Cultura | Salto Afternoon

Inner Mountains

Das „Hotel Amazonas“ in Wangen/Ritten ist nicht nur ein Hotel, sondern gleichzeitig auch Südtirols kuriosester "Bu(r)schenschank". Am 5. Mai ist wieder Kunst angesagt.
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Foto: Hotel Amazonas

Der Körper ist der Behälter für die Unendlichkeit, die Falten und Ebenen, die massiven Höhen und verschlungenen Pfade im inneren psychischen Raum des Menschen. Im Mai gehen im Hotel Amazonas vier KünstlerInnen auf Entdeckungstouren durch mentale, emotionale Welten, wo Türen zum menschlichen Innenleben einen Spalt aufgehen, um gleich wieder vom Windstoß des Rätsels verriegelt zu werden.

Bisses net isch, isches net gsog.

Die Hotelbetreiber verlassen damit Komfortzonen des vermeintlich Bekannten und einfacher Deutungen. „Das Bewusstsein ist dehnbar“ sagen sie. Malerei, Skulptur, Sound und Installation treffen auf Naturräume, die genauso wie ein Spiegel Bilder der menschlichen Seele zurückwerfen.

Die Amazonas-KünstlerInnen

ASFAST
In seiner Arbeit begibt sich Asfast aka Leon Leder auf Erkundung der Grenze zwischen elektronischer Musik, die im Clubumfeld gespielt wird, und jener, die fürs mitten im Nirgendwo produziert wird. Mit Field Recordings, Aufnahmen von Instrumenten sowie digitalen und analogen Soundprozessoren liegt Asfasts Fokus auf der Produktion von Sound, der auf seine Art reduziert ist, aber gleichzeitig auf sein Maximum gebracht wird.

DIEGO PERATHONER (Artist in Residency)
Drei Leute unterhalten sich über die Möglichkeit eines Kunstwerkes, und darüber, was es bedeuten könnte. Einer, der Künstler, sagt, wie er zur Form gekommen ist. Der andere, ein Kritiker, meint die psychologischen Gründe
ausfindig zu machen, warum der Künstler diese Form gewählt hat. Der Dritte betrachtet das Werk aus der Distanz des Unbeteiligten, scheinbar objektiv.

MARTA VOVK (Artist in Residency)  Kawaii Cat - In memory of my social life
Marta Vovk arbeitet mit Malerei, Zeichnung und Installation. Inhaltlich bewegt sich die Arbeit zwischen biografischer, befindlichkeitsfixierter Selbstdarstellung und soziokulturellen Verweisen. Popkulturelle Elemente und Fragen des modernen, überforderten Ichs gehen Hand in Hand. Somit entsteht ein assoziatives Wechselspiel zwischen der Banalität des Alltags und dem Wunsch nach Selbstoptimierung: infantile Netzkultur und ihre niedlichen Kätzchen treffen auf die große Depression.

CLARA MAYR
Erahnen des Selbst. Auf der Jagd nach dem Unausgesprochenen. Gefühlt - ungesagt.
Bisses net isch, isches net gsog.
Wenn sie net hinten noch hinketn, rennetn sie voraus.