Cronaca | Mobilität

Geplatzte Premiere

Die Jungfernfahrt des Direktzugs von Bozen nach Wien findet nicht statt – wegen eines Streiks in der Lombardei.
Railjet Testfahrt Bozen
Foto: Twitter/Helmut Uttenthaler

Sie war groß angekündigt und am Donnerstag noch einmal hochoffiziell gefeiert worden. Wer sich am Sonntag aber auf die Jungfernfahrt des Direktzuges der ÖBB zwischen Bozen und Wien gefreut hatte, der muss vertröstet werden. Denn obwohl der Railjet “Dolomiten/Dolomiti” ab 15. Dezember im Fahrplan der ÖBB steht, fährt er just am ersten Tag nur bis bzw. nach Innsbruck. Der Grund dafür ist ein Zugstreik, der von Sonntag, 15. Dezember, 3 Uhr, bis Montag, 16. Dezember, 2 Uhr, auf italienischer Seite ausgerufen wurde. Allerdings nur für die Region Lombardei. Außerdem betrifft er nur die hauptsächlich dort aktive Eisenbahngesellschaft Trenord.

Auf ihrer Webseite informieren die ÖBB die Fahrgäste über den bevorstehenden Streik – und darüber, dass am Sonntag “die Züge RJX 184 und RJX 185 zwischen Bolzano/Bozen und Innsbruck Hbf nicht fahren können”. Es sind die beiden Railjets, die ab morgen täglich die Strecke Bozen-Wien-Bozen befahren sollen. “Für diese Züge haben wir für Sie Autobusse organisiert”, teilt die ÖBB weiter mit.

 

Warum aber fahren ÖBB-Züge zwischen Tirol und Südtirol nicht, wenn ein Zugstreik auf italienischer Seite nur die Region Lombardei und Trenord betrifft? Diese Frage beantworten die ÖBB Samstag Mittag unter einem Post von ff-Journalist Andrej Werth auf Twitter: “Ein Streik hat Auswirkungen über Italien hinaus. Trenord ist unser Partner ab der österreichischen/italienischen Grenze.

 

Trenord ist auch Partner der Deutschen Bahn und betreibt ab den Grenzbahnhöfen Brenner und Tarvisio-Boscoverde die Eurocitys, Raijlets und Nightjets von ÖBB und DB. Deshalb hat man sich bei den ÖBB gerüstet, wie der Pressesprecher der ÖBB in Tirol, Christoph Gasser-Mair, auf Nachfrage von salto.bz bestätigt: “Bei Streikankündigungen bzw. Streiks in Italien und deren Auswirkungen sind wir auf die Informationen des italienischen Netzbetreibers und unserer italienischen Partner angewiesen. Dabei sind erfahrungsgemäß auch kurzfristige Veränderungen nicht ausgeschlossen. Auf Basis der verfügbaren Informationen versuchen wir unsere KundInnen so früh wie möglich über die Situation zu informieren, damit diese sich für Ihre Reise bestmöglich einstellen können. Das ist auch in diesem Fall passiert, RJX 184 (Bozen-Wien) fällt im Abschnitt Bozen-Innsbruck defintiv aus und wird durch Autobusse ersetzt. Für entstehende Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung.”