nordsee). Schutzgebiete sind Flächen, die prioritär für den Naturschutz ausgewiesen wurden. Es gibt meist ein Nebeneinander von Natur und Mensch und in einem Schutzgebiet sollte doch die Natur und der Arten- und Lebensraumschutz Vorrang haben (in der Praxis werden in Südtirol aber sogar Grenzen der Schutzgebiete geändert, wenn man z.B. einen Skilift baut).
Wölfe und Bären töten nicht mehr als sie verzehren. Wenn Raubtiere aber auf eine große Beutegruppe stoßen und diese leichte Beute ist, kann es zu hohen Verlusten kommen: http://www.tageszeitung.it/2017/08/10/fuchs-im-huehnerstall/
Nahrungszusammensetzung Untersuchung aus Sachsen (aus Italien kenn ich keine): Im Bundesland Sachsen, in dem der Wolf schon länger wieder heimisch ist, belegen Untersuchungen, dass der Wolf vor allem Jagd auf ausgewachsene Rehe und auf junge Hirsche macht. Rehe machen 50 % und Hirsche 20% der Nahrung aus. In Sachsen gibt es große Wildschweinbestände, 18% der Nahrung machen diese Tiere aus.
Was die Gefährlichkeit des Wolfs für den Menschen anbelangt: Dr. Spagnolli, Sie schreiben, dass für Menschen und Kinder überhaupt keine Gefahr durch den Wolf ausgehe und dass alle Wissenschaftler davon überzeugt seien.
Angenommen, Sie haben ein 5-jähriges Kind und wohnen auf einem Hof in der Toskana. In der Umgebung wurde ein Wolfsrudel gesichtet und anhand von DNA- Nachweisen bestätigt.
Würden Sie ihr Kind alleine im Wald hinter dem Hof spielen lassen?
Univ. Prof. Apollonio, einer der renommiertesten Wolfsforscher Italiens, hat im Vorjahr selbst dieses Beispiel vorgebracht und erklärt, dass Kinder in solchen Fällen nicht unbeaufsichtigt gelassen werden sollten.
Ein anderer Zoologe, Univ. Prof. Pfannenstiel, schreibt in seinem 70- seitigen Gutachten betreffend den Umgang mit dem Wolf in der Kulturlandschaft Deutschlands, unter Verweis auf den finnischen Wolfsforscher K. Granlund, dass der Wolf durchaus für den Menschen gefährlich sein kann. Die vom Wolf für den Menschen ausgehende Gefahr steige direkt proportional zur Zahl der Wölfe in einem betreffenden Gebiet.
Aufschlussreich ist auch die einschlägige Fachliteratur. Hier ist insbesondere der Linnell- Report, auch NINA- Report genannt, des Norwegischen Instituts für Naturforschung aus dem Jahr 2002 hervorzuheben. Für diese Studie werteten Wildbiologen des vorgenannten Instituts alle verfügbaren Informationen betreffend Wolfsangriffe auf Menschen aus.
In Europa (ohne Russland und Weißrussland) sind zwischen 1950 und 2000 insgesamt 59 Wolfsangriffe auf Menschen dokumentiert. Ein Teil der Attacken, deren 38, ging von tollwütigen Wölfen aus. Der andere Teil, 21, ist auf gesunde Wölfe zurückzuführen.
Von den 21 Attacken durch gesunde Wölfe endeten vier tödlich. Die letalen Angriffe haben sich in Spanien ereignet und betrafen allesamt Kinder. So wurde beispielsweise im Jahr 1957 in Galizien, in der Nähe des Dorfers Vilar, der fünfjährige Luis Vasquez Perez, der mit einem gleichaltrigen Freund entlang einer Straße spazierte, von einem Wolf angefallen und getötet.
Übergriffe auf Menschen in bedeutendem Ausmaß wurden und werden in Indien verzeichnet, insbesondere im Bundesstaat Uttar Pradesch. In den letzten Jahrzehnten sind in diesen Gegenden Überlieferungen zufolge über 250 Kinder von Wölfen getötet worden.
Wolfsübergriffe auf Menschen ereignen sich gelegentlich auch in der Türkei, insbesondere im Südosten des Landes. Allein im Jahr 2014 wurden in der Türkei vier Wolfsangriffe auf Menschen registriert.
Im kanadischen Bundesstaat Saskatchewan endete im November 2005 ein Wolfsangriff auf den 22- jährigen Studenten Kenton Carnegie tödlich.
Tödlich endete weiters ein Wolfsangriff in Alaska im März 2010. Die 32- jährige Lehrerin Candice Berner kam vom Joggen nicht mehr zurück. Anhand einer DNA- Analyse konnte der Übergriff zweifelsfrei einem Wolf zugeordnet werden.
In Italien liegt der letzte tödliche Angriff auf Menschen schon eine Weile zurück. Angesichts der zusehends im Wachsen begriffenen Wolfspopulation (1976: ca. 100 Wölfe // 2000: ca. 600 Wölfe // 2010: ca. 1000 Wölfe // 2016: > 2000 Wölfe) ist anzunehmen, dass es häufiger zu Begegnungen zwischen Mensch und Wolf kommen wird.
Im Normalfall geht der Wolf dem Menschen aus dem Weg, in Ausnahmefällen können Annäherungen bzw. Angriffe jedoch vorkommen. So ereigneten sich im Jahr 2017 in Italien zwei Wolfsattacken auf Menschen, die weitgehend unbekannt geblieben sind. Im Jänner 2017 griffen vier Wölfe einen Wanderer (Paolo Ferlanda) und dessen Dackel an. Ein weiterer Angriff im Piemont betraf einen Angler.
Angesichts dieser Tatsachen ist die Prämisse, dass von Wölfen absolut keine Gefahr für Menschen ausgeht, nicht haltbar.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Thema legt nahe, die Risiken, wenngleich sie überschaubar erscheinen, nicht zu verleugnen.
Panikmache nein, den Tatsachen ins Auge schauen, ja!
Warum soll niemand von Eindämmung durch "Entnahme" Abschuss sprechen?
Eine Eindämmung ist ja kein ausrotten. "Vor Jahrhunderten waren Alpung und Wolf die ganz normale Praxis" mit dieser Aussage wird oft das nebeneinander gerechtfertigt, verschwiegen wird dass der Abschuss von Wolf und Bären zu den Aufgaben der Jäger gehörte um die Nutztiere zu schützen. Nur mit Entnahme, sprich durch Abschuss ist eine weitere Bewirtschaftung möglich. Es ist geradezu heuchlerisch sich hinter Gesetzen von Wolf und Bärenschutzprogrammen zu verstecken welche vor Jahrzehnten gemacht wurden, die Gesetze müssen den Erfordernisse angepasst werden, nur so kann die Zukunft gestaltet werden.