Wirtschaft | Gastbeitrag

Niedrige Löhne, hohe Preise

Josef Perkmann, ehemaliger Gewerkschafter und Jurist, geht der Frage nach, warum Südtirol zu einem Billiglohnland geworden ist. (Articolo con versione in italiano).
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Foto: Pixabay
(*) Versione italiana in fondo all'articolo.
Die Entwicklung von niedrigen Löhnen und hohen Preisen führt zu Armut, Frustration und Verbitterung. Die Kluft zwischen denen, die viel haben und all den anderen wird größer. Viele kommen nicht mehr über die Runden. Doch warum ist Südtirol in der markantesten wirtschaftlichen Wachstumsphase seiner Geschichte zum Billiglohnland geworden?
Vor 50 Jahren wurde Südtirol als ein Land beschrieben, wo auf neue Betriebe billige und gewerkschaftlich unerfahrene Arbeitskräfte warteten. Es war die Zeit, als man in Brixen eine Zweigstelle des Reifenproduzenten Continental ansiedeln wollte. Gekommen sind dann andere Unternehmen und unter ihnen auch vereinzelte Billiglohnjäger aus der Textilbranche. Bei den Landespolitikern schrillten damals die Alarmglocken und es kam zu einer entscheidenden Wende. Südtirol bekam 1972 nicht nur ein neues Autonomiestatut, sondern auch ein neues wirtschaftliches und soziales Gesicht. Aus dem armen Bergbauernland wurde in etwas mehr als 30 Jahren das „reiche Südtirol“, wo Tesla und Wellness angesagt sind, allerdings nur für etwas mehr als zehn Prozent der Bevölkerung. Der Rest ist je nach Branche zwischen 30 % und 70 % ärmer als die Arbeitnehmer in vergleichbaren Positionen in Nordtirol, Bayern oder Graubünden.
 
 
 
 
Warum ist das Lohnniveau in Südtirol niedriger als in vergleichbaren Nachbarländern? Die kargen Jahre der unmittelbaren Nachkriegszeit liegen weit zurück und sind heute Geschichte, aber man trifft zunehmend mehr Leute, die von ihrem Lohn nicht mehr leben können, die es trotz Mühe und Anstrengung nicht mehr schaffen. An der Nachfrage kann es nicht liegen. Der Arbeitsmarkt ist heute leergefegt. Es gibt keine Arbeitslosen, die man für die schlechten Statistiken verantwortlich machen könnte. Es sind schlicht und einfach die zu niedrigen Löhne und Gehälter, die Südtirol zu einem Land der Billiglöhne machen. Für die Betriebe müsste das ein gefundenes Fressen sein. Wer für den Faktor Arbeit weniger zahlen muss, hat im Allgemeinen einen Wettbewerbsvorteil. Dieser Satz wird von Zeitschriften und Wirtschaftstheoretikern wie ein mathematischer Lehrsatz herumgereicht. Wer sich aber in der Praxis darauf verlässt, der steht mitunter ohne Mitarbeiter da. So klagt gerade das Gastgewerbe über fehlende Arbeitskräfte. In der Privatwirtschaft wird das auch in Südtirol erkannt und einige beginnen, in ihre Mitarbeiter zu investieren, anstatt wie bisher nur in neue Mauern und teure Einrichtungen.
 
 
 
 
Wenn man die Wirtschaftskraft Südtirols betrachtet, fällt auf, dass sie kaum niedriger, in manchen Sparten sogar höher ist als in Nordtirol, Bayern, oder Graubünden. In den vergangenen 30 Jahren hat diesbezüglich eine erfolgreiche Aufholjagd stattgefunden. Das gilt nicht nur für das äußere Erscheinungsbild Südtirols, sondern auch das Bruttoinlandsprodukt und die Verbraucherpreise.
Wer bei dieser Entwicklung nicht mithalten konnte, sondern hinterherhinkte, waren all jene, die zu ihren Löhnen und Gehältern kein Zusatzeinkommen hinzufügen und sich am Gewinn des Betriebes nicht selbst beteiligen konnten, sondern auf einen Tariflohn angewiesen waren. Das fällt nicht nur in einigen Teilbereichen auf, sondern zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze „reiche Südtirol“.
 
Einige Beispiele:
  • Ein Bauarbeiter verdient in Südtirol 40 % weniger als in Nordtirol, 55 % weniger als in Bayern und 60 % bis 80 % weniger als in Graubünden.
  • Ein Kellner verdient in Südtirol 30 % weniger als in Nordtirol, 40 % weniger als in Bayern und 70 % weniger als in Graubünden.
  • Ein Lehrer verdient in Südtirol 40 % weniger als in Nordtirol, 60 % weniger als in Bayern und 80 % weniger als in Graubünden.
  • Ein Krankenhausarzt verdient in Südtirol 40 % weniger als in Nordtirol, 70 % weniger als in Bayern und über 80 % weniger als in Graubünden.
Das sind natürlich vereinfachte Mittelwerte, die aus zahlreichen Einzelvergleichen abgeleitet werden. Wer das dichte Lohngeflecht in Südtirol und in den Nachbarländern im Detail vergleicht und auf alle Faktoren achtet, stößt auf Überraschungen und Werte, die im Einzelfall vom hier verwendeten Schema stark abweichen. Aber das Lohngefälle zwischen Südtirol und den umliegenden Regionen ist in seiner Gesamtheit beeindruckend und für alle, die sich gerade für einen Arbeitsplatz entscheiden, ein starker Anreiz Südtirol zu verlassen. Das fällt besonders bei den Gesundheitsberufen auf, wo viele Nachwuchskräfte gebraucht werden. Abgesehen davon ist der Lohn nicht das einzige Kriterium bei der Wahl des Arbeitsplatzes. Genauso wichtig sind die beruflichen Entfaltungsmöglichkeiten, das soziale Umfeld und das zu erwartende Arbeitsklima, die Nähe des Arbeitsplatzes, die allgemeinen Lebenshaltungskosten, die Sprache und vieles andere. Erst wenn der Lohn nicht mehr zum Leben reicht, wird er zu einem der wichtigsten Faktoren.
 
 
Erst wenn der Lohn nicht mehr zum Leben reicht, wird er zu einem der wichtigsten Faktoren.
 
Hungerlöhne und prekäre Arbeitsverhältnisse sind in Südtirol keine Randerscheinung wie in den Nachbarregionen. Niedriglöhne sind in Südtirol die Regel und nicht die Ausnahme. Sie beschränken sich nicht auf das bekanntermaßen schlecht bezahlte und unsichere Prekariat.
Trotz hoher Qualifikation sind die Lohn- und Gehaltsunterschiede im Vergleich zu unseren unmittelbaren Nachbarn groß. Gerade die gut ausgebildeten Arbeitskräfte werden von den Südtiroler Lohnverhältnissen abgeschreckt.
Bemerkenswert ist auch, dass sich die öffentlichen Arbeitgeber in der Lohnfrage von der Privatwirtschaft kaum unterscheiden. Frustrierende Niedriglöhne und prekäre Beschäftigungsformen sind auch bei den Gemeinden und im gesamten Öffentlichen Dienst anzutreffen.
Ganz anders sieht es bei den Führungskräften aus, die vielfach selbst mitentscheiden können. Sie haben ein starkes Mitspracherecht, oft auch eine unbestrittene Entscheidungsmacht, wenn es um die Vergütung ihrer Leitungsfunktionen geht. Das gilt für Landtagsabgeordnete ebenso wie für Autobahn- und Bankdirektoren.
 
 
Führungskräfte können vielfach selbst bei der Vergütung ihrer Leitungsfunktionen mitentscheiden.
 
 
Auch die Geschäftsführer und Manager der Privatwirtschaft wissen sich zu helfen. Sie alle vergleichen sich sehr wohl mit den Kollegen in den Nachbarregionen und sind diesen in der Gehaltsfrage manchmal sogar voraus. Wer aber glaubt, dass niedrige Löhne gut für Südtirol sind, sollte bedenken, dass es eine Kehrseite gibt. Gerade gut ausgebildete und jungen Fachkräfte kehren Südtirol unter diesen Bedingungen den Rücken. Viele von ihnen sind in den unmittelbaren Nachbarregionen gefragt, besonders in der Schweiz. Im Gesundheitswesen und in der Gastronomie sind die Folgen dieses Aderlasses bereits deutlich zu spüren. Aber auch in anderen Bereichen ist es kaum besser. Es fällt nur weniger auf.
 
 
 
 
Wer hingegen trotz knapper Entlohnung in Südtirol bleibt, versucht es oft mit Nebenjobs und Schwarzarbeit, manchmal auch mit unversicherten Überstunden. Das ist vielleicht ein kurzfristiger Ausweg aus einer Notlage, aber wenn diese Praxis zur Dauerlösung wird, leidet darunter nicht nur die Hauptbeschäftigung, sondern auch die Lebensqualität des Betroffenen. Andererseits sind gestresste und ständig überlastete Mitarbeiter für keinen Betrieb ein Gewinn, sondern eine Belastung. Wenn sich solche Trends verfestigen, wird Südtirol nicht nur als Land niedriger Löhne, sondern bald auch als Land schlechter Leistungen dastehen. Dazu kommt die gegenwärtige Inflation, der wir fast schutzlos ausgeliefert sind. Dadurch wird das Lohngefälle zwischen Südtirol und den Nachbarregionen auf keinen Fall geringer.
 
 
Die Meinung, wonach die billigsten Arbeitskräfte auch die besten sind, führt zu Entwicklungen, die niemand haben möchte.
 
 
Die Meinung, wonach die billigsten Arbeitskräfte auch die besten sind, führt zu Entwicklungen, die niemand haben möchte. Denn am Ende werden auf diese Weise Facharbeiter durch Hilfsarbeiter und Ausgebildete durch berufsferne Aushilfskräfte und Saisonarbeiter ersetzt. Und die weniger gewordenen Fachleute werden bei gleicher Entlohnung mit immer mehr Aufgaben überhäuft, bis sie oft erschöpft das Handtuch werfen. Die Rede von der billigsten Arbeitskraft ist mit Vorsicht zu genießen, ähnlich wie das billigste Angebot bei der Ausschreibung öffentlicher Aufträge. Beides wirkt sich am Ende negativ auf die Qualität des Dienstes oder der Leistung aus.
Am Ende stellt sich die Frage, wer denn in Südtirol für die Lohngestaltung verantwortlich ist. Wer war denn in den letzten 30 Jahren dafür zuständig? Und sind sich die Akteure der Lohnpolitik der Lage bewusst, in die wir immer tiefer hineinsteuern, oder schauen sie einfach nur weg?
 
 

Prezzi alti e salari bassi

Salari bassi e prezzi alti portano a povertà, frustrazioni e amarezze. La forbice si apre in modo preoccupante tra chi ha troppo e chi non riesce ad arrivare a fine mese. Perché l'Alto Adige è diventata una provincia a bassa retribuzione proprio durante la fase di crescita economica più strepitosa della sua storia?


Cinquant' anni fa il Sudtirolo veniva descritto come una terra che offriva tanta forza lavoro contenta di salari bassi perché sindacalmente inesperta. Era il periodo in cui a Bressanone doveva insediarsi una filiale della multinazionale Continental, produttrice di gommoni. Era un tentativo che non andò in porto, ma arrivarono altre imprese meno grandi, tra di loro anche qualcuna del settore tessile in cerca di manodopera che costava poco.

A quei tempi nel mondo politico locale suonavano i campanelli d’allarme e gli anni successivi portarono ad una svolta decisiva. L’anno 1972 non segna solo la partenza della nuova autonomia, ma anche quella di una profonda trasformazione economica e sociale. In poco più di 30 anni la povera provincia di montagna si è trasformata in un pezzo di terra tra le più ricche d’Europa, dove si mettono in vista le macchine di alta cilindrata e gli alberghi di lusso. Ma chi sono i destinatari di tanta ricchezza? Forse poco più del 10% della popolazione. Gli altri sono per almeno il 30%, qualche volta per il 70% più poveri dei loro compagni di lavoro a Innsbruck, in Baviera o nei Grigioni svizzeri.

Perché in Alto Adige si guadagna meno che in Baviera? Sono passati da tanto tempo gli anni magri del primo dopoguerra, ma oggi si incontrano di nuovo sempre più persone che non riescono a fa quadrare il loro conti, che non ce la fanno nonostante tutti gli sforzi e le fatiche.

Il mercato del lavoro evidentemente non può essere chiamato in causa. Non ci sono i disoccupati a cui dare la colpa per le statistiche deludenti. Sono semplicemente i salari e gli stipendi troppo bassi che fanno dell'Alto Adige una terra con retribuzioni scarse. Ne dovrebbero approfittare le imprese. Chi deve pagare meno per la forza lavoro, di solito ha un vantaggio competitivo. Questo ritornello lo possiamo leggere su tante riviste e lo ripetono anche numerosi economisti. Ma chi si fida di questo detto alla fine ci rimette. Nel settore privato, alcuni giovani imprenditori se ne rendono conto e preferiscono investire nelle remunerazioni dei loro collaboratori, piuttosto che in ulteriori edifici sontuosi e arredamenti di lusso.

Guardando la capacità economica dell'Alto Adige, si vede che tale capacità non è affatto inferiore, e in taluni settori addirittura superiore, a quella del Tirolo austriaco, della Baviera o dei Grigioni. Negli ultimi 30 anni l'Alto Adige ha recuperato moltissimo non solo per quanto riguarda l'aspetto esteriore dei nuovi insediamenti, ma anche in termini di ricchezza generata e commercializzata. Tutto ciò si riflette sul PIL e sui prezzi al consumo.

Un operaio edile in Alto Adige guadagna il 40% in meno rispetto al Tirolo, il 55% in meno rispetto alla Baviera e dal 60% all'80% in meno rispetto ai Grigioni

Chi non è riuscito a tenere il passo con l’Alto Adige, che si stava arricchendo, era quella grande fetta di popolazione, che non ha potuto aggiungere un reddito supplementare al suo salario  e che non ha potuto partecipare in via diretta ai profitti dell’azienda, per la quale stava lavorando. L’impoverimento relativo non riguarda una categoria limitata di lavoratori, ma si manifesta su larga scala. Alcuni esempi:

  • Un operaio edile in Alto Adige guadagna il 40% in meno rispetto al Tirolo, il 55% in meno rispetto alla Baviera e dal 60% all'80% in meno rispetto ai Grigioni.
  • Un cameriere in Alto Adige guadagna il 30% in meno rispetto al Tirolo, il 40% in meno rispetto alla Baviera e il 70% in meno rispetto ai Grigioni.
  • Un insegnante in Alto Adige guadagna il 40% in meno rispetto al Tirolo, il 60% in meno rispetto alla Baviera e l'80% in meno rispetto ai Grigioni.
  • Un medico ospedaliero in Alto Adige guadagna il 40% in meno rispetto al Tirolo, il 70% in meno rispetto alla Baviera e oltre l'80% in meno rispetto ai Grigioni.
     

Si tratta, ovviamente, di valori medi semplificati che possono essere ricavati da numerosi confronti individuali. Quando si guardano i dati nel dettaglio, la fitta rete salariale in Alto Adige e nei Paesi limitrofi, prestando attenzione a tutti i fattori, ci si imbatte in sorprese e valori che talvolta si discostano notevolmente dallo schema qui utilizzato. Ma il divario salariale tra l'Alto Adige e le regioni limitrofe è generalmente impressionante e costituisce un forte incentivo a lasciare l'Alto Adige per chiunque sia in procinto di cercarsi un posto di lavoro. Il problema si presenta in modo particolare nelle professioni sanitarie, perché c'è bisogno di molte nuove figure professionali per sostituire gli esodi.

 

A prescindere dal salario ci sono ovviamente anche altri criteri che contano, quando si sceglie un posto di lavoro. Sono altrettanto importanti le opportunità di sviluppo professionale, l'ambiente sociale e il clima aziendale, la possibilità di trovare casa a prezzi accessibili, la vicinanza del luogo di lavoro, il costo generale della vita, la lingua e altro. Solo quando il salario o lo stipendio non bastano per mantenere il tenore di vita a cui si aspira, la remunerazione diventa un fattore decisivo.

Salari e stipendi bassi in Alto Adige sono la regola e non l'eccezione. Non si limitano al precariato, notoriamente mal pagato e poco stabile. Pure in presenza di una qualificazione elevata, le divergenze salariali sono notevoli rispetto ai nostri vicini.

Salari da fame e condizioni di lavoro precarie in Alto Adige non sono un fenomeno marginale come nelle regioni vicine. Salari e stipendi bassi in Alto Adige sono la regola e non l'eccezione. Non si limitano al precariato, notoriamente mal pagato e poco stabile. Pure in presenza di una qualificazione elevata, le divergenze salariali sono notevoli rispetto ai nostri vicini. Soprattutto i lavoratori più preparati sono delusi dalle condizioni economiche altoatesine. Il problema quindi non si pone solo ai livelli salariali minimi, ma coinvolge un’area ben più vasta.

La situazione cambia invece, quando parliamo dei dirigenti, molti dei quali possono provvedere per conto proprio, perché hanno voce in capitolo e riescono a gestire a proprio favore la retribuzione per le loro funzioni dirigenziali.

È pure degno di nota il fatto che i datori di lavoro pubblici non si differenziano granché dal settore privato per quanto riguarda i salari e gli stipendi. Anche nei Comuni e in tutto il settore pubblico si riscontrano salari bassi e forme di occupazione precaria. La situazione cambia invece, quando parliamo dei dirigenti, molti dei quali possono provvedere per conto proprio, perché hanno voce in capitolo e riescono a gestire a proprio favore la retribuzione per le loro funzioni dirigenziali. Ciò non vale solo per la dirigenza politica, cioè per i consiglieri provinciali e regionali, ma anche per i direttori di banca, gli amministratori e dirigenti di enti pubblici e privati. A quel livello le retribuzioni e le diarie reggono il confronto con i Länder e Cantoni vicini, e qualche volta li superano addirittura.

I salari bassi, ad altri livelli, possono sembrare positivi per certi versi, ma presentano nel contempo parecchi lati negativi. Soprattutto i giovani, che dispongono di una buona preparazione di base, rimangono delusi delle condizioni che trovano e lasciano la Provincia. Molti di loro sono ben accolti nelle regioni immediatamente vicine, soprattutto in Svizzera. Le conseguenze di questo salasso sono già visibili nel settore sanitario e nella gastronomia. Ma la situazione non è molto diversa, solo meno visibile, in altri settori.

Il pensare che la manodopera migliore sia quella che costa meno, porta a risvolti che nessuno vuole

Chi rimane in Alto Adige purtuttavia accettando la scarsa retribuzione, spesso ricorre ad un secondo lavoro, al lavoro nero, a volte anche alle ore straordinarie irregolari. A molti sembra essere una scorciatoia a breve termine, ma quando una prassi del genere si stabilizza, si ripercuote sul lavoro principale e sulla qualità della vita della persona coinvolta. Visto dalla parte dell’impresa un crescente numero di dipendenti stressati e costantemente sovraccarichi di lavoro non sono una risorsa, ma un peso. Se tendenze di questo tipo si consolidano, l'Alto Adige non sarà solo la terra dei salari bassi, ma presto anche una terra di servizi scadenti. A tutto ciò si aggiunge l’inflazione, che ci coglie a freddo, con scarsi meccanismi di difesa a disposizione e capace di aumentare ulteriormente il divario salariale tra l'Alto Adige e le regioni limitrofe.

Chi ha determinato i salari bassi in Alto Adige, chi negli ultimi 30 anni ha gestito la politica salariale? I protagonisti di quella politica si rendono conto della situazione creata, o chiudono semplicemente gli occhi?

Il pensare che la manodopera migliore sia quella che costa meno, porta a risvolti che nessuno vuole. Perché alla fine, pensando cosi, i lavoratori qualificati saranno sostituiti con altri meno qualificati e quelli di lunga esperienza con aiuti stagionali e provenienti da altri settori, mentre le squadre meglio preparate diventano sempre più esigue. A loro spetta poi far fronte a un carico di lavoro sempre più ampio fin quando non ce la fanno più e gettano la spugna. Il discorso della manodopera che costa meno deve essere trattato con la medesima cautela come l’offerta al prezzo più basso nelle gare d'appalto. Entrambe le cose finiscono per avere un impatto negativo sulla qualità del servizio e delle prestazioni. Di solito l’offerta migliore equivale alla prestazione peggiore. 

Alla fine di tutto ciò sorge una domanda spontanea: Chi ha determinato i salari bassi in Alto Adige, chi negli ultimi 30 anni ha gestito la politica salariale? I protagonisti di quella politica si rendono conto della situazione creata, o chiudono semplicemente gli occhi?

 

 

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Alberto Stenico Fr., 31.03.2023 - 06:49

Bravo Josef! Ai tuoi argomenti andrebbe aggiunto quello dei contratti di lavoro, delle parti che le firmano. Le retribuzioni dipendono ancora in gran parte dai contratti nazionali che ovviamente rispecchiano la situazione media italiana, se non addirittura prevalentemente quella del Sud e delle locali condizioni socio-economiche. A Roma si fanno contratti che prescindono dalle diverse caratteristiche del mercato e del mondo del lavoro dei singoli territori e del diverso costo della vita. Con tanti saluti ai nostri problemi locali che tu hai così bene descritto. Solo con contratti di lavoro provinciali, integrativi e/o sostitutivi di quelli nazionali, si possono affrontare efficacemente i nostri problemi salariali e non solo. Dipende da Sindacati e Datori di Lavoro. Non mi sembrano convinti, né gli uni, né gli altri.

Fr., 31.03.2023 - 06:49 Permalink
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Josef Fulterer Fr., 31.03.2023 - 07:00

Für sich und ihre "rund um die Uhr arbeitenden Führungs-Knechte," hat es die Landesregierung samt Oposition ja gerichtet und dabei auch "die wie eine Made im Speck lebenden Politik-Rentner / ALT-Mandatare nicht vergessen," die 2/3 der Politker-Mandatskosten verursachen!
Dabei muss die Bevölkerung nicht nur "die von der IDM mit Steuergeld organisierten Massen zu den Christkindl-Märkten und zur Leichenschau vom Ötzi ertragen," sie leidet auch unter den überhöhten Mieten und muss mit der kargen Entlohnung die überhöhten Preise beim täglichen Einkauf hinnehmen!

Fr., 31.03.2023 - 07:00 Permalink
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Elisabeth Garber Fr., 31.03.2023 - 07:48

Antwort auf von Josef Fulterer

Nachdem die Propagandamaschine der SVP angelaufen ist und alles Himmelschreiende großzügig überzuckert wird, diskutiert man über Abschaffung von 3ern, dreisprachige Schulen und der Ausschüttung von 100 Millionen, die als Tropfen auf dem heissen Stein schon verdunstet sind, bevor sie ankommen (rückwirkender Inflationsausgleich, Gehaltsaufbesserung, Prämien usw. usf.).
Fazit: Die Gewerkschaften sind zufrieden, die 'geschlossene' LR steigt auf 40% in der Wählergunst und es ist alles in Butter: Die jahrelange Hinhalte-Strategie mit versprochener Entspannung wirkt immer noch. Jedes Land bekommt die Politiker_innen, die es verdient. (Ironie am Morgen)

Fr., 31.03.2023 - 07:48 Permalink
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ceteris paribus Fr., 31.03.2023 - 07:55

"Ganz anders sieht es bei den Führungskräften aus, die vielfach selbst mitentscheiden können. Sie haben ein starkes Mitspracherecht, oft auch eine unbestrittene Entscheidungsmacht, wenn es um die Vergütung ihrer Leitungsfunktionen geht. Das gilt für Landtagsabgeordnete ebenso wie für Autobahn- und Bankdirektoren.
Auch die Geschäftsführer und Manager der Privatwirtschaft wissen sich zu helfen"

Ich glaube da haben's einiges durcheinandergebracht.
Politiker, Autobahndirektoren (was ist das?), Bankdirektoren und dann als contrapart (?) die Manager der Privatwirtschaft? nunja...
Dass öffentich Bedienstete - egal ob Führungskräfte oder nicht - bei der Entlohnung ein besonderes Mitspracherecht hätten, entspricht nicht der Realität. Wahr ist, dass die jeweiligen Kategorien gewerkschaftlich organisiert sind.

Fr., 31.03.2023 - 07:55 Permalink
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Peter Gasser Fr., 31.03.2023 - 09:00

Antwort auf von ceteris paribus

Zitat: „Dass öffentich Bedienstete - egal ob Führungskräfte oder nicht - bei der Entlohnung ein besonderes Mitspracherecht hätten, entspricht nicht der Realität. Wahr ist, dass die jeweiligen Kategorien gewerkschaftlich organisiert sind“:
.
Naja, dazu hat mir grad’ vor wenigen Tagen ein Bekannter seine Sicht der Sachlage folgendermaßen geschildert:
- wenn auf der einen Seite des Tisches der Gewerkschaftsvertreter der Führungskräfte sitzt, und auf der anderen Seite die in der Sache entscheidende Führungskraft, wie wird das Wohl ausgehen, wenn der Gewerkschafter für die Führungskraft 8% mehr Lohn und höhere Zulagen fordert? (die Führungskraft wird zustimmen, sie bekommt es ja selbst).
- wenn nun aber auf der einen Seite des Tisches der Gewerkschaftsvertreter der Mitarbeiter sitzt, und auf der anderen Seite des Tisches wiederum die Führungskraft (die um die knappen und in Teilen bereits verbrauchten Mittel weiß), wie wird das wohl ausgehen, wenn der Gewerkschafter für die Mitarbeiter 8% mehr Lohn und die Auszahlung der Zulagen fordert? Wir wissen, wie das DANN ausgeht...
.
Wenn dem so sei, was sagt man dann dazu?

Fr., 31.03.2023 - 09:00 Permalink
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Profil für Benutzer G. P.
G. P. Fr., 31.03.2023 - 09:08

Chapeau für diesen Artikel! Die zwei Hauptgründe für das Schlamassel sind schnell genannt:
1. Das Versagen der Gewerkschaften auf der ganzen Linie! Und das schon seit Jahren. Die Deutschland und Österreich werden aktuell bzw. wurden bereits in den letzten Monaten Kollektivverträge neu abgeschlossen mit Lohnerhöhungen von knapp unter 10 % bis weit über 10 %. Und bei uns? Stillstand, das Schweigen im Lande ...
2. Die Geldgier der Betriebe und das "fehlende" Geld in der öffentlichen Verwaltung.

Fr., 31.03.2023 - 09:08 Permalink
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Salto User
Günther Alois … Fr., 31.03.2023 - 09:20

Ja,die Wahlmaschine der Svp ist tatsächlich mit raketenartiger Schnelligkeit gestartet.Die "ZUGGERLEN" ebenfalls,die Lügen ebenfalls und die Verblödelung des Volkes ebenfalls. Bitte liebe MITbürger.innen überlegt euch im Oktober,ob ihr die schöne Alpenblume ankreuzt,oder HOFFENTLICH N I C H T!

Fr., 31.03.2023 - 09:20 Permalink
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Profil für Benutzer Louis de Funès
Louis de Funès Fr., 31.03.2023 - 09:24

Solange der Gewerkschftler Tony Tschenett den Schwerpunkt auf die Wiedereinführung des Josefi Tages legt, kann man von der Gewerkschaft nicht erwarten dass die wirklich wichtigen Fragen in Angriff genommen werden.

Fr., 31.03.2023 - 09:24 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Paul Pedevilla alias Verwunderlich
Peter Paul Ped… Fr., 31.03.2023 - 10:04

den schlechten witz.. muss man wohl weiterhin schlucken.. die gewerkschaft weiß seit jahren bescheid wie man lesen kann.. und trotzdem ist es so wie geschildert.. ein geduldeter verlogener wahnsinn das ganze.. von allen politischen seiten..

Fr., 31.03.2023 - 10:04 Permalink
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Profil für Benutzer Dietmar Nußbaumer
Dietmar Nußbaumer Fr., 31.03.2023 - 12:41

Danke Hr. Perkmann für diesen Artikel.
Schlechtester Arbeitgeber ist wohl der Staat selbst, gefolgt von den anderen öffentlichen Körperschaften. In der Privatwirtschaft kann sich der Arbeitnehmer sein Gehalt ein Stück weit selbst aushandeln und ein fähiger Mitarbeiter wird hier auch belohnt werden.

Fr., 31.03.2023 - 12:41 Permalink
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Profil für Benutzer Martin Sitzmann
Martin Sitzmann Fr., 31.03.2023 - 13:18

Über welches Kapital verfügt Südtirol?
1. Die Landschaft/Natur
2. Die Köpfe
In beides wird zu wenig investiert, auf beides wird zu wenig geachtet.
Zur Politik der letzten Jahrzehnte fällt mir ein: neoliberal, lobbyorientiert, ankündigungsbeflissen, Nebenschauplätze beackernd.

Fr., 31.03.2023 - 13:18 Permalink
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Profil für Benutzer Martin Volgger
Martin Volgger Fr., 31.03.2023 - 13:56

Die Situation (Billigland Südtirol) ist eigentlich kaum nachvollziehbar. Wie ist es möglich, dass sich die vielen Arbeitnehmer nicht wehren? Wo bleibt der Aufschrei der Gewerkschaften? Wieso wählt die Mehrheit der Bevölkerung eine Sammelpartei, die schon lange keine mehr ist?
Und sogar jetzt noch, wo Inflationsraten von über 12% über uns gekommen sind (bei den Lebensmitteln sicher noch mehr) bleibt es weitgehend still, während im nördlichen Ausland reale Inflationsanpassungen, meist von über 10%, gewährt werden.
Letztendlich werden auch die Unternehmer von dieser Ultraspaltung der Gesellschaft nichts haben. Die Jungen gehen weg und man mag es ihnen nicht verdenken, wenn sie nicht mehr zurück kommen.

Fr., 31.03.2023 - 13:56 Permalink
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Profil für Benutzer Martin Sitzmann
Martin Sitzmann Fr., 31.03.2023 - 15:18

Antwort auf von Martin Volgger

Ein Widerspruch, der es tatsächlich in sich hat...
Bemerkenswert finde ich auch die Zustimmung zur SVP bei den jüngeren Wähler*innenschichten. Es wird sehr interessant sein zu sehen, ob die Werte dieser Umfrage auch im Herbst Bestand haben.
Wenn der ganze Streit und die ekligen Skandale erst jetzt medial ausgetragen würden, sähe es wohl etwas anders aus.

Fr., 31.03.2023 - 15:18 Permalink
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Profil für Benutzer Livia Minnea
Livia Minnea Fr., 31.03.2023 - 14:20

Ein wichtiger Beitrag. Die Arbeitnehmer/Innen in Südtirol verarmen immer mehr. Die Lohnerhöhungen liegen weit unter der Inflationsrate. Und die Politik unternimmt nichts. Wo sind die Arbeitnehmervertreter/Innen? Laut Umfragen holt die SVP wieder auf, auch wenn es laufend Lohneinbußen gibt. In Südtirol ist Altersarmut auf breiter Basis bereits vorprogrammiert. Wir brauchen endlich eine politische Erneuerung.

Fr., 31.03.2023 - 14:20 Permalink
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Profil für Benutzer alfred frei
alfred frei Fr., 31.03.2023 - 15:39

"SVP-ArbeitnehmerInnen-Chefin Magdalena Amhof schlägt Alarm: Falls die Löhne nicht erhöht würden, könnten viele SüdtirolerInnen das Leben nicht mehr stemmen". ASGB-Vorsitzender Tony Tschenett kann damit nur einverstanden sein. Die Südtiroler "Rote Garde" - Arbeitnehmer in der SVP und ASGB - stellt sich mit einem gemeinsamen Aufruf den Landtagswahlen. Parlamentarier Alessandro Urzi erklärt sich anscheinend bereit am 16. August 2023 dem Gedenken an die Zerschlagung der Südtiroler Gewerkschaften durch den Faschismus ein Zeichen zu setzen. Schöne Aussichten, oder ?

Fr., 31.03.2023 - 15:39 Permalink
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Profil für Benutzer Josef Fulterer
Josef Fulterer Fr., 31.03.2023 - 21:57

Antwort auf von Manfred Gasser

Für sich selber, für die illustre Garde der kostspieligen Altmandatare und für ihre "rund um die Uhr arbeitenden Führungsknechte," haben die Politiker den Wertverlust mit weit über 10 % recht kräftig ausgeglichen.
Zunehmend mehr Lohnabhänge werden deshalb nach Mittelalter-licher-Gutsherren-Art, "mit WENIGER als zum Leben notwendig gehalten."
Man muss ja in die Wirtschaft investieren und richtig auftrumpfen. (in die Bilanz vom Flugplatz BZ, die Tierser Panorama Seilbahn, bei Olympia 2026 müssen wir auch der Welt zeigen, dass wir nicht auf der Brennsuppe schwimmen, bei der Sanität, für noch mehr Verkehr und für die Fußballer kann man immer etwas bauen, usw.)

Fr., 31.03.2023 - 21:57 Permalink
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Profil für Benutzer Klemens Riegler
Klemens Riegler Fr., 31.03.2023 - 23:01

Das Thema LOHN ist ein sehr heikel!
- Die Vergleiche des Autors mit D/A und Graubünden stimmen nur zum Teil. Netto > Netto sind die Unterschiede nicht mehr sooo groß. Werden nämlich die gesamten Einkünfte, also auch Unterstützungen, Förderungen und Erleichterungen mit einbezogen, wird das "Familieneinkommen" meist nahezu ähnlich wie zumindest in Nordtirol oder Durchschnitts-Deutschland. P.s.; Bayern, speziell München und Umgebung, zahlt auch besser als andere Gegenden oder Bundesländer.
- Würde Südtirol mit südlicheren Provinzen und Regionen verglichen, dann ist der %-Unterschied ähnlich wie jener zwischen Südtirol und Deutschland.
- Trotz gut doppelt so hoher Gehälter in Graubünden gibt es dort aufgrund der noch viel höheren Lebenskosten ebenfalls Angestellte die nur schwer über die Runden kommen. Dort kassieren und hier leben ist natürlich der Joker!
- Und weiß jemand wie viele Lohnempfänger "offiziell" gar keinen höheren Lohn in der Tüte haben wollen? Weil sie sonst bei allen Förderungen raus fliegen.
- WICHTIGER wäre der Blick auf jene, die wirklich mit Lohn & Unterstützung nicht ans Monatsende kommen. Ich gehe davon aus, dass es weniger sind als allgemein angenommen. Offizielle Zahlen dazu gibt es ja keine.
- Und selbst wenn das offizielle Einkommen laut CU oder Unico vielleicht niedrig ist ... muss das nicht heißen, dass jemand armutsgefährdet ist. Zumindest dann, wenn jemand Besitz oder reiche (oder zumindest gut situierte) Eltern hat und eventuell auch noch Erbschaften dazu kommen.
- Nur wer das nicht hat, in Miete leben muss (weil er 4 ganze Leben lang dafür arbeiten müsste) und keine Erbschaften zu erwarten sind, hat kaum Chancen auf den Aufstieg und gehört zur "Armut-Risikogruppe".
- Und wir dürfen uns gerne die modernen Autoflotten (Südtirol hat die modernste in Italien), Wellness-Urlaube, Flugreisen und anderes Großgetue ansehen. Das betrifft nicht nur die "oberen" 7%.
So voll wie heute waren die Pizzerias und Restaurant übrigens auch noch nie. Oder irre ich mich auch da?
- Gut anzuschauen ist sehr wohl die Situation der RentnerInnen; In Miete und mit Mini-Rente lässt es sich im teueren Südtirol garantiert nicht allzuleicht leben. Aber selbst dort hat das reiche Südtirol etliche Hilfsmechanismen aktiviert.
- Bei allen öffentlichen Förderungen wäre allerdings vielleicht der Hebel anzusetzen: Umschichtung - Treffgenauigkeit erhöhen! Im Sinne von: Wenn ein Hotelier oder Bauer kaum Rente eingezahlt hat, aber Millionen-Besitz vererbt hat, dann darf er sich nicht über eine zu "kleine Pension" beschweren. Und schon gar nicht um Mietzuschuss ansuchen, weil sein Sohn ihm eine fiktive Mietrechnung in den Postkasten wirft.

Es gilt also auch bei diesem Thema zu DIFFERENZIEREN und nicht alles nur schlecht zu reden.

Was will ich sagen: Südtirol steht nicht sooo schlecht da! Auch im Sinne von "sozialer Landeshaushalt" ... nur schießen und treffen unser Biathleteninnen besser als die Deeg.

Fast vergessen:
- Ein Kellner verdient in Altrei 50% weniger als in Corvara.
- Ein Lehrer in Nordtirol muss pro Jahr um 25% länger arbeiten.
- Ein Arzt in Indien verdient um 80% weniger als in Südtirol.

P.S. Grad in der ZDF-Heute-Show: BusfahrerInnen in Deutschland verdienen anfangs 2.300 Euro BRUTTO. Da zahlt sogar Südtirol besser ! Also nix mit irgendwelchen % weniger.

Fr., 31.03.2023 - 23:01 Permalink
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Profil für Benutzer Elisabeth Garber
Elisabeth Garber Sa., 01.04.2023 - 08:42

Antwort auf von Klemens Riegler

Busfahrer verdienen also mehr als Lehrer. Eigentlich klar, ohne Busfahrer oder Kellner würde der touristische Goldesel eingehen.
PS: Wegen a bissl Analphabetismus und sonstigen Bildungsdefiziten (Grüssgott/Aufwiedersehen u.v.a.) sollte man sich nicht aufregen...dem Busfahrer ist's auch egal. (Sarkasmus am Morgen)

Sa., 01.04.2023 - 08:42 Permalink
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Profil für Benutzer Klemens Riegler
Klemens Riegler Mo., 03.04.2023 - 22:08

Antwort auf von Elisabeth Garber

Elisabeth,
keine Sorge, LehrerInnen, und das weißt du, verdienen natürlich viel mehr als BusfahrerInnen. In Südtirol ebenso wie in Deutschland. Die Lohnnebenkosten und Lohnsteuern könnten in D %tuell minimal geringer sein, aber 2.300 Brutto wäre bei uns halt nur gut 1.400€ netto. bzw. bei dieser geringen Summe eh etwas mehr. Bei Brutto 4000 fallen etwas mehr Nebenkosten (auch höhere Einzahlung in Rentenkasse) an und dann bleiben eben nur mehr 2.500 übrig.
p.s.; Wenn ich mich nicht irre, war die Busfahrerin im TV-Beitrag für ÖPNV aktiv.
Liebe Grüße und ruhig "auf Linie bleiben" ... gefällt mir !

Mo., 03.04.2023 - 22:08 Permalink
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Profil für Benutzer Josef Perkmann
Josef Perkmann Sa., 01.04.2023 - 08:45

Herr Klemens Riegler, danke für ihre Einwände. Das Thema LOHN ist sehr heikel. Da bin ich mit ihnen einverstanden. Es ist aber nicht nur für jene heikel, die Löhne auszuzahlen haben, sondern auch für jene, der davon leben müssen.
Das Lohngefüge ist zudem so vielfältig, dass jeder der sich damit befasst, Gefahr läuft, vor lauter Einzelfällen das Wesentliche und die Unterschiede nicht mehr zu erkennen. Deshalb habe ich Verständnis für ihre Argumentation.
Wofür ich kein Verständnis habe, ist der Versuch, die aus den Fugen geratene Lohnpolitik in Italien und nicht nur in Südtirol zu leugnen und mit vielen Einzelfällen zuzuschütten. Ich verstehe auch nicht, warum man in Südtirol die SVP für die Lohnpolitik in die Pfanne hauen will, wie es mehrere engagierte Leser und Kommentatoren hier zu tun versuchen.
Die SVP kann beim besten Willen keine Kollektivverträge abschließen und keine Lohnkämpfe ausfechten – Arbeitnehmer in der SVP hin oder her! Für die Löhne und Gehälter sind die Unternehmerverbände, die öffentlichen Körperschaften und die Gewerkschaften zuständig. Dort muss man hinschauen. Vielleicht ergibt sich auch auf salto die Möglichkeit, das ausführlicher zu tun als dieses Mal.
Die SVP hat bestenfalls auf beiden Seiten des Tisches, wo über Löhne verhandelt wird, ihre Leute sitzen – in Südtirol meistens, aber in Rom sicher nicht, wo über fast alle Tariflöhne entschieden wird. Löhne, Gehälter und Renten sind für sehr viele Menschen wichtig. Deshalb gehört das Thema auch in die Politik und in den Wahlkampf. Aber jedem das Seine! Wer so tut, als ob die SVP die einzige Verursacherin des Problems sei und daher wohl auch alles lösen könnte, kennt einfach die Sachverhalte nicht.

Sa., 01.04.2023 - 08:45 Permalink
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Profil für Benutzer Markus Klammer
Markus Klammer Sa., 01.04.2023 - 16:31

Antwort auf von Josef Perkmann

@Klemens Riegler und @Josef Perkmann
Den beiden ist es mit der These „Lohn ist sehr heikel“ offenbar ein Anliegen, die realen Zusammenhänge, Ursachen und Fakten der Wohlstandsprovinz Südtirol zu verschleiern. Beide sind Tatsachenrelativierer und benennen am Ende nicht, was falsch läuft und veränderbar wäre.

Die Ansammlung von absurden Vergleichen und sogar infamen Behauptungen von Klemens Riegler kann man in allen Details zurückweisen, denn er argumentiert ja mit unredlicher Rhetorik: „Ich gehe davon aus …“, „Und weiß jemand …“, „Würde man …, dann …“. Und seine Beispiele: auf niedrige Löhne hoffen, um möglichst viele Förderungen zu kassieren, die modernen Autoflotten und die vollen Pizzerias als Beleg für Lohngerechtigkeit usw. anzuführen, das ist Larifari. Und „differenzieren statt schlecht reden“ meint am Ende nur eine unzureichende Kosmetik, um mit Transferleistungen, Entlastungen, Unterstützungen die allerärgsten Notlagen zu kompensieren. Es braucht aber eine Systemkorrektur.

Und Josef Perkmann ist gegenüber der Verantwortung der SVP entweder blind oder selber offenbar schlecht informiert. Natürlich ist die SVP „beim besten Willen“ nicht für das aus den Fugen geratene Lohngefüge in Italien verantwortlich. Und sie ist auch nicht die einzige Verursacherin des Problems. Das sagt niemand. Aber sie verfügt über zahlreiche Lenkwerkzeuge, die sie nicht nutzt, weil sie andere Wirtschaftsinteressen favorisiert.
Z. B. hätte sie einen indirekten Einfluss auf die Löhne in den privatwirtschaftlichen Sektoren, indem sie über die Unternehmenssteuern Irap und Ires Einfluss auf den Abschluss von Betriebsabkommen nimmt. Das tut sie nicht konsequent genug. Sie hat 2020 den Unternehmen 40 Millionen erlassen, die bei den Löhnen fehlen. Und sie hätte einen direkten Einfluss auf die Löhne der öffentlich Beschäftigten in der Sanität, in der Pflege, in Bildung und Schule. Da geht nichts weiter, weil sogar die Arbeitnehmer:innen in den gesetzgebenden Kommissionen alle Anträge der Opposition auf Gehaltsanpassungen versenken. Alle Daten bei Einkommen, Steuern, Inflation belegen eine systematische Umverteilung von unten nach oben, siehe auch beim Führungspersonal.

Klemens Riegler und Josef Perkmann, machen Sie die Augen auf, die Sozialpartnerschaft ist hier eine Fata Morgana aus dem Norden.

Sa., 01.04.2023 - 16:31 Permalink
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Profil für Benutzer Josef Fulterer
Josef Fulterer So., 02.04.2023 - 18:13

Antwort auf von Markus Klammer

Die Politiker sollten ihre Entscheidungen so fällen, dass die Arbeitnehmer vom Lohn vernünftig leben können.
Die "beliebten gütigen Förderungen" mit der dafür notwendigen Verwaltung und Bürokratie, sind eine gewaltige Geldvernichtung.
Dafür müssen dem Steuerzahler mindestens 3 € abgeknöft werden, wenn 1 € beim betrogenen braven Steuerzahler ankommen soll!

So., 02.04.2023 - 18:13 Permalink
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Profil für Benutzer Klemens Riegler
Klemens Riegler Mo., 03.04.2023 - 22:30

Antwort auf von Markus Klammer

@Markus Klammer
- Systemkorrektur ... im Sinne von LOHN RAUF, damit jede/r davon leben kann ohne "betteln" gehen zu müssen: 100 x 100 einverstanden und richtig. Wobei jene die aus verschiedenen Gründen eben selbst keinen Lohn generieren können, nicht vergessen werden dürften. Das müssen wir uns als Sozialstaat eben leisten!
- infamen Behauptungen? warum INFAM? und warum zurückweisen? ... ganz knapp unter jeder Decke wird ihnen das jeder Arbeitgeber, jede Gewerkschaft und jeder betroffene Arbeitnehmer bestätigen. Wo leben sie? Die Welt da draußen ist eben so. So wie ihnen jeder Steuerberater die Tipps und Tricks nennt, machen das auch die Patronate und Gewerkschaften auf der anderen Seite. Nur weil man darüber nicht redet (oder schreibt), heißt das noch lange nicht dass es nicht existiert.
Bzw. ... im ernst noch nie davon gehört, dass jemand wegen eines einziges zusätzlich erhaltenen Honorars von 800€ in eine höhere Steuerklasse gefallen ist und deswegen schlussendlich "draufgezahlt" hat. Oder eben kein Anrecht auf irgendwelche Unterstützung mehr hatte?
In diesem Sinn ist die von G. Meloni vorgeschlagene Reduzierung der Steuerklassen auch Schwachsinn ... wenn alle nur schauen müssen, irgendwie eine "Soglia" ja nicht zu überschreiten ... weil es dann richtig steuerlich teuer wird.

Mo., 03.04.2023 - 22:30 Permalink
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Profil für Benutzer Josef Perkmann
Josef Perkmann So., 02.04.2023 - 18:19

Herr Klammer, ich habe nicht den Eindruck, dass ich mit meinem Artikel zur Verschleierung der „realen Zusammenhänge“ beigetragen habe, das war zumindest nicht meine Absicht. Aber sie ermuntern mich, genauer auf die direkten und indirekten Macher der Lohnpolitik in Südtirol einzugehen, nicht hier und jetzt, aber bald. Die Sache lässt sich nicht mit einem markigen Spruch erledigen.
Ich gebe ihnen recht, dass die SVP ihre beachtlichen Spielräume, die sie in der Lohnpolitik hat, nur spärlich nutzt und bei dieser spärlichen Nutzung gibt es mehr Lärm als Tat, mehr Werbung als Ergebnisse. Ich bin in dieser Hinsicht weder blind noch taub, aber ich befinde mich nicht im Wahlkampf und suche auch keine Prügelknaben (die SVP würde sich gerade jetzt sehr gut dazu eignen!!) auf Nebenschauplätzen. Ich schau mir schon lieber die direkten Akteure der Lohnpolitik an und nicht nur ihren politischen Flankenschutz. Ich habe dieses Thema in meinem Artikel vom letzten Freitag bewusst ausgeklammert. Offensichtlich habe ich da eine Lücke offengelassen.
Auch wenn Sie mich einigermaßen beleidigend angegangen sind, finde ich ihren engagierten Kommentar passend.

So., 02.04.2023 - 18:19 Permalink
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Markus Klammer So., 02.04.2023 - 23:42

Antwort auf von Josef Perkmann

Herr Perkmann, unsere Debatte bewegt sich vielleicht aufeinander zu und könnte nützlich werden, denn ich will Sie nicht „beleidigend angehen“ und auch „keinen markigen Spruch“ abliefern, falls Sie mich meinen.
Aber es reicht nicht zu erzählen, dass die Löhne niedrig sind und die Preise steigen. Wer darüber schreibt, sollte auch erklären, warum das geschieht, was alle erleben, und dass die Folgen für einen Teil der Bevölkerung verbessert werden könnten. Da gibt es „reale Zusammenhänge“ zwischen Fakten, Ursachen, Folgen und Verantwortung. Und es gibt Ross und Reiter, die muss man benennen, damit macht man niemanden zum „Prügelknaben“. Fakt ist: die SVP verursacht mit dem Landeshaushalt massive Diskrepanzen. Das ist kein „Nebenschauplatz“ und kein Naturgesetz. Soweit es den öffentlichen Dienst betrifft, ist es der Hauptschauplatz, auf dem auch der andere Protagonist, die Gewerkschaften, mitspielen. Und auch die werden dem Auftrag nicht annähernd gerecht, wie ich in einem Gastkommentar versucht habe darzulegen. Warum schweigen sie so vielsagend? Das alles hat auch Auswirkungen auf den restlichen Arbeitsmarkt und die Löhne.
Darüber sollte berichtet werden, auch wenn Wahlkampf ist, vielleicht gerade dann. Das ist die Aufgabe der freien Medien.

So., 02.04.2023 - 23:42 Permalink
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Josef Fulterer Mi., 05.04.2023 - 07:41

Antwort auf von Markus Klammer

"Statt endlich dem NEO-LIBERALEM TREIBEN das Geld nach ganz Oben zu schaufeln und den über 90 % durch die ganze Welt rasenden Geld-Bewegungen UM OHNE ARBEIT GELD ZU RAFFEN passende Steuern ab zu nehmen," schröpfen die Politiker die Lohnabhängigen "mit Steuersätzen, die trotz der Geldentwertung nicht angepasst werden!"
Die erfundenen "Hilfs-Maßnahmen" für die zunehmenden Jenen, die vom Lohn für ihre Arbeit nicht leben können, "schrumpfen in den Händen der Politiker zu einem Drittel der eingetriebenen Steuern."

Mi., 05.04.2023 - 07:41 Permalink
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franz klug Do., 13.04.2023 - 21:53

Ein Blick von Außen:
Südtirol gehört zu den 15 reichsten Regionen Europas. In Italien ist Südtirol mit einem Kaufkraftindex von 156 die reichste Region, dann kommt auf Platz 2 und 3 Lombardei/Aostatal mit 128 und am ärmsten ist Kalabrien mit 56. Hier die Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_europ%C3%A4ischen_Regionen_nach…
Es wäre fein, wenn uns der Autor die Quellenlage zugänglich macht, mit der er seine Zahlen behauptet.
Der Vergleich mit Graubünden/Schweiz ist nicht stichhaltig, da die Schweiz, wesentlich teurer ist als Tirol und Bayern und es die hohen Löhne braucht um die hohen Mieten plus Gastronomie zu zahlen.
Ich kenne Lehrer und Ärzte in Südtirol die gleich viel verdienen wie in Nordtirol und Bayern. Da die PolitikerInnen in Südtirol im Vergleich mit Nordtirol/Bayern am meisten verdienen, ist mein Verdacht, dass auch die BeamtInnen in Südtirol zumindest gleich viel verdienen wie in Nordtirol/Bayern.
Und die BeamtInnen und Ärztinnen gehören in keinen von diesen drei Regionen zu den Armen, die gehören Großteils zu den Reichen. Die Ärmeren sind in alle drei Regionen die Handelsangestellten, die KellnerInnen, ein Teil der Bauarbeiter, die Flüchtlinge etc.
Und wie ist die Besitzverteilung in Südtirol?
Wenn man dann da genau hinschaut wird man sehen, dass auch viele Bauern Besitz/Einkommensmäßig zur Mittelschicht bis Oberschicht gehören und nicht Alle arme Bergbauern sind wie es die SVP uns immer erzählt.

Es hilft in der Diskussion um gerechte Einkommen/Vermögen in Südtirol wenig weiter wenn alles in einen Topf geworfen wird und dann im Vergleich mit anderen Regionen so getan wird, als ob das weltweit objektiv sehr reiche Südtirol ein armes Land sei, auch wenn es noch zuviel Arme bzw. Benachteiligte natürlich nachweislich gibt.
Sinnvoll wäre ein Armuts/Reichtumsbericht der alle 3 Jahre für Südtirol genau aufzeigt wie es in den einzelnen Bereichen, Hohe Einkommen, mittlere Einkommen, untere Einkommen nach Bevölkerungsgruppen, und nicht im Durchschnitt, ausschaut und wie Besitz und Vermögen verteilt ist.
Warum gibt es so einen genauen Bericht von den Gewerkschaften nicht schon längst?

Do., 13.04.2023 - 21:53 Permalink